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Elektrotechnik | Schutzmaßnahmen

Fehlerschutz in einem TT-Verteilungssystem

ep4/2009, 4 Seiten

Nach Inkrafttreten der neuen Fassung von DIN VDE 0100-410 ist für die Verteilungsstromkreise von TT-Systemen eine Abschaltzeit von einer Sekunde gefordert. Doch bei Diskussionen mit Berufskollegen und ausführenden Firmen ist festzustellen, dass unterschiedliche Auffassungen bezüglich Absicherung bzw. Fehlerschutzes dieser Stromkreise bestehen. Unter Verteilungsstromkreisen im Sinne der Anfrage verstehe ich z. B. Verbindungsleitungen zwischen Gebäudehauptverteiler und Unterverteilern (5-adrige Verlegung), andererseits aber auch die Verbindungsleitungen (Steigeleitungen) von der Zähleranlage zum Wohnungsverteiler (nach TAB eines Thüringer VNB 4-adrig mit separat geführtem PE-Leiter). Fraglich ist ebenso der Fehlerschutz bei der 5-adrigen Zuleitung einer Steckdosenanschluss-Säule im Freien (Steckdosenpoller), die vom Hauptverteiler abgehend zum Teil in offener Rohrinstallation durch Kellerräume und zum Teil im Erdreich verläuft. In der Steckdosensäule ist ein RCD zum Schutz der abgehenden Stromkreise/Steckdosen vorhanden. Die Ausführungen in dem entsprechenden Fachartikel im ep 9/2007 lassen den Schluss zu, dass bei den üblicherweise anzutreffenden Erdungswiderständen in TT-Systemen der Einsatz von RCDs auch für Verteilungsstromkreise unumgänglich ist. Eine andere Interpretationsweise lautet, dass Kabel- und Leitungsnetze ohne Endstromkreise unter die Schutzmaßnahme „Schutz durch doppelte oder verstärkte Isolierung“ fallen, sodass auf einen RCD also verzichtet werden kann. Voraussetzung dafür ist u. a. eine Ausführung der Leitungsanlage nach DIN VDE 0100-520, in der aber wiederum auf die Einhaltung der Abschaltbedingungen nach DIN VDE 0100-410 und DIN VDE 0100-430 verwiesen wird. Wie ist nun der Fehlerschutz für ein TT-Verteilungssystem zu realisieren?


   

Autor
  • W. Hörmann
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