Elektrotechnik
Aus dem Unfallgeschehen - Lichtbogenunfall am gusseisernen Verteilerkasten
ep7/2002, 1 Seite
Ergebnis, dass es Unfalltypen gibt, die gehäuft an bestimmten Orten, an bestimmten Geräten oder bei bestimmten Arbeiten auftreten. Diese Erkenntnisse fanden Eingang in Unfallverhütungsvorschriften (vornehmlich im gewerblichen Bereich) und in DIN-VDE-Normen, wo sie allgemein beachtet werden müssen. So führten sie z. B. dazu, dass in der Neufassung von DIN VDE 0100 Teil 410 die FI-Schutzschaltung für Baderäume in Neubauten zwingend vorgeschrieben wurde. Die international verwendeten Begriffe für FI-Schutzeinrichtungen werden im Anhang dieser Schrift zusammengestellt. Einen wichtigen Punkt im Unfallgeschehen stellen Unfälle dar, die nicht als Elektrounfall deklariert sind, jedoch „elektrische“ Ursachen haben, z. B. der Sturz von einer Leiter beim Abklemmen einer Leuchte oder das Berühren von Freileitungen anlässlich von Dacharbeiten. Anders als im dargestellten gewerblichen Bereich finden sich auf dem privaten Sektor darüber wenig Angaben, obwohl es diesen Unfalltyp häufig gibt. Es wird auch darauf hingewiesen, dass gegenüber einer Fülle nicht eindeutig zuordenbarer Unfalltypen technische Maßnahmen nicht greifen können, sondern Aufklärung das einzige Präventionsmittel bleibt, womit sich die Schrift auch an diejenigen wendet, deren Metier nicht ausschließlich auf technischem Gebiet liegt. Der Bericht kann unter Bestell.-Nr. Fb 941 beim Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft Gmb H, Bürgermeister-Smidt-Str. 74-76 in 27568 Bremerhaven zum Einzelpreis von 13,50 Euro bestellt werden. Aus dem Unfallgeschehen Lichtbogenunfall am gusseisernen Verteilerkasten Arbeitsauftrag: Ein Betriebselektriker bekam den Auftrag, eine neue CEE-Steckdose zu installieren. Die Versorgung sollte über einen in der Nähe befindlichen gusseisernen Verteilerkasten hergestellt werden. Unfallhergang: Der Monteur entfernte zuerst die Schraubsicherungen, um die Anschlussklemmen spannungsfrei zu schalten. Dann klemmte er das Anschlusskabel der CEE-Steckdose an die Abgangsklemmen. Die unter den Sicherungssockeln verlaufende Stromschiene blieb weiterhin unter Spannung. Um zwischen den vorhandenen Leitungen Platz für den neuen Anschluss zu schaffen, drückte der Monteur mit einem isolierten Schraubendreher die Leitungen beiseite. Dabei löste er vermutlich mit der unisolierten Spitze des Schraubendrehers einen Kurzschluss zwischen einer Stromschiene und Erdpotential aus. Der Monteur löste dadurch einen Lichtbogen aus und zog sich Verbrennungen an der Hand sowie im Gesicht zu. Unfallanalyse: Gusseiserne Verteilerkästen bergen wegen des leitfähigen Gehäuses eine immer wieder unterschätzte Gefahr (s. Bild ). Auch in diesem Fall wurden die Regeln für das Arbeiten in der Nähe nicht beachtet. In § 7 der BGV A2 ist festgelegt, dass nur in der Nähe gearbeitet werden darf, wenn „die aktiven Teile“ ... „unter Berücksichtigung von Spannung, Betriebsort, Art der Arbeit und der verwendeten Arbeitsmittel durch Abdecken“ ... „geschützt worden sind“. J. Jühling Elektropraktiker, Berlin 56 (2002) 7 551 Branche aktuell Die ungeschützte Leiste neben der NH-Lastschaltleiste muss mit einem Berührungsschutz nach VDE 0106 nachgerüstet werden Gusskästen bergen eine oft unterschätzte Gefahr
Autor
- J. Jühling
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