Emissionsfrei auf See
Größte Elektrofähre fährt demnächst auf der Ostsee
Die MF Tycho Brahe soll in Zukunft völlig emissionsfrei in der Ostsee zwischen Dänemark und Schweden fahren. Möglich machen das 60 Tonnen Lithiumbatterien, mit denen ABB das alte Fährschiff ausgerüstet hat.
Die Dieselmotoren laufen gleichmäßig in ihrem effektivsten Leistungsbereich bei einer Auslastung zwischen 85 und 90 Prozent. Fährt die Fähre langsam, produzieren sie mehr Strom als benötigt. Die überschüssige Energie wird in den Batterien gespeichert. Bei schnelleren Fahrten wird die gespeicherte Energie in den Antrieb gespeist.
Grüne Schifffahrt
25 Millionen Euro hat der Umbau der Fähren gekostet. Die EU hat sich daran mit 6,4 Millionen Euro beteiligt. Entwickelt wurde die Technik in Hamburg in der Marine-Abteilung des Siemens-Konzerns. Mit dem Hybrid-Antrieb sinkt der Treibstoffbedarf der Fähren um 15 bis 20 Prozent. Zur Senkung des Schadstoffausstoßes hat Siemens eine Rauchgasreinigung (Scrubber) installiert, mit der die Emissionen um 90 Prozent reduziert würden.
Für Scandlines sind die Treibstoffeinsparungen erheblich. Die Linie zwischen Puttgarden und Rødby ist mit 34.000 Abfahrten im Jahr die am stärksten frequentierte Fährverbindung im Norden Europas. Alle 30 Minuten legt eine Fähre in den beiden Häfen ab, mehr als 90 Mal in 24 Stunden. Dabei transportieren die Fähren jährlich sechs Millionen Passagiere, 1,6 Millionen Autos und 13.000 Eisenbahnwaggons.