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Evgeny Ulanov (18, rechts) u. Philipp Schnicke (18) (Bild: Jugend forscht)
Veranstaltung | Aus- und Weiterbildung

"Gedächtniswiderstand": Abiturienten aus Bad Münstereifel entwickeln eigenen Memristor

25.08.2015

Ein kleines Bauteil aus Kupfersulfid brachte den Erfolg und den mit 1.000 Euro dotierten VDE-Sonderpreis für mikroelektronische Anwendungen sowie den 4. Platz im Bereich Physik im Finale von Jugend forscht. Evgeny Ulanov (18) und Philipp Schnicke (18) vom St. Michael Gymnasium in Bad Münstereifel entwickelten ihren eigenen Memristor.

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"Vereinfacht gesagt handelt es sich um ein Bauteil, dessen elektrischer Widerstand vom Stromfluss abhängt und das sich diesen Widerstand unter bestimmten Umständen merken kann", erklärt das Forscherteam.

Inspiriert hatte das Duo ein neuartiges elektronisches Bauelement, das der US-Computerkonzern Hewlett-Packard 2008 als Prototyp vorstellte. "Weil es für uns praktikabler war, haben wir uns für Kupfersulfid, einer Verbindung aus Kupfer und Schwefel, entschieden", sagt Evgeny Ulanov. Mit Hilfe einer LED gelang es den beiden Abiturienten Informationen in dem Memristor zu speichern und wieder abzurufen. "In Zukunft könnten Bauelemente dieser Art als Grundlage für leistungsfähigere Speicherchips dienen." Diese wären vor allen Dingen energiesparend und klein. 

Heute werden Memristoren neben Widerstand, Kondensator und der Spule als viertes fundamentales passives Bauelement beschrieben. "Auf uns übt das einen Reiz aus, weil wir uns sehr für Physik interessieren und dieses Thema aktuell ist", sagt Evgeny Ulanov. 

Ihre Zusammenarbeit begannen die Abiturienten, die demnächst Physik studieren wollen, im gemeinsamen Physik-Leistungskurs. "Den Memristor haben wir dann in der Jugend forscht-AG an unserer Schule entwickelt", sagen sie.

Die Experten des VDE freuen sich über das Engagement der aktuellen Preisträger. Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, VDE-Vorstandsvorsitzender: "Unser Ziel ist es, junge Menschen frühzeitig für Forschung und Technik zu begeistern. Wenn sie dadurch den Weg zu innovativen Technologien oder einem Studium in diesem Bereich finden, ist das ein Vorteil im internationalen Wettbewerb." 


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