Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Nexentro – Smarthome, ganz einfach
Funksysteme haben im Smarthome eine weite Verbreitung gefunden. Und diese Entwicklung hält nach wie vor an. Insbesondere bei der Nachrüstung und bei der Renovierung werden die Vorzüge dieser Technik offenkundig. Aber nicht nur dort. Funksysteme sind vielfach auch von Vorteil, wenn es um punktuelle Lösungen geht oder ganz spezielle Anforderungen erfüllt werden müssen.
Innovative Elektronik
Die im sauerländischen Lüdenscheid beheimatete Insta GmbH wurde vor mehr als 50 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen von Steckdosen- und Schalterherstellern gegründet und wird heute von der Gira Giersiepen GmbH & Co. KG und der Albrecht Jung GmbH & Co. KG zu gleichen Teilen getragen. Aufgabe des Unternehmens ist es innovative Elektronik zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten. Dabei wird das Ziel verfolgt, durch Entwicklungs- und Fertigungskooperation Kostenteilung und Nutzenmehrung zu erreichen. Diese Aufgaben und Ziele sind auch heute, nach mehr als einen halben Jahrhundert, noch hoch aktuell. Mit rund 500 Mitarbeitern erwirtschaftet die Insta GmbH etwa 75 Millionen Euro Umsatz mit Produkten und OEM-Komponenten, vom Dimmer für LED-Leuchten bis hin zu Lösungen rund um das Internet der Dinge. Im aktuellen Portfolio des Unternehmens wird insbesondere auf zwei Innovationen verwiesen. Das flexible Beleuchtungssystem „Plug @ Light“ (auch bekannt als Lichtsteckdose) und das Smarthome-System Nexentro (Bild). Verglichen mit anderen ähnlichen Angeboten zeichnet sich Nexentro zunächst einmal durch eine durchaus überschaubare Anzahl von Komponenten aus (Tabelle).
Systemkonzept und Gerätetechnik
Nexentro basiert auf dem Zigbee-Standard in der Version 3.0. Die angebotenen Komponenten sind daher mit denen anderer Hersteller kompatibel (z. B. Philips HUE, Amazon Echo Plus u. ä.). Damit können sowohl eigenständige Lösungen als auch Integrationsprojekte unter Einbeziehung der Technik anderer Anbieter realisiert werden. Die Reichweite des Funksystems im Gebäude wird mit 10 bis 20 Metern angegeben. Da durch die beim Zigbee-Standard genutzte Mesh-Technik alle Komponenten über eine Repeater-Funktion verfügen, ist diese Reichweite, insbesondere im Wohnbereich, durchaus ausreichend. Die Nexentro-Komponenten werden – mit Ausnahme des DALI-Steuergeräts – als Module zur Montage in UP-Dosen (z. B. hinter Schaltern) angeboten. Da die Modulhöhe 20 mm beträgt, wird der Einsatz von UP-Dosen mit einer Einbautiefe von mindestens 60 mm empfohlen. Das gut überschaubare Sortiment an Modulen erlaubt vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Das resultiert sowohl aus der konsequenten Orientierung an den im Wohnbereich existierenden Anforderungen als auch aus einer geschickten Kombination der mit den Modulen umsetzbaren Funktionalität. Die Aktoren (Schalt-, Dimm- und Jalousieaktor) können nicht nur per Zigbee-Funk angesteuert, sondern auch mittels Tastern zur Vorort-Bedienung eingerichtet werden. Damit kann neben der Vernetzung mit einem Zigbee-System die Bedienstelle in vollem Funktionsumfang neben der Tür oder am Fenster erhalten bleiben. Darüber hinaus verfügen alle Aktoren über eine Senderfunktion mit der weitere gleichartige Aktoren über das Zigbee-Netz angesprochen werden können. Die Konfiguration der Module erfolgt mittels eines mobilen Endgerätes (Smartphone oder Tablet) und unter Nutzung der Bluetooth-Schnittstelle.
Tasterschnittstelle
Die Tasterschittstelle ermöglicht den Anschluss von Einfach-, Doppel- und Jalousietastern. Damit können aber auch vorhandene konventionelle Schaltuhren oder Bewegungsmelder in ein Zigbee-System eingebunden werden. Die Tasterschnittstelle kann – je nach vorgefundener Situation – über Phase und Neutralleiter oder auch über Phase und Lampendraht versorgt werden. Mittels der Konfigurations-App kann die Tasterschnittstelle wahlweise als Schalter (umschalten), zur Steuerung (ein/aus und dimmen), zum Anschluss eines Sensors (ein/aus) oder zur Betätigung einer Jalousie konfiguriert werden. Die Zuordnung der zu steuernden Verbraucher erfolgt mit der Konfigurations-App.
Autor: H. Möbus
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