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Arbeits- und Gesundheitsschutz

Aus dem Unfallgeschehen - LKW rammte Arbeitsbühne

ep4/2004, 1 Seite

Eine Installationsfirma wurde von den Stadtwerken beauftragt, Wartungsarbeiten an einer Fußgängerampelanlage durchzuführen. Die Firma übergab den Auftrag zum Auswechseln der Signallampen

und Reinigen der Reflektoren an zwei Elektromonteure.

Die Signallampen der zu wartenden Ampelanlage befanden sich in einer

Höhe von ca. 4,5 m. Zum Erreichen der Arbeitsstelle sollte eine Hubarbeitsbühne eingesetzt werden.


Aus- und Fortbildung Die Auswertung der Teilnehmerlisten an den Bildungsstätten der BGFE in Dresden und Linowsee ergab, dass die meisten Seminarteilnehmer in Großunternehmen arbeiten. Doch gerade für die kleineren und die mittelständischen Mitgliedsunternehmen bietet die BGFE wichtige, speziell auf Betriebe dieser Größenordnung zugeschnittene Seminare an. Hier eine Auswahl: Elektrotechnik (ET) · ET 3 Elektrische Prüfanlagen, · ET 8 Prüfung elektrischer Anlagen, Betriebsmittel und Maschinen, · ET 8 A Sichere Durchführung von BGVA2-Prüfungen in der Praxis, · ET 10 Arbeiten unter Spannung, · ET 11 Elektromagnetische Verträglichkeit, · ET 12 Potentialausgleich und Erdung in elektrischen Anlagen, · ET 13 Fehlersuche in elektrischen Anlagen, · ET 14 Schaltberechtigte in Hochspannungsanlagen. Gefahrstoffe und Brandschutz (GS) sowie Gesundheitsschutz (GZ) · GS 1 F Gefahrstoffe in Fertigungsbetrieben Der Umgang mit Gefahrstoffen ist ein Thema, das für fast jeden Betrieb von Bedeutung ist. Das Seminar vermittelt das dafür erforderliche Grundwissen. Hierzu zählen die Grundzüge des Gefahrstoffrechts, des Brand-und Explosionsschutzes und der Entsorgung. Es werden Verfahren zur Gefahrstoffbeurteilung an Arbeitsplätzen vorgestellt und Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit ausgewählten Gefahrstoffen besprochen. · GS 7.0 Brandschutz im Betrieb Der Schutz von Personen und Sachen vor Bränden ist für jeden Unternehmer von großer Bedeutung. In diesem Grundlagenseminar werden den Teilnehmern Kenntnisse des betrieblichen Brandschutzes vermittelt. Einen weiteren Schwerpunkt des Seminars bilden Übungen zum Einsatz von Feuerlöschern und die Übung zur Orientierung in verrauchten Räumen. Hierbei sammeln die Teilnehmer praktische Erfahrungen für die Umsetzung des Brandschutzes im Betrieb. · GZ 5 Arbeitsschutz in Büro und Verwaltung Im Mittelpunkt stehen die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen sowie die sicherheitstechnischen, ergonomischen und arbeitsmedizinischen Anforderungen an Büro- und Bildschirmarbeit. In Dresden werden in den Praxisfeldern „Ergonomie“ und „Beleuchtung“ Gestaltungsbeispiele vorgestellt. Seminare mit technisch-organisatorischem Inhalt SB 1 F - SB 1 E - SB 1 VB sind speziell für Sicherheitsbeauftragte aus Fertigungsbetrieben, Energieversorgungsunternehmen bzw. Büro- und Verwaltung · SB 2 Wochenseminar für Sicherheitsbeauftragte · MR 1 Meister · MR 1A Aufbauseminar für Meister · MR 2 Wochenseminar für Meister · MT 2 Transport im Betrieb · MT 4 Konstruktion nach EU-Richtlinien · OF 9 Unterweisen in Arbeitssicherheit · OF 12 Die Rolle des Koordinators in der Arbeitssicherheit · OF 13 Überzeugen in Arbeitssicherheit Sonderveranstaltungen „S“ Dieses sind Seminare, die aus aktuellem Anlass neu angeboten werden. Hervorzuheben sind hier: · S 23 Überzeugen und motivieren für Unternehmer und Führungskräfte Ziel ist die Verbesserung der Kommunikation und Motivation für Arbeitsschutz im Betrieb. Durch Rollenspiele werden in Kleingruppen anhand von realen Situationen Motivations- und Kooperationsgespräche trainiert. · S 29 Fahrsicherheitstraining In der Bildungsstätte Linowsee wird ein Seminar zu Fahrsicherheitstraining angeboten. Die Teilnehmer lernen die Techniken sicheren und ökonomischen Fahrens mit dem eigenen PKW in Theorie und Praxis kennen. Weitere Seminarangebote finden Sie unter www.bgfe.de/Aus- und Fortbildung/Seminardatenbank bzw. in der Broschüre der BGFE „Unsere Seminare für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“, Bestell-Nr. D 7. Aus der Rechtssprechung Ist der Umweg zur Werkstatt versichert? Sachverhalt: Auf der 50 km langen Heimfahrt mit dem Motorrad trat ein Defekt auf. Der Kläger war deshalb zu seiner Arbeitsstätte zurückgefahren, die aber schon geschlossen hatte. Nach einem Anruf machte er sich auf dem Weg zu einer Fachwerkstatt, die den Fehler noch am gleichen Abend beheben wollte. Auf dem Weg dorthin verunglückte er. Entscheidungsgründe: Das Bundessozialgericht hat den vorliegenden Fall als einen Wegeunfall angenommen, da es den Weg von der Arbeitsstätte zur Fachwerkstatt als versicherten Weg ansah. Allein der Umstand, dass der Versicherte eine Fahrt zu irgendeinem Ort von der Arbeitsstätte aus antritt, führt nicht automatisch zur Anerkennung als Wegeunfall. Voraussetzung dafür ist, dass der Weg zu diesem „dritten Ort“ in einem angemessenen Verhältnis zu dem üblicherweise von der Arbeitsstätte aus zurückgelegtem Weg (üblicherweise zur Wohnung) steht. Des weiteren muss der Aufenthalt an dem „dritten Ort“ selbst mindestens zwei Stunden dauern. Da im genannten Fall der „dritte Ort“ (nämlich die Kfz-Werkstatt) nicht erreicht wurde, war zu prüfen, ob der Versicherte die Absicht hatte, dort mindestens zwei Stunden zu verweilen. Dies war erfüllt, da die Reparatur nach Zeugenaussagen mehr als zwei Stunden gedauert hätte. Aus dem Unfallgeschehen LKW rammte Arbeitsbühne Arbeitsauftrag: Eine Installationsfirma wurde von den Stadtwerken beauftragt, Wartungsarbeiten an einer Fußgängerampelanlage durchzuführen. Die Firma übergab den Auftrag zum Auswechseln der Signallampen und Reinigen der Reflektoren an zwei Elektromonteure. Die Signallampen der zu wartenden Ampelanlage befanden sich in einer Höhe von ca. 4,5 m. Zum Erreichen der Arbeitsstelle sollte eine Hubarbeitsbühne eingesetzt werden. Unfallhergang: Am Unfalltage fuhren die zwei Monteure mit einer Hubarbeitsbühne zu der Ampelanlage. Das Fahrzeug wurde im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt. Zur Absicherung des Fahrzeugs schalteten die Monteure die Rundumleuchte auf dem Kabinendach und die Warnblinkanlage ein. Nachdem ein Monteur bereits mit den Wartungsarbeiten begonnen hatte, fuhr ein unachtsamer LKW-Fahrer auf das Fahrgestell der Arbeitsbühne auf. Durch den Aufprall und den damit verbundenen Peitscheneffekt wurde der auf der Bühne arbeitende Kollege aus dem Arbeitskorb geschleudert. Beim Sturz auf die Straße zog er sich schwerste Verletzungen zu, die noch an der Unfallstelle zum Tode führten (Bild ). Unfallanalyse: Die Einrichtung von Baustellen auf öffentlichen Straßen muss entsprechend der „Richtlinien über die Sicherheit an Arbeitsstellen an Straßen (RSA)“ erfolgen. Verkehrsleiteinrichtungen, die wirksam vor einem Verkehrshindernis warnen, wurden im obigen Fall nicht eingesetzt. Leider enden Auffahrunfälle auf Hubarbeitsbühnen immer wieder mit schweren oder sogar tödlichen Verletzungen für die im Arbeitskorb Tätigen. Die BGFE fordert deshalb zusätzliche Sicherungsmaßnahmen, wenn Arbeitsbühnen auf öffentlichen Straßen mit starkem Verkehrsaufkommen positioniert werden. Entsprechend der Anordnung des Anschlagpunktes sind dann Halte- oder Auffanggurte einzusetzen, die ein Herausschleudern aus dem Korb oder mindestens das Herabstürzen verhindern. J. Jühling Elektropraktiker, Berlin 58 (2004) 4 286 BETRIEBSFÜHRUNG Kooperation mit der BG In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE), Köln, informiert der ep auf dieser Seite über aktuelle Themen der Arbeitssicherheit. ARBEITSSICHERHEIT Durch den Aufprall eines LKW`s wurde der Monteur aus dem Arbeitskorb geschleudert und tödlich verletzt

Autor
  • J. Jühling
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