Prüfen von Kabeln mit UN DC 1 500 V
Also sind für die Energieversorgung die üblichen Errichternormen anzuwenden:
Bei einer Nennspannung bis einschließlich DC 1500 V die „normale“ Welt der DIN VDE 0100 (europäisch HD 60364);
Bei einer Nennspannung über DC 1500 V gibt es keine sinnvoll in Deutschland anwendbare Norm, da die DIN EN 61936-1 (VDE 0101-1) [2] (früher europäisch HD637) nur für Wechselspannungen gilt.
Insofern haben wir also noch den Komfort, dass wir gewohnte Regelwerke anwenden können: Für die Prüfung gilt dann die DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600) [3].
Isolationsmessung. Das Problem ist, dass die DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600) [3] eigentlich nicht gedacht ist für diese Spannungen. Der historische Grundsatz, dass die Höhe der Isolationsmessspannung mindestens gleich der Nennspannung sein soll, findet sich so nicht in der Norm wieder. Nach der DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600) [3] genügt für das Kabel eine Isolationsmessung mit DC 1000 V, obwohl die Nennspannung bei DC 1500 V liegt.
Nach der Mittelspannungsnorm DIN EN 61936-1 (VDE 0101-1) [2] sind übrigens keine Isolationsmessungen zwingend festgelegt für Kabel.
Empfehlung. Tatsächlich würde ich auch mit einer höheren Spannung als DC 1000 V messen wollen. Wenn ein Isolationsmessgerät mit DC 2,5 kV zur Verfügung steht, wäre dies aus meiner Sicht vollkommen ausreichend. Bei Messspannungen bis 5 kV sehe ich in der Anwendung auch noch kein Problem.
Quellen
DIN EN 61936-1 (VDE 0101-1):2014-12 Starkstromanlagen mit Nennwechselspannungen über 1 kV Teil 1: Allgemeine Bestimmungen.
DIN EN 50191 (VDE 0104):2011-10 Errichten und Betreiben elektrischer Prüfanlagen.
DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600):2017-06 Errichten von Niederspannungsanlagen Teil 6: Prüfungen.
- M. Lochthofen
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