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Elektrotechnik

LON mit besten Aussichten

ep10/2001, 1 Seite

Der Neubau für die Hauptverwaltung der Nürnberger Versicherungs AG hat in seinen verschiedenen Bauphasen wesentlich dazu beigetragen, die LON-Technologie praxisgerecht weiter zu entwickeln. ep-Autor Markus Ruf ist seit Jahren in die Planung der Gebäudeautomation einbezogen. Im Folgenden gibt er einen kleinen Einblick in Form eines Projektberichtes.


HISTORIE Als 1994 mit der Planung der Räumlichkeiten für die neue Hauptverwaltung der Nürnberger Versicherungs AG begonnen wurde, wollten die Nürnberger Versicherungs AG und die Ebert Ingenieure neue Wege in der Automatisierung von Räumen und bei der Realisierung von Automatisierungsaufgaben auf der Feldebene gehen. Im Bereich der Raumautomatisierung sollte ein Bussystem für - Beleuchtung - HLK (Heizung, Lüftung, Klima) - Jalousien verwendet werden. Alle Gewerke in den Büros sollten über ein multifunktionales Bediengerät bedient werden. Diese Aufgabenstellung stellte das Planungsbüro und die MSR-Firmen vor neue Herausforderungen. Die mit der neuen Technologie verbundenen Aufgaben und Probleme wurden jedoch erfolgreich bewältigt. Eine weitere Anforderung war, dass das Gesamtvorhaben in zwei Bauabschnitten gebaut wurde, so dass Abhängigkeiten von einzelnen Herstellern vermieden werden sollten. Bei der Vergabe der Gebäudeautomation im Jahre 1996 wurde in Zusammenarbeit mit der MSR-Firma die Entscheidung für die Lon Works-Technologie getroffen. Die beiden Bauabschnitte wurden im Jahr 2000 mit einer Knotenanzahl von ca. 5.500 Knoten und insgesamt 55.000 Datenpunkte abgeschlossen. EINZELRAUMREGELUNG In den Standardbüros wurden bei der Einzelraumregelung folgende Funktionen realisiert: - Heizen/Kühlen mit Heizkörpern und Kühldecken (mit Taupunktüberwachung) - Schalten von zwei Beleuchtungsgruppen - außenliegender Sonnenschutz mit zwei Gruppen - optional: innenliegender Blendschutz Es wurde sich für eine sogenannte halbdezentrale Lösung entschieden. Das bedeutet, die Aktoren für Beleuchtung, HLK und Sonnenschutz wurden sternförmig auf eine Bodenbox (Bild ) mit einem sog. LON-Applikationscontroller verkabelt. Diese Lösung wurde damals aufgrund der Marktgegebenheiten gewählt, um so Anzahl der LON-Knoten (Busankoppler) zu reduzieren. Der zweite LON-Knoten ist das Bediengerät (Bild ). Es besteht im wesentlichem aus einem Dreh-/Druck-Knopf, dem Display und vier Tastern, den sogenannten Hotkeys. Die Anzeige im Display ist frei konfigurierbar. Mittels des Dreh-Druck-Knopfes können verschiedene Menüpunkte angewählt werden und Sollwerte verschoben, bzw. Funktionen vorgewählt werden. Mit den Hotkeys können die verschiedenen Beleuchtungsgruppen geschaltet werden bzw. die Jalousien auf- bzw. abgefahren werden. Die Bodenbox wurde im zweiten Bauabschnitt soweit optimiert, dass die Installationszeiten weitgehend reduziert werden konnten. Sämtliche Anschlüsse an der Bodenbox sind steckbar ausgeführt. Im Deckel der Bodenbox ist ein Schaltplan integriert, so dass bei evtl. Servicearbeiten keine seperate Dokumentation notwendig ist. Die Steckverbindungen sind eindeutig beschriftet und verwechselungssicher kodiert. Die Installation einer Bodenbox incl. Anschluss dauert ca. 30 Minuten. Bei ca. 1500 Bodenboxen könnte in diesem Bauabschnitt ein großer Anteil an Installationszeit eingespart werden. Da für den Büroausbau nur wenig Zeit zur Verfügung stand, musste auch bei der Verkabelung im zweiten Bauabschnitt eine neue Lösung her. Es wurden vorkonfektionierte Kabel verwendet (Bild ). Für alle Kabel wurden im Werk die Stecker montiert und an den Anschlussenden für die Feldgeräte die Aderendhülsen angesetzt. Die Liefereinheiten waren in Bausätze pro Büro verpackt. So mussten bei der Installation die Kabel nur eingelegt werden und in die Box gesteckt werden. Diese Applikation lässt den Mitarbeitern viel Individualität. Jeder kann für seinen Arbeitsplatz die Beleuchtung und den Sonnenschutz individuell schalten. Das Bedienkonzept wurde den Mitarbeiter bei einer Schulung, in der Betriebszeitung und im Intranet vorgestellt. Übergeordnete Funktionen, wie Schließen und Öffnen der Jalousien bei Wind und in Abhängigkeit von Außenhelligkeit und Tageszeit, sowie die Beleuchtungsoptimierung in Abhängigkeit der Außenhelligkeit, erfolgen über das Gebäudemanagementsystem. All diese Maßnahmen führten zu einer zeitoptimierten und wirtschaftlichen Installation, die Dank der Lon Works-Technologie auch keine Wünsche an die Applikation und Funktionalität offen lässt. Elektropraktiker, Berlin 55 (2001) 10 784 LONWORLD 2001 LON mit besten Aussichten Der Neubau für die Hauptverwaltung der Nürnberger Versicherungs AG hat in seinen verschiedenen Bauphasen wesentlich dazu beigetragen, die LON-Technologie praxisgerecht weiter zu entwickeln. ep-Autor Markus Ruf ist seit Jahren in die Planung der Gebäudeautomation einbezogen. Im Folgenden gibt er einen kleinen Einblick in Form eines Projektberichtes. Mit der Bodenbox wird u.a. Installationszeit eingespart Über das Bediengerät können sämtliche Raumfunktionen gesteuert werden Installation vorkonfektionierter Kabel Etagenverteiler mit LON-Modulen

Autor
  • M. Ruf
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