Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Fritz-DECT – Smarthome mit der Fritzbox als Zentrale
Im letzten Jahrzehnt hat die Technik zur Hausautomation weite Verbreitung gefunden. Dieser Trend wird mit dem englischen Begriff Smarthome umschrieben, der vielerlei Deutungen zulässt. Im Bereich des Nachrüstmarktes und bei Renovierungen haben sich auf diversen Funktechniken basierende Systeme durchgesetzt.
Die in Berlin ansässige AVM Computersysteme Vertriebs GmbH (die Abkürzung AVM steht für „Audiovisuelles Marketing“) ist ein deutscher Hersteller von Produkten aus dem Bereich der Telekommunikation und Netzwerktechnik. In aller Regel wird dieses Unternehmen in einem Atemzug mit seinem wichtigsten Produkt genannt – dem Internetrouter Fritzbox. Die Produktbezeichnung wird in der herstellereigenen Schreibweise FRITZ!Box mit einem Ausrufezeichen zwischen den Worten Fritz und Box geschrieben, wobei das Wort Fritz (als ein nicht-technischer Begriff) „augenzwinkernd“ auf deutsche Wertarbeit deuten soll. Der Begriff Fritzbox steht nicht für ein einzelnes Gerät, sondern eine ganze Gerätefamilie. Neben den verschiedenen Modellen bietet die Gesellschaft zudem WLAN-Repeater und -Sticks, Geräte zur Vernetzung mittels Powerline-Technologie sowie verschiedene auf der DECT-Funktechnik basierende Schnurlostelefone. Die eigene Kompetenz in Sachen DECT-Funktechnik nutzend, hat AVM eine Reihe von Geräten zur Hausautomation unter der Bezeichnung „FRITZ!DECT“ entwickelt. Die Technik ist sowohl im Wohnbereich als auch in kleinen Gewerbeanwendungen wie Handwerksbüros, Steuerkanzleien und Arztpraxen sinnvoll einsetzbar. Allerdings ist dabei die Anzahl der in eine Anlage integrierbaren Komponenten begren
Systemkonzept und Technik
Als funkbasiertes System werden für Fritz-DECT gleich zwei Funksysteme genutzt. Bei der Bedienung wird vorzugsweise auf die Verwendung von Smartphones/Tablets orientiert. Diese Geräte können per WLAN auf die als zentrale Komponente genutzte Fritzbox zugreifen. Die für Smarthome-Anlagen wichtige Sensorik und Aktorik wird über die Funktechnik DECT ULE eingebunden. Der Funkstandard zur Anbindung von Schnurlostelefonen an die jeweilige Basisstation ist DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunication). Mit ULE (Ultra Low Energy) wurde speziell ein Substandard geschaffen, der den im Smarthome-Bereich so wichtigen Aspekt des geringen Energieverbrauchs berücksichtigt.
Fritzbox als Zentrale. Bei Fritz-DECT ist eine Fritzbox die zentrale Komponente des Systems (Bild). Das bedeutet, dieses Gerät bietet nicht nur als Router einen Übergang vom Internet zum heimischen LAN/WLAN, sondern ist zugleich auch Gateway zwischen dem LAN/WLAN und dem DECT-Netz. Darüber hinaus ist die Fritzbox die programmierbare Zentrale der Smarthome-Anlage. Ausgerüstet ist sie mit dem Betriebssystem „Fritz!OS“ – einem von AVM entwickelten Betriebssystem für Fritz-Produkte. Diese zentrale Komponente ist für die Aufstellung im Wohn- und Bürobereich geeignet.
App. Mit der „MyFritz!App“1) steht eine Software zur Inbetriebnahme, Programmierung und Bedienung für iOS- und Android-Geräte zur Verfügung. Deren Benutzeroberfläche ist so gestaltet, dass auch technikaffine Endnutzer die Einrichtung einer Anlage übernehmen können. Dabei können nicht nur einzelne Aktivitäten programmiert, sondern komplexe Szenarien (hier Vorlagen genannt) vereinbart werden, wie etwa Abwesenheit, Schichtdienste, Werktage oder Sonn- und Feiertage. Auf der Webseite des Herstellers findet man dazu detaillierte Anleitungen. Die App bietet nicht nur die Möglichkeit des lokalen Zugriffs auf eine Anlage, hierüber ist auch ein Fernzugriff über das Internet möglich. Hierzu bedarf es aber eines Eingriffs in die Einstellungen des Internetrouters.