Cybersecurity
Hacker vs. Hacker – der Wettlauf gegen Cyberkriminalität
Laut dem Cyber Security Report des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aus dem Jahr 2021 haben Cyberangriffe im Jahr 2020 in Deutschland einen Schaden von mindestens 110 Milliarden Euro verursacht. Dabei liegt der tatsächliche Schaden möglicherweise höher, denn es werden bei weitem nicht alle Vorfälle gemeldet und auch nicht alle Angriffe erkannt.
Schon lange richten sich Cyberangriffe nicht mehr nur gegen die großen Player, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen müssen Konzepte entwickeln, um mit den sich ständig ändernden Angriffen umzugehen. Aber welche Möglichkeiten gibt es und was sind die Haupteinfallstore?
Die Antworten kennt der Experte Christian Stehle. Als Gründer und geschäftsführender Hacker der MindBytes prüft er die Sicherheitskonzepte von Unternehmen und findet (fast) immer einen Weg hinein. Herr Stehle weiß darum genau, worauf es ankommt und sprach darüber mit Gudrun Huneke vom VDI.
Huneke: Geht das Thema Cybersecurity wirklich jeden an? Oder gibt es besonders beliebte Ziele? KMU oder Konzerne oder kritische Infrastruktur?
Stehle: Das geht jeden was an. Nicht nur im Firmenkontext, sondern auch privat. Jeder hat etwas, das für sein Dasein unerlässlich ist, und meist ist das mit IT verbunden. Es gibt Bereiche, die beliebtere Ziele für Angreifer sind, aus verschiedenen Gründen. KMU sind oft anfälliger für Cyberangriffe, da sie nicht über gleiche Ressourcen in der Cybersicherheit wie Konzerne verfügen. Konzerne sind aufgrund ihrer Größe und potentiell hohen Lösegeldsummen attraktiv. Interessant ist auch, dass Deutschland das Land in der EU mit den meisten verzeichneten Ransomware-Angriffen 2023 war. Allerdings gibt es vielfältige Angreiferprofile mit unterschiedlichen Motivationen.
Klar ist: verschont wird kein Bereich – ich wette, Sie kennen jemanden aus Ihrer Branche, der schon Opfer einer Cyberattacke wurde.