Aus dem Facharchiv: Fachbegriffe aus der Elektrotechnik
Was versteht man unter Korrosion?
Korrosion ist die chemische Reaktion eines metallenen Werkstoffs mit seiner Umgebung (Eigenkorrosion) bzw. mit ionenleitend verbundenen Stoffen (Kontaktkorrosion) oder infolge eines Streustroms (Streustromkorrosion).
Korrosion bewirkt eine messbare und meistens auch sichtbare Veränderung des Werkstoffs.
Allgemeines
Metallene Werkstoffe, insbesondere die unedlen Metalle, korrodieren. Edelmetalle, z. B. Silber, Gold und Platin, sind dagegen äußerst luft- und wasserbeständlg. Sie korrodieren selbst in elektrolytischer Verbindung mit anderen chemischen Elementen praktisch nicht. Kupfer überzieht sich an der Luft im Laufe der Zeit mit einer dünnen, blaugrünen Haut von kohlesaurem Kupfer (Grünspan, Patina), welche die darunter liegende Kupferschicht jedoch nicht beschädigt, sondern diese eher schützt. Aluminium wird an der Luft mit einer dünnen, relativ dichten, farblosen Haut träger Tonerde (Aluminiumoxid AI2O3) überzogen. Diese Haut hat einen vergleichsweise hohen Übergangswiderstand und ist deshalb – wie Grünspan an Kupferleitern – vor dem Herstellen elektrischer Verbindungen und Anschlüsse gründlich zu entfernen. Korrosion bewirkt eine von der Oberfläche ausgehende langsame Veränderung (Zerstörung, lat. corrosio) des metallenen Werkstoffs. Dabei kann die Korrosion den Werkstoff an der Oberfläche gleichmäßig abtragen oder punktuell (Lochfraß).
Eigenkorrosion
Mit „Eigenkorrosion“ werden chemische Reaktionen eines metallenen Werkstoffs mit seiner Umgebung bezeichnet, die ohne fremden Einfluss stattfinden. Die wohl bekannteste Eigenkorrosion unter Mitwirkung von Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff (Oxidation) ist das Rosten von Stahl. Bei nicht rostendem Stahl nach DIN 17 440 (Edelstahl) wird mind. 16,5 Gew.-% Chrom hinzulegiert. Dadurch kommt es zur Bildung einer trägen und dichten Oxidschicht, die das darunter liegende Metall wirksam gegen Korrosion schützt.