Sicherheitstechnik
|
Veranstaltung
|
Elektrotechnik
Security 2002 in Essen - Neues beim Brandschutz
ep2/2003, 7 Seiten
Mess- und Steuerungstechnik. Als erstes Produkt war die PC-gestützte Mess- und Prüftechnik von NI in die PC-basierten Controller Simatic Win AC von Siemens integriert worden. Auch die Fa. Wago, Minden, gab auf der Messe Kooperationen mit zwei neuen Partnern bekannt, zum einen mit der Kontron AG, zum anderen mit dem Funktechnologiepionier EnOcean. Solche Kooperationen mit anderen innovativen, mittelständischen Unternehmen gehören, so Wago-Geschäftsführer Sven Hohorst, zur Wago-Marktstrategie: Kontron beliefert als einer der größten Hersteller von Embedded Computer Technologie (ECT) OEMs, Systemintegratoren und Anwendungsanbieter in verschiedensten Marktsegmenten. Das erste gemeinsame Produkt ist ein Hutschienen-IPC zur direkten Ankopplung an das Wago-I/O-System 750. EnOcean, im Jahr 2001 als Start-Up-Unternehmen mit Unterstützung der Siemens AG gegründet, entwickelt Funktechnik für drahtlose Schalter, Sensoren und weitere Produkte. Der Clou ist die Stromversorgung, denn die Low-Power-Elektronik der Sender arbeitet so effizient, dass sie ihren Energiebedarf aus Bewegungen, Vibrationen oder Wärmeflüssen schöpfen kann - Akkus oder Batterien entfallen. Als erstes Produkt wird als Sender ein Funkschalter für Beleuchtung und Jalousien entwickelt, der eine Empfänger-Busklemme des I/O-Systems 750 schalten kann. Die Sendeeinheit der Funkmodule soll bei 300 m liegen und ist so kompakt, dass beispielsweise flache, wartungsfreie Schalter direkt auf Glas geklebt werden können. Diese Technik, bei der Schalter keinen elektrischen Anschluss mehr benötigen und ohne eigene Stromversorgung direkt mit den Klemmen in der Verteilung kommunizieren, könnte die Elektroinstallation der Zukunft nachhaltig beeinflussen. MES - vertikale Integration Die Anforderungen des Marktes an die Flexibilität weitgehend automatisierter Fertigungssysteme sind in den letzten Jahren ständig gestiegen. Aber um zeitnah auf neue Anforderungen und auf Abweichungen vom geplanten Ablauf reagieren zu können, müssen vorhandene Abläufe und Prozesse durch die Informationstechnik erfasst, ganzheitlich abgebildet und diese Informationen unternehmensweit bereitgestellt werden. Statt autonomer Insellösungen in den verschiedenen Bereichen sollen künftig integrierte Gesamtsysteme eingesetzt werden, die von der Beschaffung über die Herstellung bis hin zum Absatz und Service einen durchgängigen Informationsfluss ermöglichen. Die vertikale Integration von realer Fertigungswelt und kaufmännischer Software bildet dabei die zentrale Herausforderung. Zur Lösung dieser Aufgabe wurden verschiedene Manufacturing Execution Systems (MES) vorgestellt. Dass es sich hier um mehr als nur ein neues Schlagwort im IT-Bereich handelt, wird nicht zuletzt aus der Tatsache deutlich, dass Siemens einen eigenen Geschäftszweig „Automation Systems - MES“ gebildet hat. Linux auf dem Vormarsch Vor Jahren noch ein Experten-Tipp ist inzwischen der Einsatz des freien Betriebssystems Linux auch in der Automatisierungstechnik ganz selbstverständlich geworden. Die Stabilität, die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten und nicht zuletzt das günstige Preis-Leistungsverhältnis der darauf basierenden Lösungen haben diesem Betriebssystem in den letzten Jahren ein hohes Mass an Akzeptanz beschert. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass Linux-Lösungen nicht nur auf dem Gemeinschaftsstand des Linux-Verbandes, sondern an vielen Ständen präsentiert wurden. Und waren es anfangs mehr oder minder kleine Firmen, die Linux-Lösungen präsentierten, sind es heute die Großen der Branche, die die Vorzüge dieses Systems zu nutzen verstehen. H. Möbus, R. Tuzinski Großes Marktvolumen Verbesserte Melder erlauben mittlerweile die Überwachung von Bereichen mit vielen Störeinflüssen bei erhöhter Detektionssicherheit. Auch ein Zusammenwachsen der Systeme der elektronischen Sicherheitstechnik ist zu beobachten. Einheitliche Bedienoberflächen und rechnergestützte Notfallmanagementsysteme erleichtern dem Personal der Überwachungsleitstellen die Arbeit erheblich. Design-Produkte in der Sicherheitstechnik zeigte eine Sonderausstellung „Sicherheitstechnik und Architektur“. Die individuellen Ansprüche von Bauherren und Architekten lassen sich mit optisch ansprechenden Produkten realisieren. Im Gegensatz zur Einbruch- und Gefahrenmeldetechnik sowie zur Videoüberwachung und Zutrittskontrolle, in die inzwischen teilweise biometrische Lösungen integriert sind, fristet die Brandmeldetechnik eher ein stilles, unspektakuläres Dasein. Die Geschäftstätigkeit im Bereich der elektronischen Sicherheitssysteme zeichnet jedoch ein anderes Bild: Das Marktvolumen betrug im Jahr 2001 weltweit mehr als 10 Mrd. Euro. Brandmeldesysteme nahmen mit 3,2 Mrd. Euro beinahe ein Drittel dieser Summe ein, in Deutschland waren es sogar 44 % (vgl. ep 1/2003, S. 6-8). Gründe genug also, sich mit den Neuheiten im Bereich des Brandschutzes zu beschäftigen, die zahlreiche Unternehmen auf der Security präsentierten. Störfallmanagement Komplexe Störsituationen erfordern eine schnelle, bisweilen parallele Abarbeitung von Alarmierungsprozeduren, eine sichere Weitergabe von Störfallinformationen sowie ein zuverlässiges Eskalationsmanagement. Betriebliche oder gesetzliche Vorschriften verlangen zudem eine detaillierte Dokumentation sämtlicher Vorkommnisse. Auch Nutzer oder Betroffene in Störsituationen sind daran interessiert, Auskünfte zu erhalten. Dem bisherigen hohen Personaleinsatz in Stör- oder Notfällen schafft das vollautomatische Störfallmanagement-System Argus IT der Fa. OSI Sicherheitssysteme Abhilfe. Es überwacht mit Hilfe externer Module Parameter wie Verfügbarkeit oder Status von Zielobjekten. Treten an diesen Objekten Fehler auf, nimmt das System sie über Meldepfade automatisch entgegen. Argus IT verarbeitet die Informationen zu einer Nachricht und stellt diese je nach aktueller Zuständigkeit und Erreichbarkeit als Alarmierung zu. Hat das System eine Nachricht für jemanden entgegengenommen, wird sie an die betreffende Person per E-Mail, Fax, SMS oder Telefonanruf weitergeleitet. Neben der individuellen Information von berechtigten Personen besteht die Möglichkeit, für Betroffene oder die Öffentlichkeit eine Info-Hotline zu schalten. Die Übernahme der Verantwortung für eine Störung ist von den Benachrichtigten zu quittieren. Auf diese Weise verhindern sie die Auslösung der Eskalationsprozedur und die Alarmierung wird aufgehoben. Das System lässt sich beispielsweise nutzen, wenn Prozesse, Anlagen und IT-Einrichtungen ganztägig ablaufen sollen, ohne kostenintensives Aufsichtspersonal zu binden. Brandmeldesysteme Im Bereich der Brandmeldesysteme boten verschiedene Hersteller den Betrieb von Brandmeldetechnik auf den verschiedenen Bussystemen und die Einbindung von Komponenten mittels Funktechnik an. Funk-Brandmeldesysteme eignen sich für Einsatzbereiche, in denen die Verkabelung schwierig oder nicht durchführbar ist. Dazu gehören beispielsweise historische Gebäude oder nachträgliche Einbauten als Subsysteme. Notifier Fire Systems stellte ein Funk-Brandmeldesystem vor, das mit dem Notifier-Ringbus arbeitet. Besonderes Augenmerk galt der Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 2 Branche aktuell Security 2002 in Essen Neues beim Brandschutz Die Fachmesse Security war erstmals nach Schwerpunktthemen strukturiert. Zu den Bestandteilen der Sicherheitstechnik mit steigendem Marktvolumen zählt der Brandschutz. Trends, Neuheiten und Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet gab es auf der Messe zahlreich zu sehen. Weitere Neuheiten der Automatisierung stehen auch im Mittelpunkt des zweiten Beitragsteils. Heft 3/2003 ELEKTRO PRAKTIKER Funkübertragung, die entsprechend gesichert wurde. Jede Funkstrecke kann zwischen Melder und Transponder mehrere Frequenzen benutzen. Bei Störung oder Nichterreichbarkeit eines Senders/Empfängers weicht das System eigenverantwortlich auf eine andere Frequenz aus. In der Programmierung ist festgelegt, dass die Meldung immer an ihrem Ziel ankommt. Das Funk-Brandmeldesystem ist entweder selbstständig tätig oder als Untersystem in eine kabelgebundene Einheit integriert. Die verwendeten Funkmelder sind kombinierte optisch-thermische Melder. Die im Melder, nicht im Meldersockel, untergebrachte Elektronik steuert den bidirektionalen Datenverkehr. Sie führt automatisch den Messwert nach und lässt lokale Tests zu. Bei permanenter Überwachung der Stromversorgung über Batterien informiert ein zweistufiges Warnsystem die Brandmelderzentrale frühzeitig über den Zeitpunkt des Wechsels. Diese Zentrale in Ringbus-Technik stellt ein modulares, auf- und ausbaufähiges System dar. Die Vervielfachung und Vernetzung der einzelnen Module erfolgt über Lichtfaserkabel. Das Funk-Brandmeldesystem FK 100 LSN der Fa. Bosch-Sicherheitssysteme (Bild ) kommt ebenfalls den genannten baulichen Gründen und ästhetischen Überlegungen nach. Zugleich erweitert es Brandmeldeanlagen, die bereits in einem Lokalen Sicherheits-Netzwerk LSN aufgebaut sind. Das Brandmeldesystem besteht aus einem Funkkoppler, der in den LSN-Ring integriert ist, und bis zu 30 Funk-Rauchmeldern. Die Funkübertragung zwischen Koppler und Meldern läuft im SRD-Band auf dem für die Gefahrenmeldetechnik reservierten Frequenzbereich zwischen 868 und 870 MHz. Durch Melder mit Streulichtmessung und entsprechenden Detektionsalgorithmen sowie eine genaue Alarmortbestimmung arbeitet das System zuverlässig. Rauch-/Flammenmelder Vielerorts gab es Weiterentwicklungen im Bereich der Mehrkriterienmelder zu sehen. Diese Detektoren sind in Bereichen eingesetzt, die bisher aufgrund von Störeinflüssen, wie Dämpfe oder Rauch, nicht für die Nutzung von Meldern in Betracht kamen. Auch die Detektionssicherheit ist bei diesen Mehrkriterienmeldern wesentlich erhöht. Tritt beispielsweise durch Zigarettenrauch viel Qualm auf, ohne dass sich die Temperatur entscheidend verändert, oder wird kein Flammenschein wahrgenommen, löst der Melder keinen Alarm aus. Zur Detectomat-Serie „detect 3000 Profi Loop“ gehören optische Rauchmelder, Differential-/Maximal-Wärmemelder, kombinierte Rauch-/Wärmemelder, COB (CO-Gas- und Wärmemelder, Bild ) und CORT Multisensor (CO-Gas-, Rauch- und Wärmemelder). All diese Melder eignen sich ihre Umgebungsbedingungen über Algorithmen an. Über die programmierbare Ansprechschwelle sind kundenspezifische Anwendungen auszuführen. Die Funktionsfähigkeit des Melders ist mit einem Messkammertest zu prüfen, der Verschmutzungen feststellt und dadurch Fehlalarme vermeidet. Mit Hilfe der Driftkompensation lässt sich die Alarmschwelle automatisch nachführen. Je nach An- oder Abwesenheit schaltet der Melder auf die jeweiligen Umgebungsbedingungen um. In den Melder ist ein bidirektionaler Kurzschlusstrenner integriert, der Betriebssicherheit garantiert. Zusätzlich wird das letzte Wartungsdatum gespeichert. Durch potentialfreie Kontakte im Sockel sind Verbraucher, wie beispielsweise Sirenen, Blitzleuchten oder Haftmagneten, störungsfrei anzusteuern. Den Alarm macht eine im Winkel von 360° sichtbare rote LED erkennbar, die Störung zeigt eine gelbe LED an. Die Brandmelderzentrale adressiert die Meldesysteme automatisch einzeln. Durch einen T-Abzweig ist das System beliebig zu erweitern. Dafür eignen sich Funkmelder, die - wie erwähnt - dort einsetzbar sind, wo eine Kabelverlegung nicht möglich oder nicht erlaubt ist. Der WL 3000 0/433 MHz mit 9 V-Blockbatteriebetrieb überbrückt in Gebäuden eine Reichweite bis zu 50 m oder zwei bis drei Betondecken (Lebensdauer: zwei Jahre). Das Alarmsignal wird über das Wireless-Gateway (WGW) übertragen, auf dem bis zu 20 Melder eingegeben werden können. Zugleich ist er auch an Bussysteme anschließbar. Der Funkmelder WL 3200 0/0T/T/ 868 MHz hat die genannten Eigenschaften der Serie „Profi Loop“. Er ist als optischer, thermischer und optisch/thermischer Melder lieferbar. Den VdS-zertifizierten Heimrauchmelder HDv 3000 0 (G 202042) schützt die von den VdS-zugelassenen Industriemeldern übernommene Messkammer vor Fehlalarmen. Bis zu 40 Melder lassen sich für eine gleichzeitige Auslösung im Alarmfall untereinander verkabeln. Der HDv 3000 0/433 MHz Funk-Rauchmelder hat die Eigenschaften des HDv 3000 0. Durch Ausstattung mit einem Funkmodul können auch im heimischen Bereich Signale bis zu 50 m zu einer Funkalarmeinheit sicher übertragen werden. Für die bessere Überwachung lassen sich bis zu 20 Funkmelder drahtlos an eine solche Einheit anschließen. Der Funk-Rauchmelder DS 6220 der Fa. D-Secour (Bild ) nutzt als Basismodell den Rauchmelder DS 6200, in den ein Funk-Sendemodul eingebaut ist. Mit diesem ist eine Zentrale aus der Serie DS 62-x zu alarmieren. Die Funkreichweite im Freien beträgt bis zu 200 m. In Räumen kann sie zwischen 30 und 50 m oder zwei Betondecken überbrücken. Über die Funk-Empfangszentrale DS 6250 lassen sich bis zu 20 Funk-Rauchmelder vom Typ DS 6220 vernetzen. Stellt einer der Melder Brandrauch fest, alarmiert die Zentrale optisch und akustisch. Sie zeigt sowohl den ordnungsgemäßen Betrieb des Systems als auch Störungen an, wie eine unterbrochene Funklinie oder den Batteriewechsel in einem Rauchmelder. Durch den Eurostecker geht die Zentrale an der Steckdose sofort in Betrieb. Stromausfälle oder Standortwechsel wirken sich nicht auf die individuelle Programmierung aus. Die Funk-Sende- und Empfangszentrale vom Typ DS 6255/56 steht mit bis zu vier weiteren Funk-Zentralen in Verbindung. Sie nimmt deren Statusmeldungen auf und wertet sie aus, sodass sie insgesamt 100 Funk-Rauchmelder in fünf verschiedenen Zonen kontrolliert. Die Repeater-Funktion erweitert die Funkstrecke im Innenbereich auf rund 200 m. Eine Notstromversorgung hält den Betrieb bei Stromausfall mindestens 48 Stunden lang Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 2 Branche aktuell Funk-Brandmeldesystem FK 100 LSN Foto: Bosch-Sicherheitssysteme Brandfrüherkennungsmelder COBT (CO- und Temperaturmessung). Das System setzt sich zusammen aus CO-Sensoren von Dräger und dem Brandmeldesystem 3000 von Detectomat. Foto: Dräger Kompakter Funk-Rauchmelder DS 6220 Foto: D-Secour aufrecht. Die Funk-Sende- und Empfangszentrale ist mit Eurostecker (DS 6255) oder zur Wandmontage mit Relaisausgang und Sabotageschutz (DS 6256) erhältlich. Apollo Fire Detectors Limited, Havant (GB), zeigte unter anderem einen Kohlenmonoxidmelder. Alle kohlenstoffhaltigen Bestandteile in der schwelenden Glut eines Feuers hinterlassen signifikante Mengen an Kohlenmonoxid, die leicht festzustellen sind. Lässt sich das Gas nachweisen, kann frühzeitig vor einem Feuer gewarnt werden. Der elektronische Melder belegt den Ausbruch eines Brandes durch den in der Luft enthaltenen Kohlenmonoxidanteil. Über eine elektrochemische Zelle detektiert er das Gas, nicht aber Rauch oder andere Verbrennungserscheinungen. Die Melder eignen sich ausschließlich für bestimmte Feuer wie Schwelbrände. Der X 3301 3-fach Flammenmelder von Det-Tronics (Bild ), einer Tochtergesellschaft der Kidde-Deugra Brandschutzsysteme Gmb H, Ratingen, entdeckt über große Entfernungen unterschiedliche Feuerarten. So zeigt er beispielsweise aus einer Distanz von 63 m ein 0,1 m2 großes Benzinfeuer an. Bei einem Sichtbereichswinkel von 90° detektiert er sogar Brände, die sich von außen in seinen Sichtbereich hinein bewegen. Feuer mit kaum sichtbaren Flammen sowie wenig oder ohne Rauch werden ebenfalls sicher erkannt. Im Melder befinden sich drei einzelne IR-Sensoren, die über einen Mikroprozessor miteinander verbunden sind. Die Sensoren, die sich optisch selbst überwachen, arbeiten voneinander unabhängig. Die drei Sensoren sind für eine sichere Detektion verantwortlich und reduzieren die Fehlalarme. Fremdstrahlungsquellen, wie Heizstrahler, Funken, elektrostatische Entladungen oder sich bewegende Teile, beeinflussen den Melder nicht. Durch die Schutzart IP66 ist der Einbau in schmutzigen oder aggressiven Umgebungen möglich. Zubehörteile wie Airshields verhindern, dass sich Staub oder Schmutz auf dem Sensorfenster oder dem Lasereinsteller zur Ausrichtung des Melders ansammelt. Der Flammenmelder ist in einem Temperaturbereich von -40 bis +75 °C (erweiterter Bereich von -55 bis + 125 °C) einzusetzen. Löschanlagen Egal, ob es sich um geschützte Bereiche in Unternehmen, wie Daten- und Telekommunikationszentren, historische Gebäude oder Verkehrsanlagen handelt, der Brandfall erfordert eine adäquate Vorgehensweise und Löschtechnik. Ein Beispiel für Anwendungen in sensiblen Unternehmensbereichen sind spezielle Löschanlagen für Rechenzentren. Objekt-Löschsysteme der FESD Gmb H, Duisburg, kontrollieren den Schadenfall von der frühzeitigen Erkennung des Schwelbrandes bis zum Löschvorgang. In verschiedenen Ein-/Anbauvarianten sichern sie unter anderem Schalt-, Server-, Datensicherungsschränke, CNC-Steuerungen und Rechenzentralen: Das Aufsatzsystem OFP (on top fire protection) fungiert als Belüftungseinheit und zugleich als Objekt-Feuerlöschsystem. Im Normalbetrieb belüften die integrierten Ventilatoren den Schrank. Über ein flexibles Schlauchsystem wird die Zuluft durch das Argon-Lösch-System in den Schrank geleitet. Die Abluft gelangt über eine Luftöffnung in die Umgebung. Die Zu- und Abluftöffnungen sind so integriert, dass an den Schrankwänden (außer beim Deckel) keinerlei Branche aktuell Die Kombination von drei Sensoren erhöht beim IR-Flammenmelder die Meldesicherheit und verhindert Fehlalarme durch das Ausblenden von Störeinflüssen Foto: A.S. Anzeige zusätzliche bauliche Veränderungen erforderlich sind. Das Einschubsystem PFP (plug in fire protection) ist eine kompakte Objekt-Feuerlöschanlage für Schaltschränke und Schrankreihen - ein 19" Industrieeinschub. PFP eignet sich für den direkten Einbau in entsprechende Schränke. Das Modularsystem MFP (modular fire protection), das an der Seite anzubauen ist, eignet sich für den universellen Objektschutz. Einsatzorte sind Schaltschränke, Elektro- und Energieverteilungsysteme, Automatensysteme (Bank, Fahrschein usw.), Anwendungen im Outdoorbereich (Mobilfunk-Basis-Stationen usw.) und MSR-Schränke geringer Bautiefe. Zentrales Element der Löschtechnik ist die Branderkennungssensorik. Sie überwacht die Hardware, wertet Informationen aus und reagiert. Das vorhandene Rauchansaug-System untersucht die Luft ständig auf Rauch. Ein Brand im Schrank löst das Löschsystem aus, das mit Hilfe des Edelgases Argon schnell, gefahrlos und rückstandsfrei den Brand löscht. Zerstörungen im Brandumfeld - beispielsweise durch offene Feuer, Russpartikel oder Löschmittel - werden verhindert. Eine Personengefährdung ist ausgeschlossen, weil Argon als Löschmittel gesundheitlich unbedenklich ist. Die Löschanlagen lassen sich auf Brandmeldezentralen aufschalten und sind ohne bauliche Veränderungen sowohl für die Neu- als auch Nachinstallation geeignet. Für die Inbetriebnahme mehrerer Systeme in direkter Nähe bietet sich die Modell-Reihe „Slave“ an, deren Steuerung dem „Master“ obliegt. Die HI-FOG-Löschsysteme für Computer- und Telekommunikationsräume der Marioff Gmb H, Raunheim, sind in drei Versionen lieferbar: Das Unterboden-System erkennt Brände im doppelten Boden. Es besteht aus schnell ansprechenden Ansaugrauchmeldern, einem Rohrnetz zum Einbringen des Wassernebels und zum Absaugen der Luft. Im Rohrnetz sind die HI-FOG-Sprühköpfe montiert, die mit der selbstversorgenden Wasser/Stickstoffbatterieeinheit (Gas-Pumpeneinheit GPU, VdS-Anerkennung) verbunden sind. Das System reinigt die Rauchgase aus der Luft und löscht das Feuer im Unterbodenbereich und innerhalb der Servergehäuse. Der Raum muss zur Rauchdetektion mit einer Klimaanlage ausgestattet sein, die gekühlte Luft durch den Unterboden, die Servergehäuse und wieder in den Raum führt. Die Klimaanlage wird vor Auslösung der Sprühköpfe automatisch ausgeschaltet. Das Unterboden-System eignet sich beispielsweise für Computeranlagen mit 24-stündiger Sicherheitsüberwachung. Das System gibt es in zwei Ausführungen auch für den gesamten Technikraum. Das Raum-Rauchreinigungssystem ähnelt dem Unterboden-System. Allerdings sind hier die Rohre direkt an den Wänden des Raumes anzubringen. Es verbreitet Wassernebel in geringen Mengen im Raum und nimmt auf diese Weise den schädigenden Rauch auf. Dieses System ist ohne direkte Löschwirkung und erfordert gegebenenfalls den Einsatz anderer Löschtechnik. Beim Raum-Feuerlöschsystem sind die Sprühköpfe an der Decke zu montieren und mit der selbstversorgenden Wasser/Stickstoff-Flaschenbatterieeinheit (GPU) zu koppeln. Das System löscht Feuer im Raum und nimmt dabei die Rauchgase auf, die nach dem Löschen zu Boden sinken. Die Schadstoffentsorgung erfolgt mit der Reinigung des Bodens. Für unbewachte Anlagen oder die Forderung nach einem ganzheitlichen Löschsystem empfiehlt sich eine Kombination aus Unterboden- und Raum-Feuerlöschsystem. Die Systeme sind modular aufgebaut und lassen sich miteinander kombinieren. Das Brandschutzsystem KD-200 der Kidde-Deugra Brandschutzsysteme Gmb H, Ratingen, verwendet als Löschmittel das Löschgas FM-200. Das rückstandsfreie Löschmittel eignet sich besonders für sensible Einsatzbereiche, wie EDV-Räume, Telekommunikationseinrichtungen, Leitstände, Schalträume, Archive, Bibliotheken oder medizinische Einrichtungen. Erkennt der automatische Melder einen Brand oder löst der Handmelder aus, aktiviert die Brandmeldezentrale die Alarmierungseinrichtungen. Nach Ablauf einer Verzögerungszeit wird die Löschmittelflasche elektrisch geöffnet und FM-200 über Löschdüsen in Branche aktuell den Raum geleitet. Das für Menschen toxikologisch unbedenkliche Gas, das natürlich abgebaut wird, wirkt durch Wärmeabsorption in der Flamme. Bei einer Ausströmzeit von weniger als zehn Sekunden wird nur eine geringe Löschmittelmenge freigesetzt. Eine Vereisungsgefahr für das Rohrnetz besteht nicht. Die Löschmittelbehälter gibt es in verschiedenen Größen mit einer Füllmenge von 4,5 kg bis 272 kg. Zum Erreichen des notwendigen Betriebsdrucks sind die Flaschen mit Stickstoff zu beaufschlagen. Verliert der Behälter Druck, empfängt die Brandmeldezentrale automatisch ein Störsignal. Den Anforderungen bei stationären Löschanlagen entsprechend sind Löschanlagen mit dem Löschmittel FM-200 jetzt als 25 bar- oder 42 bar-KD-200-System erhältlich. Löschtechnik Der Isogard TP 6, Total Feuerschutz Gmb H, Ladenburg, ist mit einer multifunktionalen Wandhalterung ausgestattet. Diese ist so konstruiert, dass das Gerät entnommen werden kann, ohne es anzuheben. Zudem verhindert sie - wie ein Schutzschrank - Manipulationen an Ventil, Pistole und Schlauch. Das angebrachte Sicherungsband gibt auf große Entfernung hin Auskunft über den Zustand des Gerätes: Ist die Versiegelung intakt, ist der Feuerlöscher einsatzbereit, andernfalls nicht. Wird der Isogard entsichert und die Löschpistole herausgenommen, lässt er sich aufgrund der automatischen Aufladefunktion (AAF) sofort betätigen. Die Löschpistole ist jedoch nicht mehr unbemerkt wiedereinzuhängen. Das Sprachmodul Vocal hilft nicht nur ungeübten Personen, sondern auch bei Rauchentwicklung mit einer Bedienungsanleitung. Unter erschwerten Sichtbedingungen - Dunkelheit, Brände - gibt ein optisches Standortsignal (OSS) an, wo sich der Löscher befindet. Der Feuerlöscher mit 6 kg Inhalt verfügt mit einem Löschrating von 55 A, 233 B und C über ein großes Löschvermögen. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen Für Betriebe, Krankenhäuser, Hochhäuser und öffentliche Gebäude, in denen viele Menschen zusammenkommen, sind Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) fester Bestandteil des Brandschutzkonzeptes. Sie ermöglichen dem nach oben steigenden heißen Rauch den Abzug über manuell oder automatisch geöffnete Fenster, Lichtkuppeln oder ähnliches. Die selbstüberwachende RWA-Zentrale BTR EL 6000 der BTR Brandschutz-Technik und Rauchabzug Gmb H ist mit einem Wartungstimer ausgestattet. Nach Ablauf des Wartungsintervalls schaltet die Anlage auf Störung. Ist die Wartung vorgenommen, kann nur derjenige das Störsignal ausschalten, der den zweistelligen Code programmiert hat. So ist gewährleistet, dass der mit dem Gerät vertraute Installateur die Anlage betreut. Die Zentrale beinhaltet sowohl die Energieversorgung als auch die Software zur Überwachung angeschlossener Geräte. Bis zu sechs Antriebe à 0,5 A (max. 3 A), je zehn RWA-Taster, Lüfter-Taster und Rauchmelder sowie externe Geräte (24 V) mit max. 0,5 A können angeschlossen werden. Die mikroprozessorgesteuerte Anlage kontrolliert die Batterie, Taster und Melder. LED zeigen den „Zustand“ der sicherheitsrelevanten Funktionen der Geräte an. Notstrombatterien (2 x 12 V, 1,2 Ah oder 1,8 Ah) und eine Notschließung halten auch bei Netzausfall die Einsatzbereitschaft aufrecht. Über den Wartungstimer hinaus sind die „Einmannrevision“ und der Lüftungsstufenbetrieb zu programmieren. Die Anlage erfüllt die Vorgaben der DIN VDE 0550, DIN 18232 Teil 3, DIN 18232 Teil 2 neu (Rauch- und Wärmefreihaltung, Teil 2: Rauchabzug, Bemessung, Anforderungen und Einbau, Oktober 2002) und VdS 2581. Die Ausbildung zum Sachkundigen für den Service an RWA-Anlagen ist vor allem für Errichter zu empfehlen. Jeder Betreiber einer solchen Anlage hat durch regelmäßige Wartung die Betriebsbetriebschaft einer RWA zu gewährleisten. Er wird sich in dieser Frage auf die Fachkenntnis des Lieferanten verlassen, die dieser in der BTR-Schulung erwerben kann. Ausbildungsinhalte sind beispielsweise die RWA im Brandschutzkonzept, deren Aufbau, Funktion und Wirkungsweise sowie rechtliche Grundlagen, Service und Kalkulation von Wartungsarbeiten (Grundseminar, zwei Tage). Im Praxisseminar geht es um Wartungsorganisation und -dokumentation, Verbrauchsstoffe und Sonderwerkzeuge sowie die praktische Durchführung von Wartungen (zwei Tage). Ein eintägiger Workshop vermittelt technische, rechtliche und kaufmännische Neuerungen aus dem Bereich RWA. Brandschutz in Tunneln In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Tunnelbrände ereignet, bei denen zahlreiche Menschen zu Tode kamen oder teilweise schwerste Verletzungen erlitten. Die Ereignisse in der Londoner U-Bahn-Station King's Cross (1987), im Mont Blanc-Tunnel (1999), im Tauerntunnel (1999), in der Seilbahn-Station in Kaprun (2000) und im Gotthardtunnel (2001) sind sicherlich in Erinnerung geblieben. Bei der Siemens Building Technologies AG ist die Cerberus Division, Männedorf (CH), beauftragt, die Gefahr eines Brandes im Tunnel „beherrschbar“ zu machen. Dazu gehören: · bauliche und organisatorische Maßnahmen (Fluchträume und -stollen, Entrauchung und Rettungskonzepte), · die zuverlässige, zeitgerechte und ortsgenaue Branddetektion, die starke Luftströmungen nicht beeinflussen, · die automatische Verkehrsregulierung, Brandortsrisikobeurteilung und Alarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie · die automatische Ansteuerung von Löschsystemen. Mit Hilfe des Cerberus Fibro Laser II, eines Glasfaser-Brandmeldekabels (Bild ), und linearer Temperaturmessung ist eine Überwachung eines gesamten Tunnels möglich. Detektierte Konvektions-und Strahlungswärme ermöglicht eine genaue Angabe über den Brandort, seine Größe und Ausbreitung. Informationen also, die erste Maßnahmen einleiten und die professionelle Intervention vorbereiten. Fest steht, dass im Alarmfall Brandmeldung, Verkehrssignalsteuerung, Beleuchtung, Videoüberwachung, Löschung, Lüftung, Überwachung der Betriebsräume und kundenspezifische Anforderungen aufeinander abgestimmt sein müssen. Sicherheit und Design In der Überwachungstechnik sind die Komponenten möglichst unsichtbar zu gestalten und einzubauen. Die Brandmeldetechnik hat solche Kriterien bisher nicht angelegt. Bis heute haftet ihr eher der Ruf an, „nur funktional“ zu sein. Beispiele wie die runden oder eckigen, teilweise unschönen Rauchmelder in weiß, die in öffentlichen Gebäuden oder Privathaushalten zu sehen sind, verdeutlichen dies. Gleiches gilt für die unförmigen Blechkästen der Brandmeldetableaus. Bei der Security fielen viele ansehnliche Produkte auf. Produkte, die den Anforderungen moderner Architektur wie optische Leichtigkeit gerecht werden. Hersteller von Rauchmeldern zeigten eine Modellvielfalt für das Auge und verschiedene Geschmäcker. Auf einem einheitlichen Meldersockel lassen sich bei der Fa. detectomat beispielsweise acht verschiedene Abdeckungen befestigen. Unter herkömmlichen Brandmeldetableaus waren ansprechende Geräte wie ein besonders flaches, mit Aluminiumoberfläche versehenes Tableau der DBM Brandmeldetechnik Gmb H zu finden. I. Kölbl, S. Wagner Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 2 Branche aktuell Glasfaser-Brandmeldekabel Cerberus Fibro Laser II: Die Temperatureinwirkung auf das Kabel bewirkt, dass die Moleküle stärker schwingen. Die molekularen Gitterschwingungen reflektieren einen Laserstrahl, der durch die Glasfaser geschickt wird. Durch die Auswertung dieser Reflexionen lässt sich eine genaue Temperaturmessung durchführen. Über die Dämpfung der Reflexionen in der Quarzglasfaser kann der Ort einer Temperatureinwirkung metergenau festgestellt werden. Damit ist der Lichtwellenleiter als linearer Sensor geeignet. Fa: Siemens Building Technologies
Autoren
- I. Kölbl
- S. Wagner
Downloads
Laden Sie diesen Artikel herunterTop Fachartikel
In den letzten 7 Tagen:
Sie haben eine Fachfrage?