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Elektrotechnik
Belektro `99 - Elektrobranche traf sich in Berlin
ep12/1999, 5 Seiten
Eröffnet wurde die Belektro 99 traditionell im Palais am Funktum Neu war der Rundgang über die belektro Die 10. Fachmesse für Elektrotechnik belektro veranstaltete vom 27. bis 29.11.99 die Messe Berlin. Idieller und fachlicher Träger war die Elektro-Innung Berlin in Zusammenarbeit mit dem Berliner Stromversorger Bewag, dem Bundesverband des Elektro-Großhandels, dem Landesinnungsverband Berlin sowie dem Fachverband Installationsgeräte und -systeme im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (FV 7 im ZVEI). Die Ausstellung fand erstmals im zeitlichen und räumlichen Verbund mit der Internationalen Fachmesse für Sicherheit und Sicherheitstechnik SiTech Berlin `99 statt. Optimismus zur Eröffnung Auf die beachtliche Entwicklung der Berliner Fachmesse für Elektrotechnik wies Berlins Wirtschaftsstaatssekretär Detlef Orwat (Bild ) während Eröffnungsveranstaltung im Palais am Funkturm hin. Seit ihrer Premiere im Jahre 1984 habe sich die Zahl der Aussteller versechsfacht, die der Besucher vervierfacht und die Ausstellungsfläche verachtfacht. Die belektro als eine „überregional strahlende Regionalmesse“ leiste - so Orwat - einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Messe-und Kongreßplatzes der Hauptstadt. Besonders erfreulich sei die ständige Weiterentwicklung des Spektrums der Veranstaltung. Walter Mennekes, stellvertretender Vorsitzender des FV 7 im ZVEI, würdigte die „hohe Akzeptanz“ der Berliner Fachmesse bei den Ausstellern. Die belektro sei für Berlin und Brandenburg das Schaufenster zur bedeutenden Branche der Elektrotechnik. Als Ort von Fachgesprächen, Weiterbildung und Innovation gebe sie „Hoffnung auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Region zu einer der Hauptstadt angemessenen wirtschaftlichen Position “. Der Obermeister der Elektro-lnnung Berlin, Günter Hermann, bezeichnete die Berliner Elektrofachmesse als „Weiterbildungsmaßnahme Nummer 1“ für die Branche. So würden zum Beispiel die Anforderungen aus der Gebäudebewirtschaftung eine Neuausrichtung der Elektrohandwerke erfordern. Das Thema „Fachbetrieb für Gebäudetechnik“ spiele deshalb auf der belektro `99 eine große Rolle. Hermann begrüßte die inhaltliche Neugestaltung der Berliner Fachschau, die immer mehr zu einer Kommunikations-und Dienstleistungsmesse werde. Die Ausstellung im Überblick Technische Innovationen sowie neue Geschäftsfelder der Branche standen bei der 10. belektro weit stärker als in den Vorjahren im Mittelpunkt. Die Bandbreite reichte von moderner Bus- und Netzwerktechnik über multimediale Verkabelungssysteme für Haus, Wohnung, Heim und Büro bis zur Präsentation der High-Tech-Ausstattung eines Niedrigenergie-Hauses. Im Bereich Lichttechnik stießen vor allem die „intelligenten“ Steuerungen, die Grundlage für das Lichtmanagement sind, sowie außergewöhnliche Design-Lösungen für Leuchten auf großes Besucherinteresse. Auf deutlich erweiterter Fläche präsentierten sich die Aussteller des Zukunftsmarktes Regenerative Energien. Die Messe war in der Regel gut besucht (Bild ). Das veränderte Ausstellungskonzept bewährte sich offensichtlich nicht immer. Die damit verbundenen, teilweise sehr langen Wege brachten manche Besucher gelegentlich in Zeitnot. Insgesamt 89 Prozent aller Besucheraber gaben an, während ihres Rundganges Neuheiten kennengelernt zu haben. Für die Berliner Fachmesse als Neuheitentermin spricht zudem, daß die Information über Neu- und Weiterentwicklungen an erster Stelle der Gründe für den Messebesuch stand. 85 % der Fachbesucher bekamen nach Auskunft der Messeleitung einen sehr guten oder guten Eindruck von der belektro `99. 87 % der Befragten vergaben für das Angebotsspektrum der Messe sogar die Prädikate „sehr gut“ oder „gut“. Der hohe Grad der Zufriedenheit mit der zehnten Berliner Elektrofachmesse kommt auch darin zum Ausdruck, daß bereits während der Veranstaltung 91 % der Besucher die Absicht äußerten, auch die nächste belektro im Jahre 2001 besuchen zu wollen. Hinsichtlich der Zufriedenheit der Aussteller ergibt sich ein differenziertes Bild. Sprachen kleine und mittelständische Aussteller ausnahmslos vom Messeerfolg, zeigten die großen der Branche unterschiedliche Reaktionen. Nicht immer trafen wohl ihre Erwartungen ein. Insbesondere diese Unternehmen führten das auf das neue Messekonzept zurück. Elektropraktiker, Berlin 53 (1999) 12 1082 Branche aktuell belektro '99 Elektrobranche traf sich in Berlin Die letzte der elektrotechnischen Regionalschauen in diesem Jahr brachte Zufriedenheit für Besucher, den größten Teil der Aussteller, vor allem aber für den Veranstalter. Mit 546 Ausstellern aus zwölf Ländern und rund 22.000 Besuchern bestätigte diese Messe Berlins ihren Platz unter den führenden Elektrofachmessen Deutschlands eindrucksvoll. Das Rahmenprogramm - ein Publikumsmagnet Wie jede Fachmesse dieser Art empfahl sich auch Berlin mit einem ausgewogenen, weitgefächerten Rahmenprogramm. Von der Solarzelle bis zur Netzwerktechnik erhielt der Besucher zahlreiche Möglichkeiten der fachlichen Information sowie der Aus- und Weiterbildung geboten. Da in diesem Jahr das Programm noch umfangreicher und vielfältiger wurde, hatten die belektro-Besucher einmal mehr die Qual der Wahl. Das Angebot umfaßte insgesamt die fünf Komplexe: · Solar-Forum veranstaltet von Messe, MK Solar, unterstützt von der Bewag · Licht-Dialog „Berlin im Licht“ der Fachzeitschrift „Licht“ · Elektropraktiker-Forum der Fachzeitschrift ELEKTROPRAKTIKER · de-Dialog der Fachzeitschrift Der Elektromeister · Vortragsreihe der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik Von Anbeginn war das Interesse an den Vorträgen sehr groß. Gelegentlich kam es deshalb zu Sitzplatzproblemen. In diesem Zusammenhang ist die Bewag zu erwähnen. Mit einer breiten Angebotspalette präsentierte sich der Berliner Stromversorger. Vor allem an das Elektrohandwerk richtete sich eine kleine Ausstellung von Betriebsmitteln vor dem Zähler. Der Stand informierte über die neue DlN-Vorschrift 18012 zu kostengünstigen Ausführungen von Hausanschlüssen, über neue Zählerplätze für maßgeschneiderte Kundenlösungen und über Zähleranschlußsäulen zur Installation im Freien. Darüber hinaus gab es umfassend Auskunft zum neuen Produkt-und Tarifsystem Gleich vom Messestart weg war die Werkstattstraße gut besucht. Zahlreiche junge Leute nutzten die günstige Gelegenheit, sich über die elektro-handwerklichen Grundberufe zu informieren. Darüber hinaus konnten die Mädchen und Jungen ihr Geschick auf den Gebieten Elektroinstallation, Elektromaschinenbau, Elektromechanik sowie Fernmeldeanlagenelektronik beweisen und ihr entsprechendes Wissen testen und vertiefen. Fachleute aus führenden Unternehmen standen ihnen dabei in 40 kleinen Werkstätten mit Rat, Tat und Informationen zur Seite. Andrang beim ELEKTROPRAKTIKER -FORUM Das Forum des Elektropraktikers war auch in Berlin ein wichtiger Anlaufpunkt für die Messebesucher. Alle Veranstaltungen waren - nicht zuletzt wegen der hohen Qualität der Vortragenden - bis auf den letzten Platz gefüllt (Bild ). Oft wurden sogar günstige Stehplätze knapp. Ursache des Besucherandranges war zweifellos das bewährte duale Konzept. Ein mehr theoretisch angelegter Vortrag wurde durch einen praxisorientierten, experimentell gestützten Teil (Bild ) ergänzt. Daß dieser Werkstattcharakter auch von den Berliner Zuhörern ausnahmslos angenommen wurde, belegte die immer rege Diskussion während und nach den Vorträgen. Von den angebotenen Themen war erwartungsgemäß der EIB ein Favorit. Das EIB-Verkaufsgespräch von Hannes Leidenroth fand jeden Tag seine begeisterten Zuhörer. Die EIB-Workshopthemen wurden vom Thema Funk dominiert. Sehr anschaulich zeigte Herr Nolden von der Fa. Gira die einfache Programmierung des Funkbus-Systems (Bild ). Herr Schalamun stellte den neuen Funk-EIB vor, der ab 2000 von der Fa. Merten lieferbar ist. Das Thema LON war ebenfalls ein Magnet. Von den hohen Besucherzahlen konnte im Vorfeld niemand ausgehen. Auch die Themen Überspannungsschutz, Netzwerktechnik, Brandmeldeanlagen und Niedrigenergiehaus fanden regen Zuspruch. Was wiederum ein Beleg dafür ist, daß viele Elektrotechniker bewußt den Weg in neue Märkte gehen. Ausdruck der hohen Teilnehmerzahl war ebenfalls die Menge der Bewerber um die Prämien beim Gewinnspiel. Die von den Firmen Elektropraktiker, Berlin 53 (1999) 12 1084 Herr Nolden hielt sein Versprechen, daß jeder am Ende des Workshops das Funkbus-Systems programmieren kann Glück gehabt: der Hauptpreis des zweiten Tages - ein Meßgerät von Gossen-Metrawatt wird vom Chefredakteur überreicht Glücklich, wer noch einen Sitzplatz bekam EIB-Technik live fand großen Anklang bei den Besuchern Branche aktuell Gira, Gossen-Metrawatt, Kopp ABB und APC gestifteten Preise fanden ihre Besitzer. Die Freude der Gewinner (s. Verlosung) war groß, wie Bild zeigt. Ohne die gute Zusammenarbeit des ep mit der elektrotechnischen Industrie wäre das Forum kaum ein solcher Erfolg geworden. Unser Dank gilt deshalb den Firmen Stiebel Eltron, Merten, Dehn+ Söhne, Gira, Wago, Kopp, Rutenbeck, Siemens und Bosch. Markt für Solar-Anlagen entwickelt sich gut Jahr für Jahr glänzt die Solarbranche mit zweistelligen Wachstumsraten. Das gilt sowohl für die Stromerzeugung (Photovoltaik) als auch für Warmwasserbereitung (Solarthermie). Das Thema Sonnenenergie ist lange schon nicht mehr nur ein Umweltthema, sondern wichtiges Geschäftsfeld für Hersteller, Vertrieb und installierendes Handwerk. Deshalb engagierte sich die Berliner Fachmesse in diesem Jahr besonders auf diesem Feld. Die belektro präsentierte zahlreiche namhafte Hersteller und Installationsbetriebe aus den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie. Beim umfangreichen Informations- und Vortragsprogramm des Solarforums konnten sich Elektriker, Architekten, Bauherren und andere Interessierte mit der Solartechnik vertraut machen. Zu den ideellen Partnern dieses Ausstellungsbereichs gehörten der Bundesverband Solarmobil e.V., die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft, die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie sowie der Berliner Bewag. Umweltfreundliche Geräte werden finanziell gefördert Wie auf der Messe zu erfahren war, unterstützt die Elektrogemeinschaft Berlin (egb) mit einer zusätzlichen Aktion ihren Einsatz. Dabei geht es um die finanzielle Förderung elektrischer Verbrauchsgeräte, die an das Bewag-Netz angeschlossen werden. Die Aktion startet Anfang 2000 und läuft zwölf Monate. Danach beträgt der Zuschuß bei Neuanschluß eines Elektro-Speicherheizgeräts 100,- DM und bei einer Elektro-Wärmepumpe 200,- DM/kW elektrischer Geräte-Nennleistung. Für einen Elektroherd gibt es 50,- DM Fördermittel. Eindrucksvolle Produktschau Die gezeigten Produkte waren für Besucher überwiegend interessant. Natürlich konnten zahlreiche Innovationen bereits auf früheren Messen in diesem Jahr besichtigt werden. Dazu wird auf die Messeberichte in den Heften 10, S. 864 und H.11, S. 988 verwiesen. Für regionale Besucher waren sie auf jeden Fall neu. Was beim Messerundgang trotzdem auffiel, im folgenden in aller Kürze. Leicht zu übersehen war er schon, der kleinste verfügbare elektronische Einphasen-Wechselstromzähler SWHM 12 (Bild ) von der Fa. IPR Industrie Producte Ruhla. Der bis zu 20 A direktmessende Zähler für 230 V AC der Genauigkeitsklasse 1 (mit PTB-Zulassung, eich- und beglaubigungsfähig) ist nur eine Teilungseinheit (18 mm) breit. Er ist für den Steuerungs-und Verteilerbau in Industrie, Gewerbe, Haushalt und Freizeit geeignet, insbesondere für Einzelverbrauchsabrechnung. Die SO-Schnittstelle gestattet die Einbeziehung in Energie- und Gebäudemanagement-Systeme. Der neue Decken-Präsenzmelder der Fa. PEHA (Bild ) erfaßt als einziger Melder Bewegungen sowohl über Infrarot- als auch Ultraschallsensoren bei einer Erfassungsfläche von bis zu 200 m2. Fehlschaltungen aufgrund verdeckter Infrarotstrahlen usw. werden durch die doppelte Detektion vermieden. Zusammen mit einem integrierten Lichtsensor gestattet der Melder die bedarfsgerechte Steuerung von Beleuchtung (auch Lichtszenen), Heizungs- und Klimaanlagen, Jalousien und trägt so wesentlich zur Energieinsparung z. B. in Großraumbüros, bei. Durch einen Selbstlernmodus paßt sich der Melder der Raumnutzung an. Der Präsenzmelder wird entweder in eine PHC-Anlage eingebunden oder mit einem speziellen Leistungsteil in konventioneller 230-V-Installation eingesetzt. Um den Einsatz des zentralen „Intelligenten Haus-Control-Systems“ IHC zu vereinfachen bietet die Fa. ELSO einen IHC-Fertigverteiler (Bild ) an, der den Installtionsbedarf von etwa 80 % aller Eigenheime abdecken soll. Der Verteiler ist komplett auf Klemmen verdrahtet und programmiert. Auch der allgemeine Elektroteil für nicht gesteuerte Stromkreise ist enthalten. Im Verteiler sind Platzreserven für weitere IHC-Module vorgesehen. Das IHC-System gestattet Heizungs-Einzelraumregelung, Licht-und Steckdosensteuerung, Jalousiesteuerung sowie Alarm und Steuerung über Telefon. Mit dem Energiebus-System podis vereinfacht die Fa. Wieland Electric die Dezentralisierung von Steuerungsfunktionen im industriellen Anlagenbau. Grundlage des Systems ist das 5- bzw. 7adrige Energieflachkabel (2,5 und 16 mm2, ölbeständig, optional halogenfrei), das durch die Anlage verlegt, die Verbraucher (400 V) mit Energie versorgt. Energieeinspeisung und -abgang erfolgen über einen Flachkabelanschluß mit Spitzschrauben-Kontaktierung. Die Abgänge sind steckbar. Zur Motorsteuerung sind verschiedene Starter vorgesehen: Wendeschützstarter, Direktstarter für zwei Motoren, Frequenzumrichter mit/ohne Reversierbetrieb. Der Grundträger dieser Steuerungen (Bild ) wird ebenfalls mit Spitzschraubenkontaktierung an den Energiebus angeschlossen. Alle anderen Verbindungen sind montage- und wartungsfreundlich steckbar ausgeführt: Motorabgänge, Frequenzumrichter, Busanschaltung. Die Einbindung dieser intelligenten dezentralen Komponenten, die auch autonom arbeiten, in das Gesamtsteuerungssystem erfolgt über den CAN-Bus (Leitung getrennt verlegt). Grundlage für die Programmierung der CANopus-kompatiblen Geräte ist der Standard IEC 61131-3. Redaktion ep Elektropraktiker, Berlin 53 (1999) 12 1086 Deckenpräsenzmelder Foto: PEHA Einphasen-Wechselstromzähler SWHM 12 Foto: IPR Fertigverteiler für das IHC-System Foto: ELSO Energiebus-System Podis für die dezentrale Anlagensteuerung Foto: Wieland Electric Gewinner Mittwoch,27.10.99 1. Preis (GIRA-Funkbus-Koffer): R. Schröder, 38829 Harsleben 2. Preis (Portable-Mini-TV): H. Treike, 12487 Berlin 3. Preis (Portable CD-Player): G. Tietz, Gummersbach Donnerstag, 28.10.99 1. Preis (Multimeter METRAHit 16): L. Song, 10585 Berlin 2. Preis (Portable-Mini-TV): A. Paulik, 02979, Neustadt/Spree 3. Preis (Portable CD-Player): H. Lemke, 17309 Dargitz 4. Preis (Überspannungsgerät): G. Hoffmann, 06918 Naundorf Freitag, 29.10.99 1. Preis (Personenschutzschalter): C. Kleine, 06773 Gossa 2. Preis (Akku-Schrauber-Set): K. Titelbach, 10317 Berlin 3. Preis (Portable CD-Player): M. Lemmens, 41849 Wassenberg 4. Preis (Überspannungsgerät): K. Teklow, 16761 Heringsdorf ELEKTROPRAKTIKER-Forum Verlosung Branche aktuell
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