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Werkstoffkunde – Elektrische Isolierstoffe – ein Überblick (9)
Isolierwerkstoffe gelten in der Elektrotechnik als nichtleitendes Material, das nur eine extrem geringe und somit vernachlässigbare elektrische Leitfähigkeit hat. Isolierstoffe werden in der Elektrotechnik u. a. dafür verwendet, den elektrischen Stromfluss zwischen spannungsführenden Teilen zu begrenzen.
Isolierstoffe
Im Alltag sind mit dem Begriff Isolierstoff allgemein alle Dämmstoffe gemeint, die eine Energie- oder Stoffübertragung weitgehend verhindern sollen, beispielsweise
• Wärme (Wärmedämmung),
• Schall (Schalldämmung) oder auch
• Wasserdampf (z. B. Anstrichstoffe) und
• Wasser (Bauwerksabdichtung).
Elektrische Isolierstoffe
Elektrische Isolierwerkstoffe zeichnen sich durch eine hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit und ein geringes Wasseraufnahmevermögen aus. Weitere Anforderung an den Isolierstoff sind je nach Anwendungsbereich mechanische Festigkeit und Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen.
Elektrische Isolierstoffe haben einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand und gelten daher als Nichtleiter.
Wichtige Eigenschaften sind eine hohe Kriechstromfestigkeit und thermische Belastbarkeit. Die thermische Belastbarkeit wird durch Isolierstoffklassen angegeben.
Im Gegensatz zum elektrischen Strom können elektromagnetische Felder (abhängig von Frequenz und Wellenlänge) Isolierstoffe in unterschiedlichem Ausmaß durchdringen. Sind diese Felder nicht erwünscht, müssen Kabel dagegen zusätzlich abgeschirmt werden.
Heute verwendete elektrotechnische Isolierstoffe sind primär
• verschiedenartige Kunststoffe (Bild),
• technische Keramiken,
• getränkte Spezialpapiere und
• Glas.
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Schutz gegen elektrischen Schlag
Isolierstoffe sind sehr schlecht leitende Stoffe. Sie behindern das Fließen eines elektrischen Stroms so stark, dass der verbleibende Strom so gering ist, dass er kaum noch messbar ist. Auf diesem Wege wird sichergestellt, dass spannungführende Teile von Lebewesen so getrennt werden, dass damit ein Schutz gegen den elektrischen Schlag realisierbar wird.
Z. B. wird durch die Isolierung elektrischer Leitungen ein Berührungsschutz hergestellt.
Betriebsisolierung: Bei mehradrigen Leitungen wird das Berühren der einzelnen metallischen Adern verhindert.
Schutzisolierung: Bei Berührung des Kabelmantels wird ein Stromfluss unterbunden.