Elektrotechnik
Prüfungen von Teilerzeugnissen
ep10/2002, 1 Seite
Potentialausgleichs mit dem Schutzleiter hergestellt wurde oder ob sie „lediglich“ parallel zu einer solchen Verbindung (z. B. vom örtlicher PA zur PE-Schiene im Wohnungsverteiler) für eine weitere, wie Sie schreiben sehr gute Verbindung zum zentralen PA gesorgt hat. Die Beantwortung Ihrer Frage ergibt sich aus dem Ziel der ja nach DIN VDE 0105 Teil 100:1997-10 durchzuführenden Wiederholungsprüfung. Sie haben festzustellen, ob die zu prüfendene „ ... elektrische Anlage den Errichtungsnormen und Sicherheitsvorschriften entspricht“. Wenn die nach DIN VDE 0701 geforderte Verbindung trotz des Entfernens der leitenden Wasserleitung weiterhin normengerecht (DIN VDE 0100) gegeben ist, so besteht keine Veranlassung zu einer Beanstandung. Diese Veränderung gegenüber dem Originalzustand bringt zwar eine gewisse „Verschlechterung“ der Zuverlässigkeit des vorhandenen Potentialausgleichs von „besser als nötig“ auf „immer noch gut genug“; belässt die Anlage aber immer noch in einem Zustand, der sowohl den zum Zeitpunkt des Errichtens als auch den zum Zeitpunkt Ihrer Prüfung geltenden Normen genügt. K. Bödeker Prüfungen von Teilerzeugnissen ? Müssen auch elektrische Einrichtungen in nichtelektrotechnischen Erzeugnissen, z. B. die Beleuchtung eines Gasherdes, in bestimmten Zeitabständen geprüft werden? Wo ist dies festgelegt, und gelten auch die Prüfverfahren der Norm DIN VDE 0702? ! Mit dem Prüfen von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln sollen entstehende Gefährdungen durch die Elektrizität rechtzeitig erkannt werden. Dies ist der Grund, warum in der BGV A2 (früher VBG 4) vorgeschrieben wird, diese Prüfungen vor der ersten Inbetriebnahme und dann in regelmäßigen Zeitabständen im gewerblichen Bereich durchzuführen. Diese Festlegung gilt für jede Einrichtung, jedes Gerät, Betriebsmittel oder Gebilde zur Erzeugung, Fortleitung, Umwandlung oder Anwendung der Elektrizität, egal wie es beschaffen ist, wo es angeordnet oder eingebaut wurde, wenn eine Gefährdung durch die Elektrizität möglich ist. Jedes dieser Erzeugnisse muss nach dem Gerätesicherheitsgesetz so konstruiert sein, dass bei bestimmungsgemäßer Anwendung keine Schäden durch die Elektrizität hervorgerufen werden können. Immer ist zu prüfen, ob die zur Abwehr der Gefährdung vorgesehenen Schutzmaßnahmen noch vorhanden und wirksam sind. Welchen Sinn hätte es, würden die Vorgaben für die Prüfung von der Bezeichnung des betreffenden Geräts abhängig gemacht. Bei Gasherden mit elektrischer Beleuchtung und Zündeinrichtung, Boote, Wohnwagen usw. hängt die Sicherheit für die Benutzer ja auch von der elektrotechnischen Ausrüstung ab. Der Besitzer ist für den insgesamt sichern Zustand verantwortlich. Nur dann, wenn nach DIN VDE 0100 Teil 410 keine Schutzmaßnahme gegen elektrischen Schlag notwendig ist, oder anders ausgedrückt, wenn bei allen möglichen und denkbaren Zuständen, Schäden, unsachgemäßen Handlungen, Umwelteinwirkungen usw. an diesem Erzeugnis keine Gefährdung durch die Elektrizität entstehen kann, darf auf eine Prüfung verzichtet werden. Auch dies gilt sowohl für elektrische als auch für nichtelektrische Geräte, die mit elektrotechnischen Einbauten ausgestattet sind. Wenn zu prüfen ist, dann werden die üblichen und erprobten Prüfmethoden benutzt. Diese stehen für Anlagen in der Norm DIN VDE 0100 Teil 610 und für Geräte/Betriebsmittel in den Normen DIN VDE 0701 und 0702. Auch hier kommt es für den verantwortlichen Prüfer nicht darauf an, ob das zu prüfende Gerät/Betriebsmittel/Erzeugnis im Geltungsbereich der Norm nun ausdrücklich genannt wird, sondern dass mit den dort genannten Prüfmethoden eine ordentliche Prüfung vorgenommen werden kann. K. Bödeker Messung des Schleifenwiderstands ? Muss bei der Erstprüfung einer elektrischen Anlage der Schleifenwiderstand (Kurzschlussbahn) zwischen Außenleiter L und Neutralleiter N auch dann gemessen werden, wenn der betreffende Stromkreis durch einen FI-Schutzschalter geschützt wird und dessen ordnungsgemäße Funktion nachgewiesen wurde? ! Bei der Erstprüfung einer elektrischen Anlage nach DIN VDE 0100 Teil 610 wird im Zusammenhang mit den Vorgaben zur Prüfung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag nach DIN VDE 0100 Teil 410 unter 5.6.3 Prüfungen der Schleifenimpedanz gefordert, den Schleifenwiderstand/Schleifenimpedanz zwischen - Außenleiter und Schutzleiter - Außenleiter und PEN-Leiter zu ermitteln. Leseranfragen
Autor
- K. Bödeker
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