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ep2/2015, 1 Seite
126 Betriebsführung www.elektropraktiker.de | Elektropraktiker, Berlin 69 (2015) 2 Aktuelles Urteil Sozialgericht Mannheim Berufskrankheit oder normale Gesundheitsbeeinträchtigung? Bereits seit Juli 2009 sind beruflich verursachte Kniegelenksarthrosen in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen worden. Dennoch lehnte es das Sozialgericht (SG) Mannheim mit seinem Urteil vom 18.06.2014 - Az. S 1 U 561/10 - ab, eine bei einem Handwerker aufgetretene Kniegelenksarthrose als Berufskrankheit anzuerkennen. Zuvor hatte bereits die zuständige Berufsgenossenschaft (BG) einen entsprechenden Antrag abgewiesen, wogegen der Handwerker beim SG Mannheim Klage erhob. Der Kläger hatte den Beruf als Maler und Stukkateur auch jahrzehntelang ausgeübt und entsprechende kniebelastende Tätigkeiten verrichtet. Jedoch konnte keine beruflich bedingte Erkrankung festgestellt werden, da der Kniegelenksverschleiß mit Wahrscheinlichkeit auf „Konkurrenzursachen“ zurückzuführen ist. Der Handwerker habe sich nämlich in den Jahren zwischen 1996 und 2003 aufgrund degenerativer und berufsunabhängiger Meniskusschäden insgesamt vier Kniegelenksspiegelungen unterziehen müssen, wodurch sich das Arthroserisiko signifikant erhöht habe. Aufgrund mehrfacher Meniskusteilentfernungen sei es zu einer erhöhten Belastung der Gelenkknorpel gekommen, sodass sich diese allmählich abgenutzt und degenerativ verändert hätten. Demgegenüber seien die beruflichen Belastungen in den Hintergrund getreten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Berufungseinlegungsfrist läuft derzeit noch - vgl. PM unter: www.sozialgericht-mannheim.de. DGUV zu Neuen Berufskrankheiten Hautkrebs durch Sonnenstrahlung Bestimmte Formen des „weißen Hautkrebses“ (Plattenepithelkarzinome) oder dessen Vorstufen durch langjährige Sonneneinstrahlung (BK-Nr. 5103) wurden zum 1. Januar 2015 als neue Berufskrankheit aufgenommen. Gefährdet sind vor allem Menschen, die viel im Freien arbeiten, wie zum Beispiel Bau arbeiter, Handwerker oder Seeleute. Dazu Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV): „Bei dieser Berufskrankheit wird es nicht immer einfach sein, berufliche Krankheitsursachen von anderen zu unterscheiden. Umso wichtiger ist es, die Prävention weiter zu verstärken, um zu verhindern, dass diese Erkrankungen arbeitsbedingt entstehen.“ Zum Schutz der Beschäftigten müssen hier gemeinsam mit den Arbeitgebern wirksame Lösungen zum Sonnenschutz entwickelt werden: z. B. durch Arbeitszeitverlagerungen oder auch durch das konsequente Tragen von geeigneter Kleidung - vgl. auch ep-Arbeitsschutz-Unterweisung Nr. 23 „Hautgefährdungen durch Sonnenstrahlung“, ep 01-2012, unter www.elektropraktiker.de/asu. Versicherten, bei denen ein beruflich verursachter Hautkrebs auftritt, bieten die Unfallversicherungsträger ambulante und stationäre Heilverfahren an. Hierfür stehen u. a. die berufsgenossenschaftlichen Kliniken für Berufskrankheiten in Bad Reichenhall und Falkenstein zur Verfügung. Wichtig ist auch hier, die Erkrankung frühestmöglich zu erkennen. Zum 1. Januar kamen ebenfalls drei weitere neue Berufskrankheiten zur Berufskrankheiten (BK)-Verordnung hinzu. Dazu gehören: Kehlkopfkrebs durch intensive und mehrjährige Exposition gegenüber schwefelsäurehaltigen Aerosolen (BK-Nr. 1319) Carpaltunnel-Syndrom durch wiederholte manuelle Tätigkeiten mit Beugung und Streckung der Handgelenke, durch erhöhten Kraftaufwand der Hände oder durch Hand-Arm-Schwingungen (BK-Nr. 2113) Gefäßschädigung der Hand durch stoß artige Krafteinwirkung (BK-Nr. 2114) Über die Aufnahme in die BK-Liste entscheidet die Bundesregierung auf Vorschlag eines wissenschaftlichen Beirats beim Bundes ministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Meisterschulen am ostbahnhof Gutes Schulklima wirkt sich auf Leistungen aus Die Meisterschulen am Ostbahnhof sind eine gemeinsame Einrichtung der Handwerks kammer für München und Oberbayern sowie der Landeshauptstadt München in Form eines Zweckverbandes. In über 45 Jahren wurden etwa 13000 Meister ausgebildet mit einer Erfolgsquote von über 90 % - eine Erfolgsgeschichte. Diese qualitativ hochwertige Ausbildung spiegelt sich auch in den Umfragewerten der „Schulklimabefragung“ der Landeshauptstadt München im Frühjahr 2014 wider. Insgesamt nahmen 54799 Schüler und 3024 Lehrkräfte aller Schularten daran teil. Die Gesamtergebnisse sind abrufbar unter: www.muenchen.de/schule. Insbesondere in den Meisterschulen am Ostbahnhof bewerteten die Lehrkräfte das Arbeitsklima innerhalb des Kollegiums als sehr gut. Dies ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Schulleiter Oberstudiendirektor Georg Junior berichtet stolz: „Nicht nur, dass die Lehrer und Lehrerinnen gerne an ihrer Schule unterrichten (93 %), sondern auch das Ansehen der Meisterschulen am Ostbahnhof bei den Schülerinnen und Schülern ist sensationell gut.“ Die gute fachliche und zwischenmenschliche Zusammenarbeit im Kollegium; die hohe Wertschätzung durch die Meisterschüler spiegeln sich auch in den Leistungen der Schüler wider. Die Meisterschulen am Ostbahnhof stellen seit Jahren in ihren Gewerken viele Jahresbestmeister im Kammerbezirk für München und Oberbayern - so auch den Elektrotechnikermeister Michael Stockhammer (Bild). Er erhielt daher im Rahmen der Freisprechung Ende des Jahres 2014 im ICM nicht nur seinen Meisterbrief, sondern auch als Jahresbestmeister seines Gewerks als Auszeichnung eine Urkunde aus den Händen des Handwerkskammerpräsidenten Georg Schlagbauer. n Quelle: Meisterschulen Ostbahnhof Michael Stockhammer freut sich über den Meisterbrief, auch Hans-Jürgen Schulmeister, Leiter der Meisterschulen für Elektro- und Informationstechnik, ist stolz auf seinen Schüler
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