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Elektrotechnik

Lernen aus Beinahe-Unfällen

ep10/2001, 1 Seite

,,Das hätte auch ins Auge gehen können, Glück gehabt." So werden Tag für Tag Tausende Beinahe-Unfälle im Kollegenkreis kommentiert ­ und vergessen. Bis einmal einer ,,Pech" hat und schwer verletzt wird.


Arbeitssicherheit Lärm macht krank In der Statistik der gewerblichen Berufsgenossenschaften ist die Lärmschwerhörigkeit mit über 6.000 Fällen jährlich immer noch die häufigste Berufskrankheit - mit starken Schwerpunkten in einigen Branchen. Mehr als ein Drittel der Fälle entfällt auf den Metallbereich (fast 40 %), knapp ein Viertel auf die Baubranche (24 %). Zur Vermeidung dieser Erkrankungen propagieren die BGen ein dreistufiges Schutzkonzept. Sie fordern zunächst die Lärmminderung an der Quelle, also möglichst leise Maschinen. Wo dies nicht oder nicht ausreichend gelingt, verlangen sie: Möglichst wenig Beschäftigte in Lärmbereichen. Für diejenigen, die dann noch in Lärmbereichen arbeiten müssen, hat der Arbeitgeber Gehörschutz zur Verfügung zu stellen - und die Beschäftigten müssen ihn nutzen. Gehörschutz gibt es heute in vielen Ausführungen für unterschiedliche Anforderungen und Arbeitsbereiche. Schäden durch Lärm treten schleichend auf und werden deshalb anfangs oft gar nicht wahrgenommen. Besonders schlimm: Lärmschwerhörigkeit kann nicht geheilt werden. Wer sein Gehör geschädigt hat, hört sein Leben lang schlecht. Dies gilt natürlich auch für den Freizeitlärm durch überlauten Musikkonsum an der heimischen Stereoanlage, mit dem Walkman oder in der Disco. Fotowettbewerb Aus dem Alltag eines Kleinbetriebes Anlässlich des XVI. Weltkongresses für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vom 26. bis 31. Mai 2002 in Wien findet im Rahmen des Kongressthemas „Prävention in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)“ ein Fotowettbewerb zum Thema „Aus dem Alltag eines Kleinbetriebes“ statt. Weltweit beträgt der Anteil von Kleinbetrieben an der Gesamtzahl aller Unternehmen über 80 Prozent. Die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in diesen Betrieben sind sehr unterschiedlich. Gesucht werden Fotos aus aller Welt, welche die charakteristische Atmosphäre in Kleinbetrieben widerspiegeln, typische oder besondere Situationen zeigen (Kategorie A) oder auf die vielfältigen Rollen der Frau in Kleinbetrieben hinweisen (Kategorie B). Teilnehmen kann jeder. Die Bilder sind einzureichen als Fotos an: IVSS-Sektion Maschinen- und Systemsicherheit - Dynamostrasse 7 - 11, D-68165 Mannheim - scholl@ivss.ma.uunet.de Digitalbilder im JPEG-Format an: IVSS-Sektion Information, PRE-VENT, Rue Gachardstraat 88B4 B-1050 Brussels - issa@prevent.be Lernen aus Beinahe-Unfällen „Das hätte auch ins Auge gehen können, Glück gehabt.“ So werden Tag für Tag Tausende Beinahe-Unfälle im Kollegenkreis kommentiert - und vergessen. Bis einmal einer „Pech“ hat und schwer verletzt wird. Alle haben dann immer schon gewusst, „dass das mal so kommen musste“. Sie haben Recht, denn die schweren Unfälle sind wie beim Eisberg nur die sichtbare Spitze des gesamten Unfallgeschehens. Wer auf Nummer Sicher gehen will, nimmt die Beinahe- und Bagatell-Unfälle ernst. Diese Unfälle sind die beste Gelegenheit, Gefahrenquellen zu erkennen und zu beseitigen. Wenn die Unfallgefahren im eigenen Verhalten liegen, kann man das Verhalten selbst ändern. Kommt die Gefahr von Geräten, Maschinen, baulichen Gegebenheiten, gefährlichen Stoffen oder dem Arbeitsablauf, meldet man die Gefahr sofort dem Sicherheitsbeauftragten oder dem Meister. Am besten wäre es natürlich, wenn man gleich vorschlägt, wie die Gefahrenquelle beseitigt werden kann. Viele Betriebe haben erkannt, dass der Kampf gegen Arbeitsunfälle bei den Beinahe-Unfällen beginnen muss. Sie „werben“ bei ihren Mitarbeitern für das Melden von solchen Unfällen mit Plakaten, Rundschreiben und bei den regelmäßigen Sicherheits-Unterweisungen. Gute Vorschläge zur Gefahrenabwehr werden sogar mit Prämien aus dem betrieblichen Vorschlagwesen belohnt. Elektropraktiker, Berlin 55 (2001) 10 792 Branche aktuell In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE), Köln, informiert der ep auf dieser Seite über aktuelle Themen der Arbeitssicherheit. Kooperation mit der BG

Autor
  • J. Jühling
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