Elektrotechnik
Unfallauswertung - Störlichtbogenunfall in einer Trafostation
ep8/2001, 1 Seite
beiter nach einer Körperdurchströmung schnellstens zum Arzt - auch wenn er sich wohl fühlt. Dort wird die Herztätigkeit über mehrere Stunden beobachtet. Weitere Informationen enthält die Broschüre „Gefahren des elektrischen Stromes“ (Bestell-Nr. MB 9, Preis: DM 3,50 für Betriebe der BGFE). Unfallverhütung Handlauf an Treppen „Wenn Du's eilig hast, geh' langsam!“ sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Was widersinnig klingt, kann schnell genug Sinn erhalten. Treppen sind dabei besonders tückisch: Sie bestrafen Hast und Eile auf der Stelle. Besonders so beliebte Übungen wie das Überspringen einer oder mehrerer Stufen enden oft mit Bänderverletzungen, Knochenbrüchen oder gar mit Stürzen, die zur Querschnittslähmung oder zum Tod führen. Stolperunfälle halten mit 20 Prozent aller Arbeitsunfälle seit Jahren die Spitzenposition in der Unfallstatistik. „Wer strauchelt, hat eine Stolperfalle entdeckt“, sagt eine weitere Präventions-Weisheit. Meistens geht es gut oder nur beinahe schief. Zwischen Straucheln und Stürzen ist jedoch nur ein schmaler Grat, oft heißt dieser rettende Halt Geländer oder „Handlauf“, wie der Fachmann sagt. Geländer sind nicht nur dazu da, das Treppenhaus zu verschönern, sondern können tatsächlich böse Stürze verhindern. Vorausgesetzt, man ist sich der Gefahr bewusst und benutzt den Handlauf. In vielen Betrieben setzen Handläufe leider noch immer Staub an, in manchen Betrieben aber ist die Benutzung des Handlaufs Pflicht und sichtbarer Ausdruck einer umfassenden Sicherheitskultur. Sicherheitsfachkräfte und Führungskräfte sollten den Unfallbrennpunkt „Treppe“ sowie allgemein den Stolperunfall zum festen Punkt jeder Sicherheitsunterweisung machen. Wenn sich in der betrieblichen Sicherheitskultur das „Handlaufnutzen“ durchsetzt, gehören schlimme Sturzunfälle bald der Vergangenheit an. Weitere Tipps und Informationen zum Thema „Stolpern“ enthält das Merkblatt „Auf Nummer Sicher gehen“ (Bestell-Nr. BGI 643, Preis: DM 1,10). Unfallauswertung Störlichtbogenunfall in einer Trafostation Arbeitsauftrag: Ein Elektromonteur eines EVU hatte den Auftrag bekommen, an einem NS-Abgang einer 20-kV-Trafostation eine Muffe zu setzen. Unfallhergang: Der Monteur öffnete die Doppeltür der Trafostation, um auf der Rückseite (im Inneren der Station) der Niederspannungs-Schaltverteilung vorbereitende Arbeiten für das Freischalten, Erden und Kurzschließen des Abgangs durchzuführen. Dazu hängte er die vorhandene Plexiglasscheibe aus den Haltewinkeln bzw. aus den Kunststoffschrauben aus und stellte diese Scheibe auf die Seite. Als er sich wieder der Schaltanlage zuwand, bemerkte er an der Kabeleinführung vom Kabelkeller zur Station ein Prasseln. Geistesgegenwärtig rannte er sofort aus der Station. Der sich ausbildende Lichtbogen erwischte den Monteur zum Glück nur noch am Bein. Die Schaltanlage brannte jedoch total aus (Bild ). Unfallanalyse: Vermutlich ist beim Aushängen der Plexiglasscheibe ein Haltewinkel in die unter Spannung stehende Anlage gefallen und hat den Lichtbogen verursacht. Den Monteur trifft insofern keine Schuld an dem Unfall. J. Jühling Elektropraktiker, Berlin 55 (2001) 8 Branche aktuell Ausgebrannte 20-kV-Station nach dem Kurzschluss
Autor
- J. Jühling
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