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Was sonst noch geschah

Kurzschluss – Der Wochenrückblick 5

10.02.2017

Die schönsten Ereignisse der Woche – von fliegenden Autos, senkrechten Wäldern, schmutzigen Ländern, gesunden Inseln, Strom aus Magensäure, OLED aus Graphen, Googles Lauschbox, Trumps Neugier und dem ersten Deutschen im All.

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Kleiner, leichter, höher, grüner

Was ist klein und funkt? Eine Batterie mit Magensäure. Manche Patienten müssen kleine elektronische Bauteile verschlucken. Diese Teile dosieren Medikamente oder werden für Darmspiegelungen benötigt. Bleiben die Bauteile länger im Körper, benötigen sie eine Stromversorgung. Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelten Forscher eine Batterie, die der Patient gefahrlos schlucken kann. Sie entlädt sich nicht, und sie kann keine giftige Säure freisetzen – sie arbeitet mit der körpereigenen Magensäure (Studie hier klicken). Inspiriert wurden die Forscher vom beliebten Experiment mit der Zitronenbatterie. Ein verzinkter Nagel und eine Kupfermünze werden in eine Zitrone gesteckt und mit Drähten verbunden. Der dabei erzeugte Strom genügt, um eine LED zum Leuchten zu bringen. Ähnlich wie beim Zitronenexperiment besitzt die Minibatterie eine Zink- und eine Kupferelektrode. Die Zinkelektrode emittiert Ionen in die Magensäure. Durch die Magensäure wird elektrische Spannung von einer Elektrode zur anderen übertragen. Für den Test im Körper eines Schweins integrierten die Forscher einen Temperatursensor und einen Sender in die Batterie. Die Spannung aus der Magensäure genügte, um alle 12 Sekunden einen Temperaturmesswert an einen zwei Meter entfernten Empfänger zu senden. Die Batterie blieb ca. sechs Tage im Körper des Schweins. Selbst im Darm war sie noch funktionsfähig. Noch ist die Batterie nicht für die Anwendung im menschlichen Körper zugelassen. Klinische Tests sind in Vorbereitung. Auch die Baugröße wird noch verringert. Der Prototyp von 40 Millimeter Länge und 12 Millimeter Breite soll auf ein Drittel schrumpfen. 

In dieser Größe dürfte es noch unangenehm sein, die Batterie zu schlucken (Bild: Diemut Strebe)

Was ist dünn und leuchtet? Eine OLED-Elektrode aus Graphen.

Unzerstörbare Smartphone-Display gibt es noch nicht. Das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) in Dresden könnte das ändern.

Graphen ist zur Zeit der Hoffnungsträger der Materialtechnik. Die Kohlenstoffverbindung ist leicht, transparent, hart, zugfest, flexibel, leitfähig und nur 0,3 Nanometer dünn – ein Hunderttausendstel eines menschlichen Haares.


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Autor
Name: Jürgen Winkler