Veranstaltung
|
Elektrotechnik
Messe E-world und Kongress 2006 in Essen - Energie im Mittelpunkt
ep4/2006, 1 Seite
Zentraler Treffpunkt der Energiebranche Über 12500 Besucher konnte die Internationale Energiemesse, deren Partnerland dieses Jahr Norwegen war (Bild ), mit Kongress verzeichnen. „Es war mit 413 Ausstellern aus 15 Ländern nicht nur die größte, sondern auch die erfolgreichste E-world, die es bisher gab, ,,zogen Dr. Niels Ellwanger, Vorstand der Con Energy AG und Dr. Joachim Henneke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Essen, ein erstes Fazit. Die E-world war erneut der zentrale Treffpunkt für Entscheider der Energiebranche und zog überwiegend Besucher an, die aus den Wirtschaftszweigen Elektrizitätswirtschaft, Energieversorgungsunternehmen und ,,Multi Utility“, Beratung und Consulting, aus Industrieunternehmen und Stadtwerken kamen. Eine positive Bewertung unterstrichen auch zahlreiche einzelne Aussteller. So sagte Dr. Rolf Friedewald, Leiter Vertriebs- und Marketing Strategie RWE Energy AG „Wir haben auf dem Stand der RWE ein sehr lebhaftes Interesse erfahren.“ „Die aktuellen Themen der Regulierung der Netzentgelte oder des Handels mit Emissionszertifikaten sorgen für einen Informationsbedarf bei unseren Gesprächspartnern.“ Mehr als 200 Experten beim Wasserstoffkongress Mehr als 200 Experten diskutierten beim 3. Internationalen Deutschen Wasserstoff Energie Kongress in Essen über die Entwicklungen sowie Marktchancen der Wasserstofftechnik und Wasserstoffnutzung mit Brennstoffzellen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen über Importe von Erdöl und Erdgas sowie den Einsatz von Kohle und Kernenergie und eine verstärkte Nutzung regenerativer Energieträger in Europa wird der Wasserstofftechnik für die mittelbis langfristige Energieversorgung eine besondere Bedeutung zugemessen. So sagte Tagungsleiter Prof. Bernd Höhlein (Bild ) von der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW : „Wasserstoff wird ein wichtiger Baustein im Energiemarkt der Zukunft sein... Die Einführung des Wasserstoffs in den Energiemarkt mit Brennstoffzellensystemen als Schlüsseltechnologie ist langfristig nur zu erreichen, wenn sich frühe Märkte finden. Erste kleine Brennstoffzellen-Pkw-Serien auf der Basis von Wasserstoff sind schon heute weltweit in der Erprobung durch Kunden; ein erster Markt könnte um 2010 entstehen. In der stationären und portablen Brennstoffzellenanwendung spiegeln zahlreiche Demonstrationsanlagen und Feldtests den Entwicklungsstand von Brennstoffzellensystemen wider. Investitionsbedarf besteht für die Wasserstoff-Infrastruktur sowie für die Entwicklung und Fertigungstechnik der Brennstoffzellentechnologie, insbesondere hinsichtlich der Lebensdauer und der Kosten.“ „Elektrischer Strom ist der edelste Energieträger“ Dr. Klaus Bonhoff, Leiter Demonstrationsprojekte und Marktentwicklung in der Brennstoffzellenantriebsentwicklung bei der Daimler Chrysler AG in Stuttgart sagte auf der Pressekonfernz im Rahmen des Kongresses, dass „Für die nächsten zehn Jahre ein fokussiertes Programm notwendig ist, das die Aktivitäten der Europäischen Union, nationaler und regionaler Programme sowie der Industrie zusammenbringt.“ Dr. Joachim Wolf, Executive Director „Hydrogen Solutions“ bei der Linde AG in München, stellt fest: „Elektrischer Strom ist der edelste Energieträger den wir nutzen, der sich aber leider nicht in dem Maße speichern lässt, wie wir uns das wünschen. Wasserstoff ist speicherbarer Strom. Er ist der Energieträger der Zukunft, der uns insbesondere im automobilen Bereich unabhängiger machen wird von fossilen Brennstoffen, die die Umwelt nachhaltig belasten. Wasserstoff als Kraftstoff einzusetzen, macht deshalb auch dann am meisten Sinn, wenn er zunehmend aus erneuerbaren Primärenergien bzw. CO2-neutral hergestellt wird...“ Brennstoffzellen-Heizgeräte - Zukunft der Mini-KWK Alexander Dauensteiner, Leiter Produktmanagement Brennstoffzellen der Vaillant Gmb H in Remscheid, zeigte die Bedeutung und den Stand der Entwicklung von Brennstoffzellen-Heizgeräten als Zukunft der Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung auf: „Die Hersteller und ihre Partner haben inzwischen weit mehr als 100 Brennstoffzellen-Heizgeräte in europäischen Feldtests erprobt. Dabei wurde viel erreicht und wichtige Fortschritte erzielt. Nach wie vor gibt es jedoch noch erheblichen Entwicklungsbedarf. Dies darf aber nicht dazu führen, die Brennstoffzellen-Technologie in der Hausenergienversorgung insgesamt in Frage zu stellen. Auch andere Technologien haben sich, trotz anfänglicher Schwierigkeiten und Rückschläge, letztlich erfolgreich im Markt durchgesetzt. Hersteller, Energieversorgungsunternehmen und das Fachhandwerk sind nach wie vor von der Zukunft dieser innovativen Technologie überzeugt.“ Erneut Brennstoffzelle im Probebetrieb Holger Grubel von der Vattenfall Europe Hamburg AG erwähnte während des Kongresses die feierliche Inbetriebnahme einer Brennstoffzellen-Heizung im Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik der Handwerkskammer Hamburg. Das Brennstoffzellengerät der Firma european fuel cell produziert 1,5 kWel sowie 3 kWth und wird künftig Handwerkern im Rahmen von Info-Veranstaltungen zugänglich sein. Nationales Energiekonzept Unter dem Motto „Das Nationale Energiekonzept“ stand das im Rahmen der Messe stattfindende Diskussionsforum (Bild ). Auf diesem wurden Fragen zu den Themen nachhaltige, nationale Energieversorgung, Steigerung der Energieeffizienz, Kraftwerkserneuerung, Kernenergie zur Sicherung der Energieversorgung und Rolle der erneuerbaren Energien diskutiert. Elektropraktiker, Berlin 60 (2006) 4 252 BRANCHE AKTUELL Messe E-world und Kongress 2006, Essen Energie im Mittelpunkt Die Messe wurde von zahlreichen Kongressen begleitet. Auf dem Wasserstoffkongress wurde erneut deutlich, dass sich bereits viele Brennstoffzellen-Heizgeräte im Feldtest befinden, aber noch erheblicher Forschungsbedarf bis zur Marktreifebesteht. Der norwegische Kronprinz Haakon bei der Eröffnung der Messe E-world Foto: R. Schimm Prof. B. Höhlein (Landesinitiative Zukunftsenergien NRW) bei der Eröffnung des Wasserstoff-Kongresses Unter dem Motto „Das Nationale Energiekonzept“ lud dieses Forum zur Diskussion ein v.l.n.r. Dr.-Ing. M. Fischedick, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie Gmb H; Dr. J. Baganz, Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW; M. Ruchser Geschäftsführer, Energetic Consulting, Bonn; Dr.-Ing. H. Scholtholt, Mitglied des Vorstandes, Steag AG; M. Nitzschke, Geschäftsführer, Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. EP0406-244-253 22.03.2006 9:24 Uhr Seite 252
Downloads
Laden Sie diesen Artikel herunterTop Fachartikel
In den letzten 7 Tagen:
Sie haben eine Fachfrage?