Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
LED-Licht: Von der Innovation zum Stand der Technik (3)
Die Effizienz-Debatte ist „durch“. Nachdem wir es geschafft haben, dass sich nur noch effiziente Leuchtmittel und Beleuchtungstechniken auf dem Markt befinden – ob nun durch Mode, auf Grund von EU-Verordnungen oder doch tatsächlich aus Vernunft – kann man sich endlich den anderen (grundlegenden) Eigenschaften des Lichts zuwenden.
In einer Leuchte, die voraussichtlich 20 Jahre in Betrieb sein wird, mit einem Leuchtmittel, das unter den gegebenen Umständen ebenfalls eine Lebenserwartung von 20 Jahren aufweist, wird sich dies nicht bezahlt machen. Wir sind es lediglich gewohnt, dass die Leuchtmittel nur einen Bruchteil der Lebensdauer der kompletten Leuchte aufweisen – doch wenn die LED sich nun anschicken, ihre vollmundigen Versprechen auch tatsächlich zu halten, dann ändern sich die Verhältnisse Hierzu wird es in einem späteren Teil (Kapitel zur Lebensdauer von LED-Leuchtmitteln) noch mehr Informationen geben.
Witzig ist es schon, wenn man auch bei vollkommen neu konzipierten Lampen, Leuchten und Beleuchtungsanlagen wieder versucht, die linienförmige Anordnung und Gestalt beizubehalten bzw. wieder zu erlangen, die man von den Leuchtstofflampen her gewöhnt ist („Lichtbänder“). Nahe liegend oder gar zwingend ist dies nur in einigen Anwendungsfällen (z. B. Bild), meist aber eher eine Ausführung als Paneele von näherungsweise quadratischem, rundem oder elliptischem Format – die natürlich auch erhältlich sind.
Die Entwicklung erinnert etwas an die Gründerzeit der Eisenbahn, da die ersten Eisenbahnwagen auch aus Pferdekutschen bestanden, die man mit Schienenrädern umgerüstet hatte. Als dann die ersten „richtigen“, von vornherein als solche konzipierten Eisenbahnwagen hergestellt wurden, diente bei der äußeren Gestaltung noch immer die vertraute Form der Pferdekutschen als Modell. Erst später wurde die Gestalt dem Zweck und nicht mehr der Gewohnheit angepasst. Die Geschichte wiederholt sich.
Autor: S. Fassbinder
Literatur: