Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Devolo Home Control – Smarthome mit Z-Wave
Systeme zur Hausautomation haben in den letzten Jahren weite Verbreitung gefunden. Während beim Neubau vorzugsweise kabelgebundene Lösungen zum Einsatz kommen, werden bei Renovierungen und bei Nachrüstungen funkbasierte Systeme bevorzugt. Diesbezügliche Angebote lassen kaum noch Wünsche offen. Sie sind preiswert, einfach installierbar sowie unkompliziert in der Einrichtung und Bedienung.
Die in Aachen beheimatete Aktiengesellschaft Devolo ist 2002 im Rahmen eines Management-Buy-outs entstanden. Hat man bei der Gründung mit zunächst 25 Mitarbeitern begonnen, so sind nun mehr als 300 Mitarbeiter weltweit für das Unterneh-men tätig. Mit der eigenen Produktpalette hat Devolo Trends gesetzt und auch gut verstanden, Trends zu erkennen und zu nutzen. In der Branche ist das Unternehmen als Entwickler und Anbieter innovativer Lösungen zur Datenübertragung über das Stromnetz bekannt. Die unter der Submarke dLAN (direct Local Area Network) und neuerdings Magic angebotenen Powerline-Produkte sind im Bereich der Nachrüstung von Heimnetzwerken unverzichtbar. Die hierbei gewonnene technologische Kompetenz wurde genutzt, um eine Reihe von Produkten für den Bereich Smart Metering/Smart Grid zu entwickeln. Diese Angebote sind vor allem für Errichter und Betreiber von Niederspannungsnetzen von Interesse. Mit Home Control ist seit einigen Jahren eine Smarthome-Lösung verfügbar, die für Nachrüstungen im Heimbereich konzipiert ist.
Gerätetechnik
Home Control nutzt das im Smarthome-Bereich weit verbreitete Funksystem Z-Wave in der aktuellen Version Z-Wave plus. Dieses zeichnet sich durch eine höhere Batterielebensdauer und Vorteile bezüglich Reichweite und Geräteinstallation aus. Über das Funksystem werden Sensoren und Aktoren mit der Zentrale verbunden (Bild). Das firmeneigene Angebot an Sensoren und Aktoren ist vergleichsweise überschaubar, kann aber durch Z-Wave-Komponenten anderer Anbieter ergänzt werden. Die Realisierung einer Home-Control-Anlage setzt das Vorhandensein eines Internetanschlusses und eines damit verbundenen LANs voraus.
Zentrale. Die Zentrale ist programmierbare Steuereinheit und zugleich Brücke zum heimischen LAN. Das Gerät wird an einer Steckdose betrieben und kann über diesen Weg die Verbindung zum LAN herstellen, wenn bereits dLAN-Produkte gemäß Home-Plug-AV-Standard zum Einsatz kommen. Alternativ dazu lässt sich über einen RJ45-Anschluss eine LAN-Verbindung realisieren. Um eine möglichst gute Verbindung zu den Sensoren und Aktoren zu gewährleisten, sollte das Gerät möglichst zentral platziert werden.
Sensoren. Die Sensoren werden durchweg mittels Batterien versorgt und können wahlweise auf dem Untergrund festgeschraubt oder angeklebt werden. Zum aktuellen Angebot gehören neben dem Tür-/Fensterkontakt, ein Bewegungsmelder, ein Luftfeuchtemelder, ein Wassermelder sowie ein Raumthermostat. Damit können alle im Wohnbereich relevanten Größen erfasst und für die Steuerung genutzt werden.
Aktoren. Schnell und unkompliziert einsetzbar ist die Schalt- und Messsteckdose. Damit können – nach Angaben des Herstellers – Ströme von bis zu 13 A, also Lasten von bis zu etwa 3 kW, geschaltet werden. Das als Zwischenstecker gefertigte Gerät lässt sich zudem zur Messung und Aufzeichnung des Energieverbrauches nutzen. Für die Regelung der Raumtemperatur stehen Heizkörperthermostaten zur Verfügung. Diese können direkt über die Zentrale oder über einen Raumthermostat angesteuert werden. Von besonderem Interesse für den Installateur dürften aber die UP-Module sein. Die als Schalt-, Dimm- und als Rollladenmodul verfügbaren Komponenten sind für Einbau in UP-Dosen konzipiert. Durchmesser (60 mm) und Einbautiefe (45/65 mm) der Geräte erlauben den Einbau in Schalter-, Verteiler- und Gerätedosen. Alle UP-Module können nicht nur per Funk (Z-Wave) angesteuert werden, sondern besitzen zudem Schalter-/Tastereingänge zur Vor-Ort-Bedienung. Das Schaltermodul verfügt über ein Schaltvermögen von bis zu 2 300 W. Mit dem Dimmer lassen sich dimmbare Lampen und Lasten bis zu 140 W ansteuern. Das Rollladenmodul regelt netzgespeiste Antriebe mit einer Leistung von bis zu 900 W, also neben Verschattungseinrichtungen ggf. auch Tür- und Torantriebe. Für sicherheitstechnischen Anwendungen steht eine Alarmsirene zur Verfügung.