Gebäudesystemtechnik
EIB und Leittechnik - Komplexe Vielfalt
ep3/2000, 1 Seite
Architektur und Technik in Symbiose Imposant reckt sich der Sitz der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung - das Stadttor - in unmittelbarer Nähe von Düsseldorfs City empor. Viel Glas und Stahl dominieren das 80 m hohe Gebäude und geben schon außen einen Hinweis auf das architektonisch gelungene Ambiente. Ursprünglich konventionell als Grundausstattung geplant, kam nach Abwägung von Kosten und Nutzen die zukunftsweisende Alternative zum Zug: der „European Installation Bus“ (EIB). Diese Variante bietet gerade für eine Betreibergesellschaft - in diesem Fall die Engel Projektentwicklung- und Management Gmb H - die notwendige Flexibilität, um auf Nutzungsänderungen und individuelle Raumaufteilungswünsche einfach reagieren zu können. Insgesamt stehen 27 000 m2 Bürofläche zur Verfügung, die sich auf je 16 Regelgeschosse in der westlichen und östlichen Torsäule sowie auf die drei darüber liegenden Attikageschosse aufteilen. Die so umschlossene Atriumhalle besticht durch ihre Großzügigkeit: 1 000 m2 Grundfläche und 56 m Höhe bilden den Rahmen. Zusammen mit der Gebäudeleittechnik versieht der EIB erfolgreich seinen Dienst in Bereichen, wo er zu mehr Komfort und Sicherheit beiträgt. Beide Bussysteme arbeiten neben- und miteinander - jeweils entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit richtig eingesetzt. Innovative Bus-Topologie Das Stadttor Düsseldorf ist in acht Bereiche mit jeweils zwölf Linien aufgeteilt. Damit werden ungefähr 5.200 Teilnehmer über den EIB versorgt. Dessen Hauptfunktion besteht in der Beleuchtungssteuerung sowohl in den Büroetagen als auch in den Allgemeinbereichen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem energieeffizienten Einsatz aller Leuchtmittel. In den Büroräumen werden über den EIB die Lichtbänder und Steckdosen für die Stehleuchten geschaltet. Für die Allgemeinbereiche sind zeit- und außenlichtabhängige Lichtszenen programmiert - rund um die Uhr bedarfsgerecht beleuchtet, heißt hier das Motto. Das Kunstlicht in den Treppenhäusern wird tagsüber mit Hilfe von Dimmaktoren an das Außenlicht angepasst. Ab einer bestimmten Uhrzeit wird dort die Beleuchtung ganz abgeschaltet und über Bewegungsmelder etagenübergreifend gesteuert. Ein weiterer wichtiger Funktionsblock ist die Jalousiesteuerung. Über den EIB läuft dabei die individuelle Jalousiebedienung in den einzelnen Büros. Dabei gibt es ein Zusammenspiel zwischen der Gebäudeleittechnik (realisiert von Johnson Control), die zentral Sonnenstand und -intensität ermittelt. Die daraus berechneten Fahrbefehle werden über ein Gateway an den EIB übermittelt. Dieses Bussystem ist dann für die sonnenstandsabhängige und damit fassadenweise Ausrichtung der Lamellen zuständig. Entsprechend der eigenen Vorstellungen - meist abhängig von der gerade zu bewältigenden Arbeitsaufgabe - können anschließend die Mitarbeiter in den Büros ihre persönliche Raumatmosphäre mit Hilfe der Jalousie schaffen. Ideen mit Zusatznutzen Die Staatskanzlei, die in 15 Halbetagen „residiert“, ist wohl als besonders sensibler Bereich einzustufen. Deshalb sollten diese Büros mit einer - nachträglich einzubauenden - Einbruchmeldeanlage gesondert gesichert werden. Unterschiedliche Möglichkeiten wurden diskutiert, von der zusätzlichen autarken Zutrittskontrolle bis zur Überwachung mit Hilfe von EIB-Meldergruppenterminals, die sich in die EIB-Installation einfach integrieren lassen. Die Entscheidung fiel auf das EIB-Meldergruppenterminal von ABB Staotz Kontakt. 32 EIB-Meldergruppenterminals mit jeweils vier Linien überwachen alle Zugangstüren. Überwachung eindrucksvoll und komfortabel Genauso wichtig wie die individuelle Steuerung der Raumatmosphäre, also der Beleuchtung und Beschattung, ist auch die zentrale Überwachung aller relevanten Funktionen. Hierzu sind an zwei Stellen im Düsseldorfer Stadttor Visualisierungen untergebracht, und zwar einmal beim Pförtner sowie in der Haustechnikzentrale. Dabei besteht eine strikte Trennung zwischen Gebäudeleittechnik und EIB-Installation, d.h. es sind zwei Monitore installiert. Alle Schaltbefehle für die Beleuchtung der allgemein zugänglichen Bereiche sowie der Außenbeleuchtungsanlage lassen sich über die beiden Visualisierungen, die von der Hennemann Gmb H in Zusammenarbeit mit der Alexander Maier Gmb H Gebäudesystemtechnik in Eberbach entwickelt worden ist, schalten. Gut gestaltete Bilder von Atrium, Servicegeschoss oder Büroetagen bieten den richtigen Überblick für das schnelle Erkennen des jeweiligen Betriebszustands. Auf den als Touch Screen ausgeführten Monitoren kann ebenfalls die Zentralsteuerung der Jalousien unterbrochen, und diese dann per Handsteuerung gefahren werden. Außerdem sind hier die Türüberwachungen über die EIB-Meldergruppenterminals aufgeschaltet, so dass der Pförtner einen unplanmäßigen Besucher oder nicht richtig geschlossene Türen sofort erkennt. Das Überwachungssystem kann auch über den Monitor scharf geschaltet werden. Zusätzlich laufen alle Meldungen etagenbezogen beim Pförtner sowie in der Haustechnikzentrale auf und werden auf einem angeschlossenen Drucker protokolliert. intelligenz Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 3 248 Intelligenz Komplexe Vielfalt Beleuchtungs- und Jalousiesteuerung sind die Hauptfunktionen, die der EIB seit zwei Jahren im Düsseldorfer Stadttor bewältigt. Hinzu kommt die Sicherheitstechnik, die über EIB-Meldergruppenterminals gesteuert wird. Alles in allem bringt der EIB das Potential, um in einem solchen Gebäude einfach und schnell auf Nutzungsänderungen und individuelle Raumaufteilungswünsche reagieren zu können. EIB UND LEITTECHNIK . EIB UND LEITTECHNIK . EIB UND LEITTECHNIK . EIB UND LEITTECHNIK . EIB UND LEITTECHNIK .
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