RCDs Typ AC in bestehenden Anlagen
Zur ersten Frage. In den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) wurde die Type AC „erst“ 2005 verboten. Im Abschnitt 531.3.2 von DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530):2005-06 [1] – die diesbezüglich die VDE 0100 von 1973 ersetzt hatte – war hierzu festgelegt: Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) des Typs AC sind nicht zugelassen.
Aufgrund der Übergangsfrist bis 31.05.2006 hätten demnach formal diese Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) vom Typ AC in „Neuanlagen“ bis zu diesem Zeitpunkt noch eingesetzt werden dürfen.
Wenn ich von „dürfen“ spreche, liegt das daran, dass in der inzwischen ungültigen relevanten Betriebsmittelnorm in DIN EN 61008-1 (VDE 0664-10):1999-12 [2] im normativen Anhang ZB schon Folgendes festgelegt war: In Deutschland ist nur der Gebrauch von RCCBs des Typs A (empfindlich gegenüber pulsierenden Gleichfehlerströmen – siehe 3.1.3) erlaubt.
Da in dieser Norm nur der Typ A und AC beinhaltet war, ergibt sich, dass der Typ AC ab 1999 nicht mehr erlaubt war. Eigentlich müsste es lauten „nicht mehr hergestellt werden darf“, da es sich ja um eine Herstellernorm handelt, die Vorgaben zur Errichtung nicht machen darf, da die Elektrofachkraft diese Betriebsmittelnorm nicht kennt/nicht kennen muss.
Ungeachtet dessen kann davon ausgegangen werden, dass zum Zeitpunkt des Verbotes in der Errichtungsbestimmung kaum mehr Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) vom Typ AC erhältlich waren, sodass die Übergangsfrist kaum von Bedeutung sein dürfte.
Quellen
DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530):2005-06 (ungültig)Errichten von Niederspannungsanlagen Teil 530: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel Schalt- und Steuergeräte.
DIN EN 61008-1 (VDE 0664-10):1999-12 (ungültig)Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter ohne eingebauten Überstromschutz (RCCBs) für Hausinstallationen und für ähnliche Anwendungen Teil 1: Allgemeine Anforderungen.
- W. Hörmann