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Corona-Krise lässt Azubis an Zukunft zweifeln

Sicherheit statt Selbstentfaltung
ep5/2021, 3 Seiten

Freiheit, Selbstverwirklichung, große Träume. Auszubildende haben hohe Erwartungen an die Zukunft. Doch wie wirkt sich die Corona-Krise aus? Die Befragung zeigt: Die Träume werden kleiner und Freiheit zur Nebensache.


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Die Corona-Krise hat Deutschlands Auszubildende zutiefst verunsichert und desillusioniert. Das ist das alarmierende Fazit des Azubi-Report 2021. In der repräsentativen Umfrage hat das Ausbildungsportal Ausbildung.de 2.800 Auszubildende zu ihrer derzeitigen Situation, ihren Wünschen, aber auch ihren Ängsten befragt.

So ist inzwischen ein sicherer Arbeitsplatz für 69 Prozent der befragten Auszubildenden der größte Wunsch für ihre Zukunft. Für fast jede:n Zweite:n (48 Prozent) ist das Bedürfnis nach Sicherheit im Job seit Ausbruch der Pandemie gewachsen (Bild 1). Frei und ortsungebunden arbeiten zu können, ist dagegen nur für 22 Prozent wichtig (Bild 2). Gerade die Auszubildenden, die kurz vor dem Abschluss stehen, scheinen besonders verunsichert zu sein. So schätzen 20 Prozent der Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr und 29 Prozent der Auszubildenden im vierten Ausbildungsjahr ihre Übernahmechancen als schlechter ein. Besorgniserregend ist die fehlende Bindung der Azubis zu ihrem Arbeitgeber. Aufgrund von ausfallendem Berufsschulunterricht befürchtet jede/r dritte, die Prüfungen nicht bewältigen zu können. „Freiheit, Selbstverwirklichung, große Träume – Auszubildende haben berechtigterweise hohe Erwartungen an die Zukunft. Der Azubi-Report 2021 zeigt, die Wunschvorstellungen werden bescheidener und weichen Angst und Ungewissheit,“ erklärt Felix von Zittwitz, Geschäftsführer von Ausbildung.de und Herausgeber des Azubi-Reports. „Nur elf Prozent wünschen sich, in Zukunft für ihr Unternehmen zu arbeiten, aber wir können diese Unzufriedenheit mit der Ausbildung nicht ausschließlich auf die Krise abwälzen. Das scheint ein langfristiges Problem zu werden, wie wir beim Vergleich über die Jahre feststellen.“

Bild 1: Sind Aspekte durch die Krise in den Vordergrund ger

Bild 2: Was sich Auszubildende f

Der Report legt dabei offen: Mit zunehmender Betriebszugehörigkeit sinkt die Zufriedenheit mit der Ausbildung und die Angst wächst, nicht übernommen zu werden: So sind insgesamt nur noch 59 Prozent zufrieden mit ihrer Ausbildung – gegenüber der Vorgänger-Studie im Jahre 2019 ein Rückgang um sechs Prozentpunkte. Alarmierend: Je länger die Auszubildenden dabei sind, desto weniger glücklich zeigen sie sich im Job. Während zu Beginn der Ausbildung noch 68 Prozent der Auszubildenden zufrieden sind, liegt der Wert im vierten Ausbildungsjahr nur noch bei 42 Prozent.

Sicherheit geben

Unternehmen sind durchaus bemüht, den Auszubildenden auch in Krisenzeiten ein Gefühl der Sicherheit zu geben. So sind insgesamt nur sechs Prozent der Befragten von Auswirkungen wie geplanter oder bereits durchgeführter Vertragsauflösung oder einer Insolvenz betroffen und ganze 79 Prozent der befragten Auszubildenden glauben daran, dass ihr Ausbildungsbetrieb gut durch die Krise kommen wird. Doch immerhin 19 Prozent der befragten Auszubildenden waren oder sind in Kurzarbeit Wie sicher sich Auszubildende in Zeiten von Corona fühlen, hängt vor allem von einer transparenten Kommunikation und guten Betreuung ab. Die Auszubildenden stellen ihren Betrieben gerade für letzteres ein durchaus gutes Zeugnis aus. Rund 77 Prozent der Auszubildenden fühlen sich trotz der Krise genauso gut betreut, neun Prozent fühlen sich sogar besser betreut als vorher. Ähnlich gute Noten erhalten die Ausbildungsbetriebe in Sachen Kommunikation. Hier klagen lediglich elf Prozent der Auszubildenden darüber, Informationen nur auf Nachfrage zu erhalten und weitere neun Prozent gaben an, keine ausreichenden Informationen zu haben. Auf der Suche nach Sicherheit erwächst bei diesen 20 Prozent daraus aber durchaus ein Motiv, sich diese spätestens nach der Ausbildung in einem anderen Betrieb zu suchen.

Kurz vor Schluss platzen die Träume

53 Prozent der Auszubildenden haben sich für eine Ausbildung entschieden, weil sie darin gute Zukunftschancen sehen. Allerdingsfällt bei der Befragung auf: Mit den Ausbildungsjahren steigen Sorgen und Unzufriedenheit deutlich an, die Zuversicht schwindet. Gerade die Auszubildenden, die kurz vor dem Abschluss der Ausbildung stehen, scheinen besonders verunsichert zu sein. So schätzen 20 Prozent der Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr und 29 Prozent der Auszubildenden im vierten Ausbildungsjahr ihre Übernahmechancen als schlechter ein (Bild 3). Ebenso blicken sie deutlich weniger zuversichtlich in ihre Zukunft, als Auszubildende im ersten und zweiten Ausbildungsjahr (Bild 4).

Bild 3: Wie Auszubildende

Bild 4: Sind die Azubis mit ihrer Ausbildung zufrieden? (Quelle: azubi.report 2021)


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Sind die Azubis mit ihrer Ausbildung zufrieden? (Quelle: azubi.report 2021)


Warum Ausbildungssuchende einen Bewerbungsprozess abgebrochen haben (Quelle: azubi.report 2021)


Wie Auszubildende


Wie Auszubildende


Was sich Auszubildende f


Sind Aspekte durch die Krise in den Vordergrund ger

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