
Fünf-Punkte-Plan zur Beschleunigung der Energiewende
Die Handwerkskammer Berlin und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern in einem 5-Punkte-Plan die Umsetzung der Energiewende.
Die Handwerkskammer Berlin und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern in einem 5-Punkte-Plan die Umsetzung der Energiewende.
Laut der Machbarkeitsstudie "Klimaneutrales Berlin 2050" des Senats soll Berlin bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Dies bedeutet eine Reduktion der jährlichen CO2-Emissionen von aktuell ca. 21 Mio. t um etwa 16 Mio. auf 4,5 Mio. t. Doch der Senat von Berlin ist dabei, sein selbst gestecktes Ziel zu verschlafen.
Der Fünf-Punkte-Plan der Handwerkskammer und des BUND soll unmittelbar, unbürokratisch und nahezu kostenneutral umgesetzt werden können und birgt ein CO2-Einsparpotential von mindestens 4 Mio. t.
Andreas Jarfe, Geschäftsführer des BUND Berlin, kommentiert: "[...] Mit diesem Gesetz lassen sich die CO2 Einsparziele nicht erreichen. Das sehen sogar die Autoren selbst so, bescheinigen sie dem Gesetz in der Begründung doch 'keine Auswirkungen auf die Umwelt'."
Der Fünf-Punkte-Plan im Einzelnen:
1. Konkretisierung des Energiewendegesetzes
Der aktuelle Entwurf des Energiewendegesetzes ist lediglich ein Wunschzettel. Es fehlen konkrete Maßnahmen, die den Weg zur Klimaneutralität beschreiben.
2. Vollzug der Energieeinsparverordnung verbessern
In Berlin ist der EnEV-Nachweis seit 2008 nicht mehr Teil des Bauantrags. Zahlen aus den Bezirken zeigen erhebliche Vollzugsmängel. So zeigen Recherchen, dass drei Viertel der Neubauten 2012 nicht wie vorgeschrieben überprüft wurden. Nur wenn der Nachweis wieder zum Bauantrag gehört, ist die Einhaltung der EnEV überhaupt überprüfbar.
3. Steuerliche Förderung der energetischen Sanierung
Die Sanierung muss durch steuerliche Förderung attraktiver gemacht werden, denn vergünstigte Kredite sind für viele ältere Hausbesitzer nicht nutzbar. Berlin hat im Bundesrat gegen Steuervergünstigungen gestimmt. Diese Blockadehaltung muss aufgegeben werden.
4. Informationsoffensive zur energetischen Sanierung
Sinnvoll ist ein neutrales und zielgruppengenaues Informationsangebot aus einer Hand. In Berlin fehlt so ein breit angelegtes Beratungsangebot. Andere Regionen – beispielsweise "Zukunft Altbau" aus Baden-Württemberg - zeigen, wie es geht.
5. Modernisierung der Heizungsanlagen
Mit moderner Technik und der richtigen Energieträgerwahl liegt das Einsparpotential bei bis zu 1 Mio. t CO2 jährlich. Als erster Schritt können gering investive Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich von Heizungen helfen, die sich in kurzer Zeit amortisieren