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Verbindliche Selbstverpflichtung
04.02.2022
Ab 2023 wird das Unternehmen Prior1 für die Kühlung der IT-Komponenten in Rechenzentren nur noch Klimatisierungslösungen mit natürlichen Kältemitteln, wie z. B. Wasser, Propan, CO2 oder Ammoniak anbieten.
Zu einem regelrechten Boom im Bereich der Rechenzentren führt die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sind das unverzichtbare Herz der Digitalisierung. Rund 53.000 Datacenter gibt es nach Angaben des Energieversorgers E.ON bereits in Deutschland. Die Entwicklung birgt aber auch eine ganze Reihe von Herausforderungen. Eine der größten ist das Thema der Klimatisierung. Denn Rechenzentren müssen gekühlt werden, damit die empfindliche IT-Technologie darin optimal arbeiten kann. Die Klimatisierung verbraucht nicht nur sehr viel Energie, sondern emittiert auch große Mengen an umweltschädlichen Treibhausgasen.
Von der Kältemittelindustrie werden sogenannte HFO-Kältemittel als Alternative angepriesen. Diese haben aber Nachteile: In der Natur werden sie zu persistenter Trifluoressigsäure (TFA) abgebaut, die sich in Oberflächengewässern, im Grundwasser und in den Meeren anreichert. TFA ist bereits in verdünnter Form schädlich für Wasserorganismen und steht in Verdacht, auch das menschliche Zentralnervensystem zu beeinflussen.
Natürliche Kältemittel punkten in erster Linie durch ihr geringes Treibhauspotential. Da es sich um Stoffe handelt, die natürlich in der Umwelt vorkommen, besitzen sie keine bisher unbekannten negativen Umweltauswirkungen, die später zu einer Regulierung oder einem Verbot führen könnten. Zudem sind sie kostengünstig in der Herstellung, der Anlageninstallation, im Betrieb und in der Entsorgung. Und: Sie sind langfristig verfügbar und preisstabil, was für Betreiber von Rechenzentren essenziell ist. Denn sie benötigen für ihre hochverfügbaren Datacenter auch hochverfügbare Kältemittel.
HFO-Kältemittel sind keine Alternative
Rund 8 % der globalen Treibhausgasemissionen sind auf die Kälte-/Klimatechnik zurückzuführen. Ein Viertel davon entfällt auf die Freisetzung klimaschädlicher Kältemittel. Die Kältemittel, die bisher in Klimageräten eingesetzt werden, sind fluorierte oder teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (HFKW), die zwar für die Ozonschicht unbedenklich sind, aber ein hohes Treibhauspotenzial aufweisen. Die Verwendung dieser fluorierten Treibhausgase (F-Gase) ist in der sogenannten EU F-Gase-Verordnung reglementiert, um die Inverkehrbringung und den Einsatz dieser klimaschädlichen Stoffe deutlich zu reduzieren. Allerdings besteht auch ein florierender Schwarzmarkt für HFKW-Kältemittel, der den EU-Zielen entgegenwirkt.Von der Kältemittelindustrie werden sogenannte HFO-Kältemittel als Alternative angepriesen. Diese haben aber Nachteile: In der Natur werden sie zu persistenter Trifluoressigsäure (TFA) abgebaut, die sich in Oberflächengewässern, im Grundwasser und in den Meeren anreichert. TFA ist bereits in verdünnter Form schädlich für Wasserorganismen und steht in Verdacht, auch das menschliche Zentralnervensystem zu beeinflussen.
Natürliche Kältemittel überzeugen durch ihr geringes Treibhauspotential
Prior1 setzt stattdessen auf natürliche Kältemittel, wie z. B. Wasser, Propan, CO2 oder Ammoniak, und wird ab 2023 nur noch Kälteanlagen mit solchen Kältemitteln anbieten. „Diese Entscheidung bringt eine ganze Reihe von Herausforderungen, technischer und kommerzieller Natur, mit sich. Wir sind uns bewusst, dass es vielleicht zu geschäftlichen Nachteilen kommen kann. Das nehmen wir in Kauf. Die gesetzlichen Bestimmungen sind uns zu wenig strikt. Daher wenden wir ab 2023 unsere eigenen, strengeren Regeln an“, erklärt Stefan Maier, Geschäftsführer bei Prior1.Natürliche Kältemittel punkten in erster Linie durch ihr geringes Treibhauspotential. Da es sich um Stoffe handelt, die natürlich in der Umwelt vorkommen, besitzen sie keine bisher unbekannten negativen Umweltauswirkungen, die später zu einer Regulierung oder einem Verbot führen könnten. Zudem sind sie kostengünstig in der Herstellung, der Anlageninstallation, im Betrieb und in der Entsorgung. Und: Sie sind langfristig verfügbar und preisstabil, was für Betreiber von Rechenzentren essenziell ist. Denn sie benötigen für ihre hochverfügbaren Datacenter auch hochverfügbare Kältemittel.