Elektrotechnik
4. Norddeutsches Unternehmerforum
ep12/2000, 3 Seiten
E-Check - Erfolgreicher Werbemitteleinsatz Der E-Check ist inzwischen ein fester Auftragsbestandteil vieler Handwerksbetriebe (bis zu 20 %). Hervorzuheben ist bei dieser Initiative des ZVEH, dass ein zusätzlicher Auftragsbereich erschlossen wurde, der die Konkurrenz zwischen den Betrieben verringert. N. Rosenke (Werbeagentur Rosenke) ging in seinen Ausführungen darauf ein, wie die von der ArGe Medien den Betrieben zur Verfügung gestellten Werbemittel effektiv und betriebsbezogen eingesetzt werden können. Vorgestellt wurde der überarbeitete Werbemittelkatalog mit Direktwerbebriefen, Infoprospekt, Anzeigenvorlagen, Poster, Kfz-Aufkleber, Ringbuch, Argumentationshilfe und Werbegeschenken. Enthalten sind nunmehr auch spezielle Unterlagen, die auf den Informationstechniker bzw. Elektromaschinenbauer zugeschnitten sind. Zum erfolgreichen Einsatz der Werbemittel ist es für den einzelnen Unternehmer notwendig, seine Geschäftsfelder zu bestimmen. Grob untergliedert sind dieses, der E-Check für den privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich. Unter Berücksichtigung des Gewinn- und des Zukunftpotentials sind zu analysieren: · Marktpotential vor Ort · Kundennähe · Verdienstspanne · eigene Tätigkeitsschwerpunkte und Stärken. Beispiel: Analyse einer Elektrofirma aus Würzburg: · Stadt mit alter Bausubstanz · hohes Modernisierungspotential · hohe Verdienstspannen · hoher Grad an Weiterempfehlung. Daraus leiten sich folgende Werbemaßnahmen ab: · Bekanntheitsgrad durch kontinuierliche Kleinanzeige „Leistungsprogramm + E-Check“ · Kundenansprache persönlich oder schriftlich. Festzustellen sind danach die Zielgruppen, z. B. Haus- und Wohnungsbesitzer, Vermieter, Gesellschaften und die jeweils einzusetzenden Werbemittel, z. B. Poster, Kfz-Aufkleber, Briefbogen. Die eigentlichen Werbemaßnahmen sollten in mehreren Schritten erfolgen. Ein Anstoß beim Kunden reicht nicht aus - Brief, dann Anruf, später evtl. Besuch. Am günstigsten ist ein Maßnahmen-Mix - geplant für ein ganzes Jahr. Im kommenden Jahr werden durch die ArGe Medien spezielle Werbepakete bereitgestellt, die auf unterschiedliche Betriebssituationen abgestimmt sind. Vorbeugender baulicher Brandschutz A. Zielke, Fa. Rehau, erläuterte die gesetzlichen und elektrischen Auflagen sowie die Maßnahmen zur Realisierung des Brandschutzes. Der Brandschutz für elektrische Leitungen und Kabel kann durch vorgefertigte Brandschutzkanäle erfolgen oder durch Kanäle, die durch Brandschutzplatten vor Ort errichtet werden. Nachteile der Brandschutzplatten sind: · aufwendige Montage · Nachinstallationen schwierig. Preiswerter ist die Installation von feuerbeständigen Kabeln. Dieses ist allerdings nur bis zu 12 Kabeln der Fall. Sind mehr Kabel zu verlegen, ist der Einsatz eines Kanals günstiger. Neues aus der Normung B. Schulze, ZVEH-Bundesbeauftragter für das Normungswesen, berichtete u. a. über folgende Neuerungen: · Seit 9/2000 ist ein neues Prüfprotokoll zur Prüfung elektrischer Anlagen erhältlich, das inhaltlich und gestalterisch mit der BGFE abgestimmt ist. Neben den Erläuterungen und dem Leitfaden wird dieses nunmehr durch notwendige Erklärungen des zu verwendenden Bewertungssystems sowie eine Auflistung der enthaltenen Normenverweise ergänzt. · Angeboten wird ein Erweiterungsabonnement zum Auswahlordner für das Elektrotechniker-Handwerk. Das heißt, jeder Bezieher kann zusätzliche Normen in sein Abonnement aufnehmen lassen. · Neu in den Auswahlordner aufgenommen wurde die VDE 0660 Teil 500 „NS-Schaltgerätekombinationen“. Der ZVEH erarbeitet hierzu einen Leitfaden. · Auswahlordner werden nun auch für Informationstechniker bzw. für Elektromaschinenbauer angeboten (DM 800,-). Die Auswahl trifft der ZVEH. · In Zusammenarbeit mit der bfe Oldenburg bietet der ZVEH Informationen - normenbezogen per E-Mail - anwendungsbezogen über das Internet - problembezogen über Hotline. e-commerce D. Köhler, LIV Sachsen, erläuterte die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten des elektronischen Geschäftsverkehrs - e-commerce (engl. electronic-commerce) - zur Umsatz- und Ertragssteigerung. Dem Unternehmer bieten sich folgende Möglichkeiten: · Vertriebsunterstützung · elektronischer Zahlungsverkehr · individuelle Kundenkommunikation · neue Geschäftsmöglichkeiten, z. B. Fernwartung und -diagnose · verbesserte Informationsbasis · Verbesserung der Organisation. Dadurch ergeben sich verschiedene Vorteile: · Marktpräsenz überall · keine Ladenschlusszeiten · höhere Wettbewerbsfähigkeit · Reduzierung der Lieferketten und Lagerbestände · ständige Aktualisierbarkeit · Kosteneinsparung · neue Geschäftsmöglichkeiten. Den Vorteilen stehen aber auch Sicherheits-, rechtliche, Investitions- und Qualifizierungsrisiken sowie Zusatzkosten gegenüber, die es zu beachten gilt. Für die elektrohandwerklichen Organisationen - Innung, Landesverband, ZVEH - gilt es, folgende Probleme zu lösen: · Förderung der Marktpräsentation der Mitgliedsunternehmen, z. B. E-Check, Fachbetrieb für Gebäudetechnik. · Ohne zusätzliches Personal eine differenzierte Bereitstellung von Informationen, z. B. für große und kleine Mitgliedsunternehmen, Spezialisten. Um mit geringem Aufwand und niedrigen Kosten allen Mitgliedsbetrieben differenzierte Informationen zur Verfügung stellen zu können, wird vorgeschlagen, dass Innungen, Landesverbände und ZVEH ihre Kompetenzen in einem neuen Informationssystem bündeln. Alle Innungsbetriebe können auf diese Datenbank zugreifen. Voraussetzung hierfür sind allerdings bundeseinheitliche Mitgliedsnummern. Zeitmanagement Zum Umgang mit der Zeit referierte K. Hasenbeck (Fa. Gira). Wer erfolgreich sein will, der muss seine Zeit bewusst planen und optimal nutzen. Ein falscher Arbeitsstil hat häufig mehrere Ursachen. Man weiß nicht, · wofür man seine Zeit überhaupt verwendet · wieviel Zeit bestimmte Aufgaben erfordern · welche Stärken und Schwächen der bisher praktizierte Arbeitsstil aufweist Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 12 1024 Branche aktuell 4. Norddeutsches Unternehmerforum Elektrotechnik Chance zur Weiterbildung Am 29. /30. September fand in Rostock das 4. Norddeutsche Unternehmerforum Elektrotechnik statt. Etwa 130 Innungsmitglieder nutzten diese Gelegenheit zur Weiterbildung, um ihr Unternehmen besser auf die härter werdenden Marktbedingungen einstellen zu können. Die inzwischen traditionelle gemeinsame Fachveranstaltung der Norddeutschen LIV nutzten auch in diesem Jahr viele Innungsmitglieder zur Weiterbildung und Kontaktpflege · welche Personen und andere Faktoren die eigene Leistung fördern oder behindern. Notwendig ist es sich Ziele zu setzen, die sich in unmittelbare Handlungen umsetzen lassen, und aufschreiben, was konkret erreicht werden soll. Die Schriftform bewirkt, dass vage Vorstellungen und Wünsche klar formuliert und fixiert werden. Bei der Zeitplanung gilt die Grundregel: · 60 % geplante Aktivitäten · 20 % unerwartete Aktivitäten · 20 % für spontane Aktivitäten. Zeitpläne sind jedoch nicht dazu da, um ihrer selbst willen eingehalten zu werden, sondern um Ziele zu verwirklichen. Aufgetretene Zeitverluste sind möglichst sofort auszugleichen, z. B. einmal abends länger bleiben, als tagelang die verlorene Zeit aufzuholen. Ratsam ist es, ein Zeitplanbuch einzurichten, in dem Tages-, Termin- und andere Zeit- und Zielpläne übersichtlich geordnet sind. Unterhaltsame und lehrreiche Schiffsreise Etwas besonderes hatte sich der der LIV Mecklenburg-Vorpommern als Ausrichter einfallen lassen - eine Schiffspassage nach Trelleborg mit dem Fährschiff Mecklenburg-Vorpommern, dem größten Kombi-Fährschiff der Welt. Neben einem gemütlichen Abend im Bordrestaurant wurde eine Besichtigung der Schifftechnik geboten. Ein modernes Schiff und dessen Technik näher kennen zu lernen, war für alle Teilnehmer ein großes Erlebnis. Dafür gilt Landesinnungsmeister K.-D. Pick besonderer Dank. Seine guten persönlichen Kontakte zum Kapitän (Bild ) ermöglichten diese einmaligen Einblicke. H. Elster Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 12 1026 Branche aktuell Der Kapitän eröffnete gemeinsam mit K.-D. Pick die Abendveranstaltung im Bordrestaurant „Skandinavia“ Pioniere trafen sich in Nürnberg Als sich die rund 100 Teilnehmer des 1. LON-Praxis-Tages am 20. September im Nürnberger Südwestpark-Hotel trafen, war es für keinen das erste Mal, dass er mit LON „in Berührung“ kam. Für viele war die geballte Vielfalt und der Anspruch der Veranstaltung, praxisgerechte Information über LON zu vermitteln, ein Novum. Neben den beiden Organisatoren, der GWD Consulting, Nürnberg, und dem ELEKTROPRAKTIKER, war auch die Elektroinnung Nürnberg von der Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung überzeugt. Den wer, wenn nicht die Elektrofachkräfte können hierzulande LON-Projekte planen, umsetzen und warten. Dies hat die Elektroinnung Nürnberg schon lange erkannt. Hier will man mit geeigneten Maßnahmen dazu beitragen, dass sich die Elektrohandwerke diesen wachsenden Markt sichern. Systemintegrator wird man jedoch nicht übernacht. Unter der Regie von Willi Meyer (Bild ) wurde daher ein Schulungsprogramm entwickelt, dass den Elektrofachkräften die nötigen Fähigkeiten vermittelt. In dieses Schulungskonzept passen Veranstaltungen wie der LON-Praxis-Tag hervorragend. Hier wird die Basis für die Thematik der gewerkeübergreifenden Gebäudeautomation mit LON sensibilisiert. Aber auch für Anbieter von LON-Produkten ist hier eine Plattform, um den Bedarf in der Praxis in neue Produktentwicklungen einfließen zu lassen. So waren dann auch folgende Firmen auf einer Ausstellung am Rande der Veranstaltung vertreten (Bild ): ABB Gebäudetechnik, Dietzel, Elso, Hermos, Inga, Moeller, Net Parc (A3M, GWD, Littwin und Thermokon), Svea,Trox und Wago. Zwischen den Vorträgen konnten sich hier die Seminarteilnehmer über Neuheiten informieren und Erfahrungen austauschen. Referenten überzeugten durch Praxisnähe Oft wird dem LON nachgesagt, es sei zu kompliziert für den „normalen Elektriker“. Gewiss ist es auch nicht einfach sich in die „SVNTs“ "Knoten" und das „Binding“ hineinzudenken. Die Auswahl der Referenten richtete sich daher nach ihrer Praxisnähe (Bild ). Absolute Höhepunkte waren die Vorträge von Gerhard Stock, GWD Consulting, und Markus Ruf, Ebert-Ingenieure. Geradezu mitreißend war das Referat von Willi Meyer. Unter dem Motto „LON - Lästig Oder Nützlich“ zeigte er deutlich, welche Chancen sich dem Elektrohandwerk mit der Systemintegration eröffnen. Er wies auch auf die Anstrengungen hin, die hier zu vollbringen sind. Der 1. LON-Praxis-Tag war ein voller Erfolg für alle Beteiligten und er wird im nächsten Jahr seine Fortsetzung finden. Geplant sind zwei Veranstaltungen in Berlin und Kaiserslautern. Die Partnerschaft zwischen GWD Consulting und dem ELEKTROPRAKTIKER ist dafür die sichere Grundlage. R. Lüders 1. LON-Praxis-Tag Elektrofachleute auf dem Weg zum Systemintegrator Für Elektroplaner und -handwerker wird das Local Operating Network (LON) zunehmend wichtiger. Immer mehr Bauherren fragen diese Technologie nach. Gerade der gewerkeübergreifende Ansatz dieses Netzwerkes bietet Elektrofachleuten eine Perspektive auf dem Weg zum Systemintegrator. Der erste LON-Praxis-Tag von ep und GWD hat dies eindrucksvoll belegt. Zwischen den Vorträgen nutzten die Teilnehmer des LON-Praxis-Tages das breite Informationsangebot einer begleitenden Ausstellung Die Organisatoren des 1. LON-Praxis-Tages (Gerhard Stock, GWD; Roland Lüders, ep; Wolfgang Wiest, GWD - v.l.n.r. unten; und Willy Meyer, Elektroinnung Nürnberg - Mitte) freuten sich mit ihren Referenten über den Erfolg der Veranstaltung
Autor
- H. Elster
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