Skip to main content 
Schutzmaßnahmen | Elektroplanung

Das neue ep-Instrom ist da

Umfangreiches Update erhöht den Funktionsumfang deutlich
ep11/2021, 1 Seite

Ursprünglich wurde die Software ep-Instrom als Instrument für die elektrotechnische Ausbildung und für einfache Planungen in kleineren Handwerksbetrieben entwickelt. In den letzten 20 Jahren hat sich das Programm jedoch durch erhebliche Erweiterungen zu einem professionellen Werkzeug für alle Elektrofachkräfte entwickelt. Ein umfangreiches Update erhöht den Funktionsumfang jetzt noch einmal deutlich.


Seiten

Nicht immer stehen der Einarbeitungsaufwand für eine Software und der reale Nutzen in der praktischen Arbeit in einem vernünftigen Verhältnis zueinander. Diesen Umstand hatten die Erfinder von Instrom vor Jahren im Sinn, als sie daran gingen, aus einem kleinen Programm zur Simulation der Schutzmaßnahme „Abschaltung“ ein Werkzeug zu entwickeln, mit dem Niederspannungsanlagen schnell und unkompliziert projektiert und die Berechnungen von Spannungsfall, Strombelastbarkeit und Abschaltzeiten der Schutzeinrichtungen automatisch geprüft werden konnten.

Nach den Versionen Instrom 4 bis 5.2 erschien 2003 mit Instrom pro eine völlig neu programmierte Fassung der Software, die es nun ermöglichte, frei und flexibel auch Anlagen im Industriebereich zu planen und zu berechnen. Mit Instrom pro 2.0 war es schließlich möglich, die am Bildschirm erzeugten Stromlaufpläne in einpoliger Darstellung auch in beliebiger Größe, in flexiblen Ausschnitten und mit normgerechtem Schriftfeld drucken zu können. Die Version Instrom pro 3.0 erweiterte die Anwendungsmöglichkeiten um die Erstellung von dreipoligen Verteilerplänen und von Verteileraufbauplänen. Dabei bleibt die gewohnte Arbeitsweise beim Aufbau eines Anlagenplanes erhalten. Die notwendigen Betriebsmittelkennzeichnungen kann die Software auf Wunsch automatisch vergeben. Mit Instrom pro 4.0 kam eine weitere Version auf den Markt. Sie bot verschiedene Neuerungen, darunter die integrierte Selektivitätsprüfung mit der Möglichkeit, die Ergebnisse als separaten Nachweis für die Dokumentation ausgeben zu können. Weitere Ergänzungen waren u. a. die Paralleleinspeisung mit bis zu zehn gleichen Transformatoren, die Ergänzung der Stromkreisnummern im Verteilerplan, die Übernahme des Überspannungsschutzes in den Verteilerplan, die Aufnahme von elektronischen Vorschaltgeräten (EVGs) und Wechselstrom-Motoren sowie der Kurzschlussschutz bei Motorschutzschaltern. Die nächste Version unter dem Namen ep-Instrom ging noch einen großen Schritt weiter. Erstmals gab es Schnittstellen zu anderen Programmen und Messgeräten. Weitere Neuerungen waren die Drag-&-Drop-Funktion, mit der sich Betriebsmittel einfach auf den Plan ziehen lassen, die Funktionen „Rückgängig“ und „Wiederholen“ für viele Schritte und die erweiterte Kabeldatenbank. Mit „Spannungsfall“ und „Körpergefährdende Berührungsspannungen“ kamen zwei Simulationsmodule wieder hinzu, die besonders für die Ausbildung von großem Nutzen sind.

Ein wesentliches Merkmal der Software über alle Versionen hinweg ist seine einfache Handhabung, die auch nach längeren Nutzungspausen keine lange Einarbeitungszeit erforderlich macht. Die Anlagengestaltung nach dem Baukastenprinzip mit den hinterlegten Tabellen ist für jeden Fachmann leicht nachvollziehbar (Bild 1). Die automatische Berechnung und Prüfung sichern das normengerechte Planen und Überprüfen von Anlagen oder Anlagenteilen einschließlich einer rechtssicheren Dokumentation.

Bild 1: Ein wesentliches Merkmal der Software

Nun steht mit ep-Instrom 2.2 eine neue Version der Software zur Verfügung, die den Funktionsumfang noch einmal deutlich erweitert und viele Detailverbesserungen aufweist. Dabei wurden natürlich zahlreiche Anregungen der Nutzer aufgegriffen und normative Änderungen berücksichtigt.

Neue Funktionenund Verbesserungen

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen. In den Prüfungsparametern (Bild 2) finden sich jetzt die zwei neuen Unterpunkte „FI für Steckdosen“ und „FI für Lichtstromkreise einer Wohnung“, die aus den Vorgaben der VDE 0100- 410:2018-10 resultieren. Die Norm-Einstellungen selbst lassen sich unter dem Menüpunkt Anlagenplan/Info (Bild 3) festlegen, sodass auch Altanlagen berechnet werden können.

Bild 2: Neu in den Pr

Bild 3: F

Die genannten Prüfschritte sind bei neuen Anlagen automatisch aktiv. Für die Realisierung wurde die Eigenschaft „Wohnung“ eines Knoten eingeführt. Sie kann auf alle unteren Knoten vererbt werden. Als Voreinstellung gelten zunächst alle Netze als „Wohnung“. Darüber hinaus gibt es nun bei Verbrauchern die Eigenschaft „Lichtstromkreis“, die für bestimmte Betriebsmittel – beispielsweise für eine Halogenlampe – sichtbar und als Vorgabe gesetzt ist.

Der Fehlerstatus „Kein FI vorhanden“ wird bei einer Steckdose dann angezeigt, wenn in Richtung Einspeisung kein Fehlerstrom-Schutzschalter gesetzt wurde und die Strombegrenzung kleiner oder gleich 32 A ist (für die Berechnung nach der VDE 0100-410 aus dem Jahre 2007 gilt hier ein Grenzwert von 20 A). Entsprechend signalisiert die Software einen Fehler bei einem Lichtstromkreis, wenn der Verbraucher einer Wohnung angehört und in Richtung Einspeisung kein FI eingeplant wurde.

Abschaltbedingung bei Kurzschluss. Die zulässige Abschaltzeit von 0,4 s bei einer Nennspannung kleiner 400 V galt bei Stromkreisen mit einer Strombegrenzung bis einschließlich 32 A. Nach der aktuellen VDE 0100-410 ist diese Abschaltzeit auch für Stromkreise mit Steckdosen bis zu einer Strombegrenzung von 63 A (einschließlich) anzusetzen. Ansonsten berücksichtigt die Software die für TN-Netze zulässige Abschaltzeit von 5 s.

Zulässiger Spannungsfall. Dieser Prüfschritt orientiert sich sich je nach Vorgabe an der TAB Niederspannung von 2007 oder an der VDE-AR-N 4100 aus dem Jahre 2020. In der TAB 2007 war die Anforderung an den Spannungsfall zwischen dem Hausanschluss und dem Zähler nach Leistung gestaffelt:

  • bis 100 kVA: 0,5 %
  • über 100 kVA bis 250 kVA: 1,0 %
  • über 250 kVA bis 400 kVA: 1,25 %
  • über 400 kVA: 1,5 %.

Nach der VDE-AR-N 4100:2020 gilt ein maximaler Wert von 0,5 % unabhängig von Leistung und Strombegrenzung.


Seiten

Weitere Bilder



Ein wesentliches Merkmal der Software


F


Neu in den Pr

Sie haben eine Fachfrage?