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(Bild: StockSnap/Pixabay.vom)
Messen und Prüfen | Arbeits- und Gesundheitsschutz | Lichtplanung

Aus dem Facharchiv: Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Betriebsführung

Nicht nur Gold und Edelsteine blenden - Wie die Blendung bei künstlicher Beleuchtung vermieden werden kann

30.09.2019

Ohne künstliche Beleuchtung geht es nicht – am Arbeitsplatz und daheim. Doch eine zu hohe Blendungswirkung bei der Arbeit kann zu vorzeitiger Ermüdung und zu Konzentrationsmangel führen.

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Die Arbeitsstättenregel (ASR) 3.4 „Beleuchtung“ fordert an Arbeitsplätzen eine blendfreie Beleuchtung. Messbare Größen finden sich in diesem Regelwerk nicht. Lediglich einige Hinweise auf Maßnahmen zur Blendungsvermeidung oder -begrenzung lassen sich aus der ASR unter 5.3 zur Arbeitsplatzgestaltung entnehmen.

Hilfreicher für den Beleuchtungsplaner ist die Norm DIN EN 12464-2 „Licht und Beleuchtung-Beleuchtung von Arbeitsstätten“. Im Anhang dieses Regelwerkes stehen konkrete Angaben zur Blendungsbegrenzung für Arbeitsplätze oder Arbeitsbereiche. Der in Tabellen aufgeführte UGRL-Wert (Unified Glare Rating Limit, deutsch: vereinheitlichte Blendungsbewertung) gibt an, welchen Qualitätsstandart eine Leuchte in Hinblick auf die Vermeidung von Blendung erfüllen muss. Je kleiner der UGRL-Wert, desto blendfreier die Leuchte.

UGR-Wert-Verfahren

Zur Auswahl einer geeigneten Leuchte ist das UGR-Wert-Verfahrenin der Praxis sehr arbeitsintensiv. Bereits bei der Berechnung des UGR-Wertes legt der Leuchtenhersteller eine Blickrichtung des Benutzers auf sein Produkt fest. Anschließend werden die im Blickfeld des Betrachters erscheinenden Flächen mit deren Leuchtdichten zum UGR-Wert summiert. In die Berechnungen gehen somit die Position und die Zahl der verwendeten Leuchten ein. Aber auch die Reflexionsgrade der Raumbegrenzungsflächen sind bei dieser Betrachtung von Bedeutung.

Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte kann der Planer im Anschluss aus einer umfangreichen Tabelle für eine zu planende Beleuchtungssituation den UGRL-Wert für eine bestimmte Position des Betrachters entnehmen und diesen mit den Forderungen der DIN EN 12464-2 vergleichen.


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