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Elektrotechnik | Kabel und Leitungen

Wechselwirkungen zwischen Baumwurzeln und erdverlegten Kabeln

ep2/2013, 1 Seite

In unserer Kleingartenanlage (KGA) erfolgt die Elektroenergieversorgung, wie zu DDR-Zeiten üblich, über Unterverteilungen mit einem vereinseigenen Erdkabelnetz. Die Einspeisung der vorgeordneten Hauptverteilung mit dem Hauptzähler obliegt dem örtlichen EVU. In einer KGA ist es wegen der beengten Verhältnisse und der vollständigen Flächennutzung nicht möglich, bei der Bepflanzung mit Bäumen und Hecken auch die üblichen 2,5 m Abstand auf beiden Seiten der Kabeltrassen einzuhalten. Im Laufe der Jahre haben die Bäume und Gehölze teilweise stattliche Ausmaße angenommen und für die dazu gehörigen Wurzelgeflechte gilt dies mit Sicherheit auch. Obwohl es bisher noch keine Probleme gab, versuche ich vorbeugend bezüglich der Neupflanzung und Pflege des Bestandes von Bäumen und Hecken entsprechende Maßnahmen in unsere Gartenordnung einzuarbeiten. Dabei stoße ich aber wegen meiner angeblich zu drastischen und aufwändigen Forderungen auf recht heftigen Widerstand bei Vereinsmitgliedern. Doch das normale Wurzelwachstum kann schon zu Schäden an Kabeln führen. Hinzu kommen die Klimaveränderungen der Erde und die zunehmende Zahl der schweren Stürme in den nächsten Jahren. Diese Entwicklung bereitet mir als Energiebeauftragtem unserer Kleingartenanlage Sorgen, wenn ich an den Windkräfteeintrag der Bäume über Baumwurzeln ins Erdreich und auf die umschlungenen oder tangierten Kabel denke. Hierbei werden Zug, Druck sowie auch Schwingungen auf die Kabel übertragen. Schlimmstenfalls werden Bäume entwurzelt und somit Kabel durch die Wurzeln aus dem Erdreich gerissen oder zumindest stark beschädigt. Im Internet finden sich ausgiebige Beiträge zu Auswirkungen von Baumwurzeln auf Versorgungsleitungen und Kanäle für Wasser, Gas und für andere Medien. Unter der sogenannten Baumwurzel-Rohrleitungs-Interaktionen ist eine mechanische Wechselwirkung von Baumwurzeln mit den erdverlegten Versorgungsleitungen zu verstehen. Diese entstehen durch Ausbreitung der Wurzeln im Trassenbereich, in dem das Wurzelwachstum durch die veränderten Strukturen des Bodens noch begünstigt wird. Sicher lässt sich vieles von dem, was an Auswirkungen von Baumwurzeln auf Rohrleitungen beschrieben wird, auch auf Kabel übertragen. Es gibt jedoch gravierende Unterschiede: Kabel sind keine Hohlkörper und durchaus flexibler als die meisten Rohrleitungen. Die schwächsten Glieder sind sehr wahrscheinlich die Kabelmäntel und Aderisolationen. Auch Muffen zählen gewiss dazu. Allerdings hängt alles sehr stark vom Aufbau und Alter der Kabel sowie von den verwendeten Materialien ab. Wie sehen andere Fachleute dieses Thema?


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Autor
  • T. Haubner
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