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Fortbildung

Bundesleistungswettbewerb 2010 in Oldenburg

luk12/2010, 2 Seiten

Von den diesjährigen 66 Landessiegern in sieben elektrohandwerklichen Berufen nahmen 52 die Herausforderung an und stellten sich vom 11. bis 14. November dem Leistungswettbewerb auf Bundesebene.


LERNEN KÖNNEN 12/10 Wettbewerb 2010 Rund 10000 Auszubildende aus sieben handwerklichen E-Berufen beenden jährlich ihre Lehre. Rechnet man mit 16 deutschen Bundesländern, so sind theoretisch 112 Landessieger möglich. Im Jahre 2010 gab es tatsächlich 66 Sieger eines regionalen praktischen Landeswettbewerbs. Davon traten eine Gesellin und 51 Gesellen beim Bundesleistungswettbewerb (BLW) in Oldenburg gegeneinander an. In dem 2-tägigen praktischen Wettbewerb mussten die jungen Elektrotechniker - auf dem Niveau einer Gesellenprüfung - sämtliche Aufgaben zur Erstellung einer Hotelanlage lösen. Fachrichtungen EL-EG. Mit 16 Teilnehmern, aus sämtlichen deutschen Bundesländern, starteten die Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (EL-EG) in den Wettbewerb (Bild ). Die diesjährige Aufgabe bestand darin, mit dem Gebäudeinstallationsbus KNX eine Steuerung für die Hotelbeleuchtungsanlage zu realisieren. Weiterhin sollten Pumpen gesteuert, Melder verdrahtet und ein Heizungssystem aufgebaut werden. Dieses geschah mittels Raumthermostaten sowie unter Einbindung von Fensterkontakten. Der schnellste Teilnehmer gab seine Arbeiten bereits 2,5 h vor „Prüfungsende“ ab. Vier hielten die vorgegebene Zeit nicht ein. LERNEN KÖNNEN 12 · 2010 Von den diesjährigen 66 Landessiegern in sieben elektrohandwerklichen Berufen nahmen 52 die Herausforderung an und stellten sich vom 11. bis 14. November dem Leistungswettbewerb auf Bundesebene. INHALT Aktuell Bundesleistungswettbewerb 2010..1 Elektrochemie Elektrische Energie und chemische Bindungsenergie (2)......3 Fachbegriffe Was versteht man unter ... .............5 Installationstechnik Installationsbestimmungen für elektrische Anlagen (4).............6 Antennentechnik Koaxiales Verteilungssystem (7) ....9 Arbeitssicherheit Anpassung der Arbeit an den Menschen (1) ...................11 Fremdsprache Technisches Englisch ...................13 Fachtest Fachtest Steuerungstechnik.........14 WISO Wirtschafts-, Sozial- und Gemeinschaftskunde....................15 Lösungen.....................................16 Grundwissen Lernfelder 1-5 Fachwissen Lernfelder 6-13 Prüfung Lernfelder 1-13 Bundesleistungswettbewerb 2010 in Oldenburg ELEKTROPRAKTIKER-Magazin für die Aus- und Weiterbildung Bundessieger des BLWs 2010 Marco Schaffarzik, Christian Martens, Jens-Christian Hunsicker, Raphael Gerber, Benjamin Dörner, Roland Schick, Thomas Weik (v. l. n. r.) Platz Name Bundesland Elektroniker FR Energie- und Gebäudetechnik 1. Roland Schick Hessen 2. Ann-Christin Nordrhein-Fleiter Westfalen 3. Philipp Betz Baden-Württemberg Elektroniker FR Automatisierungstechnik 1. Raphael Gerber Baden-Württemberg 2. Rafael Raupach Hamburg 3. Robert Wagner Saarland Elektroniker FR Informations- und Telekommunikationstechnik 1. Marco Schaffarzik Hessen 2. Jens Koßmann Nordrhein-Westfalen 3. Kevin Thiel Saarland Systemelektroniker 1. Thomas Weik Baden-Württemberg 2. Jan Ostendorf Nordrhein-Westfalen Platz Name Bundesland Elektroniker FR Maschinen und Antriebstechnik 1. Christian Martens Niedersachsen 2. Thomas Binsack Hessen 3. Achim Jostes Nordrhein-Westfalen Informationselektroniker FR Geräte- und Systemtechnik 1. Jens-Christian Rheinland-Pfalz Hunsicker Informationselektroniker FR Bürosystemtechnik 1. Benjamin Dörner Baden-Württemberg 2. Jakob Merkel Sachsen 3. Daniel Berthold Bayern Tafel Sieger des Bundesleistungswettbewerbs 2010 EL-ITK. Die Elektroniker der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik (EL-ITK) sollten auf der Basis von ISDN, ADSL, VoIP und DSL für das Hotel eine untereinander kompatible Telefonanlage aufbauen. Die Arbeiten liefen dabei nicht ganz reibungslos ab, sodass am 1. Wettkampftag gegen 15 Uhr Ratlosigkeit unter den Teilnehmern und „Totenstille“ im Raum herrschte. Am Samstag, nach den Abnahmegesprächen, gelang es jedoch vier von fünf Wettkämpfern gute Ergebnisse zu erzielen. IT-Büro. Zur Aufgabe der fünf Informationselektroniker der Fachrichtung Bürosystemtechnik (IT-Büro) zählte der Aufbau des Hotelinformationssystems. Damit könnte sich ein Gast über das Angebot des Restaurants bzw. die Höhe seiner Rechnung informieren. Dazu wurde u. a. ein Lobby-PC mit Drucker eingerichtet, eine Videoüberwachung für den Hotelparkplatz installiert und - als handwerkliche Aufgabe - ein Bewegungsmelder gelötet. IT-SYS. Im neu eingerichteten Labor für Sicherheitstechnik durften sechs Informationselektroniker der Fachrichtung Geräte-und Systemtechnik beim Aufbau einer Brand- und Einbruchsmeldeanlage ihre Kenntnisse beweisen. Sie mussten u. a. ein Induktionsmessgerät bauen. EMA. Acht Elektroniker der Fachrichtung Maschinen und Antriebstechnik (EMA) sollten Statoren wickeln, eine Welle drehen, ein Lager ausbuchsen, die Antriebselektronik beherrschen und den fertigen Antrieb VDE-konform prüfen und testen. SYS. Vier Systemelektroniker (SYS) hatten die Steuerung für den Lastenaufzug des Hotels aufzubauen. Der Schaltschrank war zu verdrahten und die Kleinsteuerung zu programmieren. Jürgen Diers, Bewertungsausschussmitglied, merkte dazu an, dass die Aufgabenstellung häufig von den Kandidaten nicht richtig und vollständig gelesen wurde. Die Prüfer mussten diesmal kräftig nachschieben. Die Handhabung der Sicherheitsrelais mit speziellen Reedschaltern hatte es nämlich in sich. Bei der Inbetriebnahme waren u. a. mit dem Oszilloskop VDE-konforme Messungen durchzuführen. EL-AUTO. Probleme gab es bei den acht Elektronikern der Fachrichtung Automatisierungstechnik (EL-AUTO). Es war ein Förderband mit drei Zwischenstopps aufzubauen. Bei der Entwicklung des Programms für die speicherprogrammierte Steuerung kam es bei mehreren Teilnehmern zu unerwarteten Schwierigkeiten. Nicht jeder Teilnehmer war auf die verwendete SPS geschult. Oswalt Hammer, Mitglied des Bewertungsausschusses, nannte es ein generelles Problem dieses Splitterberufes. Häufig reicht in einem Bundesland die Zahl der Auszubildenden nicht aus, um eigene Berufsschulklassen einzurichten. Statt aber länderübergreifende Kompaktklassen zu bilden oder die Schüler mit in der vergleichbaren industriellen Klasse zu beschulen, kommen die Azubis vielfach in den Energie- und Gebäudetechnik-Klassen unter. Dort werden nicht in ausreichender Weise die speziellen Bedürfnisse dieser Fachrichtung berücksichtigt. Siegerehrung Im Rahmen einer Festveranstaltung wurden die Bundessieger des BLWs gekürt (Tafel , Bild ). Wettkampfleiter Manfred Köhler würdigte die Leistungen der Teilnehmer und stellte heraus,dass alle bereits Landessieger und damit auf einem hohen Niveau seien. Wilfried Müller, Präsident der Handwerkskammer Oldenburg, informierte in seinem Grußwort an die jungen Elektrotechniker,dass im Handwerk z. B. berufliche Erfahrungen auch im Ausland gesammelt werden können. Die Handwerkskammern halten entsprechende Angebote bereit. In der Festrede des 1. BLW-Schirmherrn wurde von Unternehmer Felix G. Hensel auf die Bedeutung des international beachteten „German-Mittelstandes“ als wirtschaftlichen Stabilitätsgaranten und als Kaderschmiede für „Made in Germany“ verwiesen. „Junge Menschen qualifiziert auszubilden und zu beschäftigen, ist für mich selbstverständlich - ohne sie wäre Erfolg undenkbar“, unterbreitete Hensel. Im Schlusswort des Vorsitzenden vom Verein zur Berufs- und Nachwuchsförderung in den elektro- und informationstechnischen Handwerken, Karl Hagedorn, wurden die rund 30 Sponsoren des BLWs gewürdigt, deren Investitionen seien „gut angelegtes Geld in die Zukunft unserer Branche“. Beim obligatorischen Fotoshooting erreichte die Stimmung des Abends den Höhepunkt. Zu den Klängen von „We are the champions“ ging eine La-Ola-Welle durch die Teilnehmer des 59. Bundesleistungswettbewerbs. H. Hackbarth Aktuell G r u n d w i s s e n L e r n f e l d e r 1 - 5 2 LERNEN KÖNNEN 12/10 Der praktische Bundesleistungswettbewerb (BLW) der elektrohandwerklichen Jugend findet jährlich im November statt. Teilnehmen können junge Gesellen, die ihre Berufsabschlussprüfung mit mindestens guten Leistungen (d. h. mit minimal 81 Punkten) absolviert haben und i. d. R. nicht älter als 25 Jahre sind. Zuvor mussten sie sich auf Innungs- und Kammerebene dem von den Handwerkskammern organisierten Vergleich der besten Gesellenarbeiten stellen und sich für die regionalen Landeswettbewerbe qualifizieren. Diese werden in den unterschiedlichen Berufen von den Landesinnungsverbänden durchgeführt. Der Landessieg berechtigt zur Teilnahme am Bundeswettbewerb. Dieser wird vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) seit Jahrzehnten am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) im niedersächsischen Oldenburg durchgeführt. An zwei Wettkampftagen müssen die Landessieger dann erneut ihre handwerklichen Fähigkeiten auf dem Niveau einer Gesellenprüfung praktisch unter Beweis stellen. Neben Auszeichnungen und Preisen eröffnen sich den Wettbewerbsteilnehmern zumeist sehr gute Beschäftigungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Erstplatzierten im Wettbewerb auf Landes- und Bundesebene haben zudem die Chance über das Förderprogramm „Begabtenförderung berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) Unterstützung für eine berufliche Weiterbildung zu erhalten. BLW Heiße Phase des Wettkampfs bei den Elektronikern der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik kurz vor dem Ende der praktischen Arbeiten

Autor
  • H. Hackbarth
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