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Elektrotechnik
Belektro 2010 - Fachwissen und Technik für die Beleuchtung
ep12/2010, 3 Seiten
Licht-Dialog Zum sechsten Mal hat die Messe Berlin mit der Zeitschrift „Licht“ zur diesjährigen Belektro den Licht-Dialog organisiert, das Umweltbundesamt übernahm dabei die Schirmherrschaft. Im Mittelpunkt des offenen Hallenforums standen die Themen Energieeffizienz, LED und OLED. Die insgesamt rund 30 Fachvorträge boten den Zuhörern vielfältige Informationen und den Akteuren aus Hochschulen, Industrie, Handel und Handwerk eine optimale Diskussionsplattform. Aus- und Fortbildung Der erste Vortrag an allen drei Messetagen von 9.15 bis 10 Uhr richtete sich an die Teilnehmer der Werkstatt-Straße. Dr. Mehmet Yeni, Mitglied der Bezirksgruppe Berlin-Brandenburg der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft, erläuterte die Grundlagen zur LED- und OLED-Technik für Auszubildende (Bild ). Dipl.-Ing. Karl-Heinz Bleiß vom bfe-Oldenburg informierte in seinem Vortrag über die Fortbildung zum Spezialisten (ELKOnet) auf verschiedenen Gebieten. Um Fortbildung im Bereich Licht ging es auch bei der Vorstellung eines Projektes der Elektro-Innung Hamburg und der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft (LiTG) im Vortrag von Dipl.-Ing. Wolfgang Prahl, ehem. Vorsitzender der LiTG, Hamburg. So ist derzeit am Bildungszentrum für Elektrotechnik (BZE) Hamburg, unter Beteiligung mehrerer Unternehmen der Lichtbranche, ein Lichtstudio zur Integration in die Aus- und Fortbildung im Aufbau. Technik und Anforderungen Weitere Vorträge informierten z. B. über „Neues auf dem Leuchtmittel-Markt: Lampen, LEDs und OLEDs“ (Dipl.-Ing. Manfred Wisnieski, Osram), „LED in der Sicherheitsbeleuchtung“ (Hartmut Kriest, RZB) sowie „Außenbeleuchtung und LED“ (Prof. Dr.-Ing. Stephan Völker, TU Berlin) und gingen Fragestellungen nach wie z. B. „Was muss man bei einer Lichtplanung mit LEDs berücksichtigen? Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz von LED“ (Christoph Papp, Achim Schneider, Future Electronics). Umweltzeichen Zur Frage der „Bewertung der Stromeffizienz von Lampen“ stellte Dipl.-Ing. Christoph Mordziol vom Umweltbundesamt im Zusammenhang mit dem Umweltzeichen Blauer Engel für Lampen Überlegungen zu einem neuen Berechnungsmodell vor. Um Kunden die Orientierung zu erleichtern, wurde das Umweltzeichen für energiesparende Lampen, vor allem für Kompaktleuchtstofflampen und LED-Lampen, entwickelt. Es umfasst alle wichtigen Nutzungsaspekte sowie den Umwelt- und Gesundheitsschutz und geht über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Auch Testergebnisse der Stiftung Warentest wurden berücksichtigt. „Kommunen im neuen Licht“ stellten sich vor Zwei der zehn Preisträger des Wettbewerbs „Kommunen im neuen Licht“ präsentierten ihre Projekte im Rahmen des Licht-Dialogs auf der Belektro. Bürgermeister André Kuper stelle das ambitionierte Projekt der Stadt Rietberg zur energiesparenden LED-Beleuchtung des historischen Zentrums vor. Dabei geht es nicht nur um die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und die Illumination historischer Gebäude. Zur Verbesserung der Barrierefreiheit für Sehbehinderte werden in der 500 m langen Mühlenstraße die klassischen Bordsteine durch neu entwickelte Lichtsteine ersetzt, in denen ein leuchtendes LED-Band den Fahrbahnrand markiert. Wenn sich das System bewährt, soll es im gesamten Zentrum und schließlich im gesamten Stadtgebiet realisiert werden, so Kuper. Einen anderen Ansatz ist in Wuppertal der Bürgerverein Wuppertalbewegung gegangen, wie Mitglied Dajana Meier berichtete. Dort wird die quer durch die Stadt führende stillgelegte Nordbahntrasse zu einem Fuß- und Radweg umgestaltet und mit einer Beleuchtung ausgestattet. Eine besondere Herausforderung bilden hier die insgesamt sieben Tunnel, von denen ein Teil durch Fledermäuse bevölkert wird. Hier erweist sich die LED-Technologie als optimal, weil sie durch gezielte Ausrichtung den unteren Tunnelbereich für die Menschen erhellt und den oberen Teil für die Tiere im Dunkel belässt. In einem Probebetrieb soll im kommenden Jahr getestet werden, welche Lichtstärken und -farben am besten geeignet sind. Der Wettbewerb „Kommunen in neuem Licht“ war vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms „Optische Technologien“ ausgeschrieben worden. Insgesamt hatten sich 141 Städte und Gemeinden mit Projekten beworben. Fachplaner-und Architektentag Am letzten Messetag ging es dann unter anderem um Energieeffizienz und die entsprechende BRANCHE AKTUELL Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 12 982 Belektro 2010 Fachwissen und Technik für die Beleuchtung Während der Belektro wurden nicht nur Produkte und Dienstleistungen sowie Trends der Beleuchtung präsentiert, sondern auch Fachwissen zur Lichttechnik im Rahmenprogramm vermittelt. Dazu gab es zahlreiche Vorträge beim Licht-Dialog mit einem extra Fachplaner- und Architekten-Tag sowie im Rahmen des erstmals durchgeführten Fachforums „Energieeffizienz und LED in der Straßenbeleuchtung“. Dr.-Ing. Mehmet Yeni erläuterte die Grundlagen zur LED und OLED-Technik - rechts auf dem Podium Regina Welk, Chefredakteurin der Zeitschrift „Licht“ und Mitorganisatorin des Licht-Dialogs Foto: Messe Berlin Den Einführungsvortrag zur Expertenrunde „Gutes Licht in Schulen?“ hielt Stefan Schirmer von der Deutschen Energie-Agentur (DENA) Foto: ep Tag Guten Tag Guten Aktive Störgeräuschunterdrückung ALBRECHT JUNG GMBH & CO.KG · Schalksmühle · www.jung-tkm.de Mit der JUNG Türkommunikation verstehen Sie sich mit Ihrem Besuch bereits an der Tür richtig gut. Denn der Digitale Signal Prozessor mit aktiver Störgeräuschunterdrückung filtert die Nebengeräusche und optimiert die Sprache. Mehr innovative Produktvorteile für eine einwandfreie Türkommunikation finden Sie unter www.jung-tkm.de. BRANCHE AKTUELL Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 12 984 Beleuchtungsplanung in einem Vortrag von Dipl.-Ing. Arch. Roman A. Jakobiak, der interessante Beispiele für energieoptimiertes Bauen und speziell für die Tageslichtnutzung in Gebäuden vorstellte. Über mögliche Änderungen bei der EnEV 2012 informierten gemeinsam Dipl.- Ing. Jörg Minnerup (Trilux) und Ingo Rausch (Stiebel Eltron). Weitere Beiträge widmeten sich der praktischen Umsetzung von Beleuchtungskonzepten wie z. B. im Neuen Museum Berlin oder der Zusammenarbeit der Hochschule Wismar und der Stadt Neuruppin zur Stadtbeleuchtung. Mit der selbst am Freitag Nachmittag überaus gut besuchten Expertenrunde „Gutes Licht in Schulen?“ erreichte der Fachplaner- und Architektentag seinen Höhepunkt und Abschluss (Bild ). Fachforum Straßenbeleuchtung Die Frage sei nicht, ob, sondern wann LED-Licht zum Standard in der Straßenbeleuchtung wird. Das sagte Thomas Clemens, Vorstand für den operativen Bereich (COO) der Alliander AG, zum Auftakt des Fachforums Straßenbeleuchtung (Bild ). Gerade angesichts der bis 2015 befristeten Verfügbarkeit von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen biete sich die neue, lichtstarke und Strom sparende Technologie als Ersatz an. Viele Kommunen würden aber noch vor den hohen Investitionskosten zurückschrecken. Clemens verwies aber auch auf noch bestehende Probleme. So habe die mit der Einführung der LED-Technik aufgehobene Trennung zwischen Lampe und Leuchte viele kleine Firmen mit ungewisser Zukunft in den Markt gebracht, fast ein Drittel der Anbieter sortiere man schon wegen unzulänglicher Unterlagen aus. Aber auch im Betrieb gebe es noch Verbesserungspotential, so das Vorstandsmitglied unter Hinweis auf Blendungsprobleme und Störanfälligkeit der Elektronik. Alliander betreibt unter anderem die öffentliche Straßenbeleuchtung in Berlin und Cottbus. Kleine Messeschau Schwierige Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit, extreme Temperaturen oder eine hohe Staub- und Schmutzbelastung stellen harte Anforderungen an Leuchten im industriellen Einsatz. Gleichzeitig erwarten Anwender eine lange Lebensdauer und eine hohe Effizienz. Mit den LED-Industrieleuchten „Mirona“ (Bild ) und „Aragon“ stellte Trilux gleich zwei Lichtlösungen vor, die all diesen Ansprüchen gerecht werden. So sorgt die Mirona mit etwa 70 lm/W auch unter erschwerten Bedingungen für eine effiziente und normgerechte Ausleuchtung bei guter Wirtschaftlichkeit. Einen hohen Schutzfaktor selbst bei frostigen Temperaturen bis -25 °C gewährleistet die Feuchtraum-Anbauleuchte „Aragon LED“. Die effiziente LED-Straßen- und Wegeleuchte „Convia“ zeichnet sich besonders durch ihre geringen Wartungskosten aus. Große Energieeinsparpotentiale, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit kennzeichnen die Bodeneinbauleuchte „Lutera“. Durch die richtige Büroumgebung lässt sich nach Untersuchungen von Philips die Arbeitsleistung um bis zu 15 Prozent verbessern. Dabei wirkt sich speziell die Beleuchtung positiv auf Wohlbefinden, Produktivität und Motivation der Mitarbeiter aus. Zudem können Unternehmen und Gebäudeverwalter durch die Installation einer energieeffizienten LED-Beleuchtung und intelligenter Lichtsteuerungen den Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent senken. Speziell dafür hat Philips ein Portfolio innovativer, energieeffizienter LED-Leuchten und intelligenter Lichtsteuerungen entwickelt, die auf der Messe zu sehen waren, u. a. die Büroleuchte Dayzone (Bild ). Dank der zwei konzentrischen „Zonen“ von Mikrolinsen entsteht ein besonderer Korona-Lichteffekt. Die hellen, weißen LEDs erzeugen ein blendfreies Licht mit Farbtemperaturen von 3000 oder 4000 K. Zum ersten Mal war Paulmann Licht auf der Messe vertreten und ist auf eine „hervorragende Resonanz“ gestoßen, wie Carsten-C.Voigt, Verkaufsleitung Nord-Ost, betont. Die Messe habe auch gezeigt, dass es im Zusammenhang mit dem EU-Glühlampenverbot und den neuen Leuchtmitteln noch sehr großen Wissens- und Informationsbedarf gibt, dem man jetzt mit Schulungen und Seminaren für die Kunden begegnen werde. Mit mehr als 2500 innovativen Produkten aus dem Bereich Lampen und Leuchten bietet Paulmann eine sortimentsübergreifende Palette im eigenen Design. Die Kugel, die Günter Vollmer vor dem Messestand seiner Firma Heitronic H. Vollmer über den Boden rollen lässt, leuchtet kabellos und wechselt per Fernbedienung die Farbe. Wasserdicht schwimmt sie auch auf dem Gartenteich, fünf bis sechs Stunden hält eine Akkuladung. Eine von vielen Innovationen des in Königsbach ansässigen Unternehmens, das sich seit 25 Jahren der Lichttechnik widmet. Quadratische Deckenpanels mit gleichmäßiger Lichtverteilung als Ersatz für die klassischen Leuchtstoffröhren (Bild ), LED-Panels auch für Feuchträume, Unterbau-Leuchtleisten sowie LED-Strahler und Steckdosen, die in hochwertigen Granitsteinen integriert sind, gehören ebenfalls zu den Produkthighlights. Die Prototypen von zwei Modellen des bekannten Lichtarchitekten Karsten Winkels zeigte Leipziger Leuchten. Besondere Aufmerksamkeit findet dabei die beispielsweise für Marktplätze oder Fußgängerzonen geeignete, individuell gestaltbare Leuchtenfamilie Pablo, die Kombinationen von LED-Spots und -Leuchten in einer Aluminiumstele erlaubt (Bild ), in die auch Kameras oder Lautsprecher integriert werden können. Als erstes Modell von Karsten, einer neuen Serie von Leuchten-und Stadtmöbelprodukten, wird eine Mastleuchte mit variablem Ausleger präsentiert. Beide Reihen gehen im Januar in die Serienproduktion. Eröffnung des Fachforums „Energieeffizienz und LED in der Straßenbeleuchtung“ durch Thomas Clemens, COO, Aliander AG Foto: Messe Berlin
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