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Beide Gerätetester sind ansteuerbar, aber für einen Viel-Prüfer muss es dann auch ein komfortables Prüfgerät sein (HT Eurotest und GMC Secutest PRO)(Quelle: Lochthofen; Griesbeck)
Elektrosicherheit | Messen und Prüfen

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Prüfgeräte richtig auswählen

27.03.2025

Es wird immer schwieriger, das für sich passende Prüfgerät zu finden. Verschiedenste Testmethoden, verschiedenste Hersteller, unterschiedliche Softwarelösungen für die Dokumentation – der Markt ist kaum überschaubar. Leider ist der Markt nicht so groß, dass es wie bei Autos ausführlichste Testberichte zu jedem Modell gibt. Dieser Fachbeitrag ist der Versuch eines grundsätzlichen Überblicks darüber, was wichtig, was nett zu haben und was Schnörkel ist.

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Seit den ersten Anfängen hat sich viel getan auf dem Sektor der Mess- und Prüftechnik. Der Markt ist nahezu unüberschaubar und Handwerkern oder Betriebselektrikern fällt es sehr schwer, für sich „die richtigen“ Prüfgeräte zu finden. Auch die richtige Dokumentation ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln.

Der Funktionsumfang von Prüfgeräten ist im letzten Jahrzehnt gewachsen, sodass selbst ein Installationstester heute auch PV-Anlagen, Wallboxen für E-Mobilität und allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) prüfen kann. Das war vor zehn Jahren noch undenkbar. Dieser Fachbeitrag ist der Versuch eines grundsätzlichen Überblicks darüber, was wichtig, was nett zu haben und was Schnörkel ist.

Photovoltaikanlagen

Es gibt sowohl spezielle Prüfgeräte für PV-Anlagen als auch Installationstester, die PV-Anlagen mit prüfen können. Als wichtigster Punkt sollte vorher klar sein, ob nur die elektrische Sicherheit einer PV-Anlage geprüft werden soll oder ob auch Referenzmessungen zur Leistungsfähigkeit der Anlage durchgeführt werden sollen. Entsprechend unterscheiden sich die Geräte erheblich im Preis.

Einzelprüfgerät und Alleskönner

Wie auch immer – Ein Gerät, dass alles kann, gibt es nicht. Manchmal besteht eine Alternative noch darin, Einzelgeräte zu benutzen.

Häufig ist gar ein Gerät ausreichend, das nur zuverlässig die Niederohmigkeit des Schutzleiters nachweisen kann, und ein komplexer Alleskönner fehl am Platz. Leider sind die Geräte für eine gelegentliche Nutzung oft zu unübersichtlich und kompliziert aufgebaut, sodass sich dann hinter den wenigen Tasten mehrere Funktionen verbergen, die das Zurechtfinden erschweren. Einfache Einzelgeräte mit einem Wahlschalter und einfachen Bedienoptionen sind für den gelegentlichen Gebrauch daher eine beliebte und sinnvolle Alternative. Dabei kosten einfachste Geräte schon unter 100 €.

Um mit einem Prüfgerät optimal arbeiten zu können, ist das Auseinandersetzen mit dem Handling und den Hilfefunktionen des Gerätes unerlässlich. Auch im oberen Preissegment gibt es noch Prüfgeräte, die z. B. bei einer Schleifenimpedanzmessung keine Bewertung anhand von voreingestellten Schutzorganen treffen können, sondern nur einfach zwei Messwerte anzeigen. Dann sind Kopfrechnen gefordert und bei der RCD-Messung ein gutes Gedächtnis, um alle richtigen Auslösewerte parat zu haben.

Gerätetester

Interessant ist die Messung des Schutzleiterwiderstandes mit 10 A anstelle von „nur“ 200 mA. Gerade wenn man es mit Geräten zu tun hat, die gerne mal leichte Korrosion aufweisen (Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Verlängerungsleitungen für den Außeneinsatz) wird man die geringe Stromstärke von 200 mA recht häufig verfluchen. Mit der 10-A-Methode lassen sich Korrosionen kurzzeitig wegbrennen, die Norm schreibt sie jedoch nicht vor, nennt sie nur als eine Möglichkeit. Einige Prüfgeräte können sogar mit 25 A Schutzleiterwiderstände prüfen. Dies kommt allerdings aus der Erstprüfung von Geräten und sollte nur wohlüberlegt eingesetzt werden. Nicht alles lässt sich zerstörungsfrei mit 10 A und mehr messen – bei Prüflingen mit Funktionspotentialausgleich oder viel Elektronik sollte man darauf verzichten. Eine Verbindung in einem Schaltnetzteil vom Netz-PE zum GND-Pin am Kleinspannungsausgang sollte allerdings weder mit 10 A noch mit 200 mA gemessen werden. Bei der Messung über eine benachbarte Steckdose (Verbundmessung) ist ein Prüfstrom von 10 A auch nicht empfehlenswert.

Es ist eine philosophische Frage, ob die prüfende Person lieber mit 200 mA oder 10 A den Schutzleiterwiderstand ermittelt.

Es sind auch Prüfgeräte auf dem Markt, die mit anderen Prüfströmen arbeiten, etwa mit 600 mA, 1 A oder 5 A. Dies ist durchaus zulässig.

Autoren: M. Lochthofen, M. Griesbeck

Der vollständige Artikel ist in unserem Facharchiv nachzulesen.

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