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Internet/Multimedia

Flexibel und mobil mit portablen Programmen

luk2/2010, 2 Seiten

Wie nie zuvor sind heute im Beruf Flexibilität und Mobilität gefordert. Ob zur Informationsrecherche, Kommunikation oder zur Erledigung laufender Aufgaben wird jedoch ein Rechner gebraucht. Die Hersteller haben auf diesen Bedarf reagiert und bieten mit kleinen Netbooks portable Geräte einer neuen Gerätekategorie an. Dass es aber noch einfacher geht, zeigt der folgende Beitrag.


Voraussetzungen Die Arbeit mit und auf einem portablen Gerät hat einen entscheidenden Vorteil; unabhängig vom Arbeitsort steht stets die gewohnte Arbeitsumgebung zur Verfügung. Die für den Dauergebrauch geeigneten Laptops sind jedoch etwas sperrig. Dem Einsatzbereich von Netbooks sind schon wegen der Tastaturabmessungen Grenzen gesetzt. Aber wer als Azubi, Student oder Berufspendler an den verschiedenen Standorten ohnehin Zugriff auf einen Desktop-PC hat und eigentlich nur „seine“ Programme und Daten braucht, für den gibt es in Form portabler auf einem USB-Stick lauffähiger Programmsammlungen eine deutlich elegantere Lösung. Diese Vorgehensweise erspart den nicht immer unproblematischen Transport der Technik und die eigene Arbeitsumgebung steht in Form eines USB-Sticks überall zur Verfügung. Geeignete Programme Für diese Form der mobilen Nutzung sind nicht alle Programme geeignet. Die Mehrheit der Windows-Programme speichert Konfigurationsdaten in der zentralen Registrierungsbank. Zur Sicherung der Lizenzierung werden Programminstallationen häufig mit der Hardware verbunden. Im Bereich der freien Software (Open Source und Freeware) existiert jedoch ein ständig größer werdender Fundus an Programmen, die für eine portable Nutzung geeignet sind. Einen ersten, wenn auch unvollständigen Überblick über das derzeit verfügbare Programmangebot vermittelt die unter [1] genannte Web-Seite. Ein typisches Merkmal der portablen Programme ist die Tatsache, dass diese über kein Installationsprogramm verfügen, sondern lediglich in ein Verzeichnis entpackt werden. Dieses Verzeichnis kann anschließend auf jeden beliebigen Datenträger (USB-Stick oder portable USB-Festplatte) kopiert werden. Zusätzliche Benutzeroberfläche Für den Aufruf dieser Programme ist weder ein Desktop-Symbol noch ein Eintrag im Start-Menü bei den Programmen vorhanden. Deshalb muss die jeweilige Programmdatei durch einen Doppelklick gestartet werden. Das ist aber wenig komfortabel. Abhilfe schafft hier eine auf den jeweiligen Datenträger zugeschnittene und individualisierbare Benutzeroberfläche. Die Erstellung der Benutzeroberflächen von Heft-CD/DVD folgt einem ähnlichen Gedanken. Wer sich also einen USB-Stick mit einer individuellen Arbeitsumgebung anlegen möchte, braucht zunächst einmal die dafür geeigneten Programme. Die Benutzeroberfläche macht die Handhabung leichter, ist aber nicht zwingend notwendig. Portable Apps Unter [1] findet man lediglich eine Auflistung diverser portabler Programme, aus der man dann nach Bedarf auswählen kann und zu den Downloads geführt wird. John T. Haller ist in seinem Projekt etwas weiter gegangen, hat eine komplette Zusammenstellung erstellt, eine Benutzeroberfläche geschrieben und stellt dieses Angebot auf seiner Seite kostenlos zum Download bereit. Die Sammlung enthält ausnahmslos freie Software. Portable-Apps gilt bereits als Synonym für portable Programme. Diese Programmsammlung findet man daher auch sehr häufig auf Heft-DVD diverser Computerzeitschriften. Installation Um sich einen USB-Stick mit Portable-Apps anzulegen, braucht man lediglich die Portable Apps-Datei auf dem USB-Stick (ab 1 GByte sinnvoll) zu installieren. Dazu wird ein absolut leerer USB-Stick benötigt. Wird der so eingerichtete USB-Stick an einen Computer angesteckt, erscheint der portable Datenträger nicht mit den üblichen Systemsymbolen, sondern mit dem Programmsymbol der Benutzeroberfläche. Mit einem Doppelklick wird diese aktiviert und der Nutzer gelangt in das Portable-Apps-Menüsystem (Bild ). Umfang Die Sammlung enthält neben dem einen oder anderen weniger wichtigen Programm das komplette Open Office-Paket mit Textprogramm, Datenbank, Tabellenkalkulation, Präsentations- und Zeichenprogramm sowie das Mozilla-Paket mit Web-Browser, Personal-Informations-Manager und E-Mail-Client. Darüber hinaus findet man mit Clamwin einen Virenscanner und mit Keepass einen Passwortspeicher. Auf der rechten Seite des Fensters findet man den Zugang zum angelegten Dateisystem des USB-Sticks. Für Dokumente wie Bilder, Videos oder Musik sind Ordner angelegt und um eigene Ordner anzulegen gibt es einen Zugriff auf das Dateisystem. Ein integriertes einfaches Backup-Programm erlaubt die Wie nie zuvor sind heute im Beruf Flexibilität und Mobilität gefordert. Ob zur Informationsrecherche, Kommunikation oder zur Erledigung laufender Aufgaben wird jedoch ein Rechner gebraucht. Die Hersteller haben auf diesen Bedarf reagiert und bieten mit kleinen Netbooks portable Geräte einer neuen Gerätekategorie an. Dass es aber noch einfacher geht, zeigt der folgende Beitrag. Computertechnik Flexibel und mobil mit portablen Programmen F a c h w i s s e n L e r n f e l d e r 6 - 1 3 LERNEN KÖNNEN 2/10 Produkt Download-Adresse Autor Portable Apps www.portapps.com John T. Haller Lupo Pensuite www.lupopensuite.com Lupo Pensuite Team USB-Stick-Starter www.jan-bender.de Jan Bender PStart www.pegtop.net Jens Gruschel Tafel Portable Anwendungen - Programmsammlungen und Benutzeroberflächen Portable Apps - die bekannteste Zusammenstellung portabler Programme Computertechnik F a c h w i s s e n L e r n f e l d e r 6 - 1 3 10 LERNEN KÖNNEN 2/10 Anlage von Sicherungskopien (Bild a) und über den Menüpunkt Optionen (Bild b) sind nicht nur die Sprache und die Schriftgröße einstellbar, sondern es können auch zusätzliche Programme in das Menüsystem integriert werden. Wer möchte, kann sich von und über die Portable Apps-Homepage weitere Programme herunterladen und so sein individuelles System gestalten. Alternativen Portable Apps ist zwar das bekannteste, aber nicht das einzige Angebot (Tafel ) in seiner Kategorie1) . Im Netz findet man noch die eine oder andere Alternative. Lupo Pensuite Dieses Angebot beinhaltet, ähnlich wie Portable Apps, eine Sammlung von Programmen und eine Benutzeroberfläche. Die Lupo Pensuite (Bild a) ist ebenfalls frei verfügbar. Beide Lösungen sind sich sowohl bezüglich des Leistungsumfanges als auch hinsichtlich der optischen Gestaltung sehr ähnlich. USB-Stick-Starter Der Autor des Programms USB-Stick-Starter (Bild b) hat sich auf das Erstellen einer Benutzeroberfläche beschränkt und überlässt es dem Anwender sich seine Programme selbst zusammen zu tragen. Bei der optischen Gestaltung der Benutzeroberfläche ist der Einfluss des Vorbildproduktes unübersehbar. PStart Eine völlig andere optische Gestaltung der Benutzeroberfläche wurde bei PStart gewählt (Bild c). Das Angebot ist wie der USB-Stick-Starter auf die Benutzeroberfläche beschränkt. Der Leistungsumfang entspricht weitestgehend dem der anderen Programme. Neue Konzepte Auf der Basis portabler Programme lassen sich nicht nur einige aus den Erfordernissen zur Flexibilität und Mobilität resultierende Probleme recht komfortabel und preiswert lösen. Diese Technologie bietet - konsequent angewandt - die Basis für neue Konzepte beim Einsatz von Rechentechnik. Diese Entwicklung ist derzeit vor allem im Bereich der Bildung zu beobachten. Lernsticks Spezielle Zusammenstellungen portabler Software werden als Lernsticks [2] bezeichnet. Initiativen [3] zum Einsatz derartiger Hilfsmittel haben insbesondere in der Schweiz einen beachtlichen Stand erreicht. In Deutschland gibt es diesbezügliche Aktivitäten in Baden-Württemberg. Auf einer Webseite zur Lehrerfortbildung [4] findet man auch die in Tafel wiedergegebenen Hinweise zur Erstellung eigener Lernsticks. Stick mit Betriebssystem USB-Sticks mit portabler Software setzen einen Rechner mit einem dazu passenden Betriebssystem voraus. Ein Stick mit portabler Software für Windows XP kann man eben nicht an einem Linux- oder Mac-Rechner nutzen. Geht man noch einen Schritt weiter und installiert auf dem USB-Stick gleich noch das Betriebssystem, erreicht man ein noch höheres Maß an Flexibilität. Auf dieser Basis sind völlig neue Nutzungsformen von Rechnerleistung in nahezu allen Lebensbereichen denkbar und zumindest auf der Basis freier Systeme realisierbar. Fazit Die Nutzung portabler Software schafft völlig neue Perspektiven für den IT-Einsatz. Der gegenwärtig erreichte Entwicklungsstand vermittelt einen ersten, noch recht unscharfen Eindruck der Möglichkeiten die diese Technologie eröffnet. Unter Berücksichtigung der nach wie vor rasant steigenden Speichervolumina bei gleichzeitig fallenden Preisen kann man durchaus davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung in Zukunft noch beschleunigen wird. Literatur [1] www.portable-anwendungen.de [2] www.imedias.ch [3] www.opensource.educa.ch [4] www.lehrerfortbildung-bw.de H. Möbus Mehr als nur ein Angebot a) Lupo Pen Suite (www.lupopensuite.com) b) USB-Stick-Starter (www.jan-bender.de) c) PStart Wichtige Funktionen a) Einfaches Backup-Programm b) Optionen b) c) 1. Sich einen Überblick über Programme verschaffen, die in portabler Version vorliegen. 2. Die gewünschten Programme auswählen und herunterladen. 3. Sich für eine „Oberfläche“ wie etwa Portable Apps entscheiden, d. h. ein Verwaltungswerkzeug und Startmenü auswählen. 4. Die Programme im Startmenü sinnvoll in Gruppen wie z. B. Multimedia, Office, Werkzeuge, Lernprogramme usw. zusammenfassen. 5. Eine Möglichkeit für die Speicherung und Verschlüsselung von persönlichen Daten auf dem Stick vorsehen. 6. Eventuell Anpassungen, Anleitungen, Hilfen und Formatvorlagen bereitstellen. 7. Alles in eine für den „Vertrieb“ geeignete Form bringen, z. B. eine selbstextrahierende komprimierte Datei, die heruntergeladen und auf einen USB-Stick entpackt werden kann. Tafel Einen Lernstick selbst anlegen - Arbeitsschritte (entnommen aus [4]) Kommerzielle Angebote wie CEEDO und U3-Sticks werden im Rahmen dieses Beitrages nicht betrachtet.

Autor
  • H. Möbus
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