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Symbolbild: stock.adobe.com/ Ingo Bartussek
Heizungs- und Wärmetechnik | Energietechnik/-Anwendungen | Energietechnik

Heizungs- und Wärmetechnik

Tipps für effizienten Wärmeschutz

02.06.2023

Stefan Materne, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale, gibt Ratschläge worauf beim sommerlichen Hitze- und winterlichen Wärmeschutz zu achten ist.

Der Sommer mit seinen angenehm warmen Tagen und lauen Nächten wird von vielen Menschen sehnsüchtig erwartet. Doch wenn der Hochsommer endlich da ist, stöhnen viele unter der unerträglichen Hitze, insbesondere wenn die Wohnung aufgeheizt ist und die Temperaturen auch in der Nacht nicht sinken. Neben kurzzeitig wirkenden Hitzeschutz-Maßnahmen bietet eine effektive Dämmung gleich doppelte Unterstützung: Im Sommer hält sie die Hitze draußen und im Winter die Wärme im Haus, was zu einer spürbaren Verbesserung des Wohnkomforts führen kann.

Es ist anstrengend und kostspielig, eine bereits aufgeheizte Wohnung abzukühlen. Der Schlüssel liegt darin, die Hitze erst gar nicht hineinzulassen. Mit den folgenden Tipps bleibt die Wohnung an heißen Tagen angenehm kühl:

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  • An besonders heißen Tagen ist es ratsam, vor allem in den kühleren Nachtstunden oder früh am Morgen gründlich zu lüften. Tagsüber sollte der Luftaustausch auf das Notwendigste beschränkt werden.
  • Es ist vorteilhaft, natürlichen Schatten durch Bäume, Sträucher oder begrünte Fassaden zu schaffen.
  • Um das Aufheizen der Räume durch Fenster zu verhindern, ist ein außenliegender Hitzeschutz am effektivsten. Jalousien, Rollläden oder Klappläden, die außen angebracht sind, sollten tagsüber geschlossen sein. Bei innen montierten Jalousien ist es wichtig, auf eine helle oder mit Metall beschichtete Außenfläche zu achten, obwohl sie weniger wirksam sind. Bei stark von der Sonne bestrahlten Südfenstern sollte spezielles Sonnenschutzglas bevorzugt werden. Zudem können Dachvorsprünge, überstehende Vordächer oder Terrassendächer die Hitzeentwicklung reduzieren.
  • Klimageräte sind eine weniger effiziente Lösung und können teuer werden, da sie im Dauerbetrieb schnell hohe Stromkosten verursachen können. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte sich für ein fest eingebautes Splitgerät von einer Fachfirma entscheiden. Mobile Monogeräte sind weniger effizient, da sie für die gleiche Kühlleistung deutlich mehr Strom verbrauchen. Alternativ können Ventilatoren eine geringfügige Abkühlung bieten.

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Schutz vor Hitze im Sommer und Wärme im Winter

Nach Meinung des Experten Stefan Materne führen all diese Maßnahmen lediglich zu einer vorübergehenden Abkühlung der Wohnräume. Eine ordnungsgemäße Isolierung des Hauses hingegen wirkt doppelt: Im Sommer hält sie die Hitze draußen und im Winter die Wärme im Inneren des Hauses.

„Wer sein Haus schon während des Sommers warm einpackt, profitiert im Winter von geringerem Heizbedarf und niedrigeren Heizkosten sowie im Sommer vom Hitzeschutz“, erläutert Stefan Materne. Denn bei einem ungedämmten Einfamilienhaus entweicht mehr als die Hälfte der Wärme über Keller, Außenwände und Dach. Bevor Sie mit Maßnahmen starten, spüren Sie zunächst die Schwachstellen am Haus auf und legen dann fest, welche Maßnahme in welcher Reihenfolge am wirtschaftlichsten ist:

  • Außenwand: Wenn es an der Zeit ist, die Außenwände neu zu streichen, den Putz zu erneuern, das Dach neu einzudecken oder auszubauen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um eine Dämmung der Außenwand vorzunehmen. Eine effiziente Wärme- und Hitzeschutzmaßnahme ist die Isolierung der Außenwände. Durch eine Fassadendämmung kann beispielsweise der Wärmeverlust im Winter um 80 bis 90 % reduziert und bis zu 20 % der Heizkosten eingespart werden.
  • Fenstertausch: Beim Austausch der Fenster ist auch in Verbindung mit einer Fassadendämmung die Wärmedämmung der Fassade der logische erste Schritt. Denn moderne Fenster mit hoher Wärmedämmung sollten nicht in schlecht oder gar nicht isolierte Wände eingebaut werden. Da die neuen Fenster in der Regel dichter sind, bleibt mehr Feuchtigkeit im Raum, kondensiert an den Wänden und erhöht somit das Schimmelrisiko.
  • Dach und Keller: Wenn das Dachgeschoss unbeheizt ist, bietet sich anstelle einer Dachdämmung die einfachere Isolierung der obersten Geschossdecke an. Die Dämmung der Kellerdecke, der obersten Geschossdecke, eines Spitzbodens oder kleiner Wärmebrücken wie Rollladenkästen oder Heizkörpernischen erfordert nicht unbedingt den Einsatz einer Fachfirma. Handwerklich geschickte Laien können diese Arbeiten oft selbst durchführen.

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