Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Messung des Schutzleiterwiderstands
Im Rahmen der Prüfung des Schutzleiters kommt immer wieder einmal die Frage auf, warum Messgeräte während der Prüfung mit einem Messstrom von mindestens 200 mA arbeiten müssen. Dieser Fachbeitrag taucht ein in die letzten 50 Jahre Elektrotechnik und versucht Antworten zu finden.
Warum die Normung jedoch ausgerechnet DC 200 mA fordert, lässt sich anhand der zugänglichen Quellen leider nicht mehr sicher rekonstruieren. Ein historischer Exkurs.
Auch der Autor dieses Fachbeitrags ist in seinen Seminaren schon häufiger mit dieser Frage konfrontiert worden. Die Recherche hat dann jedoch etwas mehr Zeit erfordert, bis sich zumindest ansatzweise etwas dazu in den Archiven finden ließ?
Historischer Hintergrund Deutschland West (VDE)
Die Prüfung des Schutzleiters findet sich tatsächlich zuerst in der VDE 0701 von 1971 [2], damals noch als „Durchgangsprüfung“ des Schutzleiters einfach beschrieben. Es gab scheinbar schon Prüfgeräte, die diese Durchgangsprüfung bereits in irgendeiner Art und Weise beherrschten in Kombination mit der Isolations- und der Ersatzableitstrommessung.
Tatsächlich wurde erst mit der Konstruktionsnorm für Prüfgeräte, der DIN VDE 0404-2 (VDE 0404-2) im Jahr 1988 [3] erstmals die Festlegung mit DC 200 mA oder AC 5 A getroffen.