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Franz Killinger und Michael Beckmann von Remeha referierten über die Anforderungen an die moderne Wärmeversorgung. Bild: Remeha GmbH, Emsdetten
Gebäudetechnik | Energietechnik/-Anwendungen | Umwelttechnik | Veranstaltung

Fachsymposium

Fazit: Die Energiezukunft gibt’s schon heute

02.10.2023

Am 18. September sprachen Referenten aus der Haustechnikbranche und eine renommierte Umweltwissenschaftlerin über Themen rund um die Energie- und Wärmewende auf dem Fachsymposium in der Firmenzentrale des Lüftungstechnikunternehmens Pluggit in München.

Organisiert wurde die Veranstaltung zum 21. Mal routiniert vom Pressebüro Waldecker. Der Einladung folgten 35 internationale Baufachjournalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ihre Teilnahme bestätigte das breite Interesse an einem vielseitigen Themenspektrum, das weit mehr umfasste als nur Ansätze für zukunftsweisende Wärmeerzeugung. In den weiteren Vorträgen wurden Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung und Effizienzsteigerung erörtert. Schließlich wurde sogar die fundamentale Frage diskutiert, ob und wie "die Rettung der Welt" möglich ist oder zumindest wie eine für den Menschen lebenswerte Umwelt erhalten werden kann.

Von technischer Seite aus betrachtet kann der Weg nur durch kluge Einzelmaßnahmen geebnet werden. Alle Referenten, die am Symposium teilgenommen haben, verdeutlichten, dass es bereits heute oft intelligentere Lösungen für Hauseigentümer gibt, als sie im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) gerne besonders auffällig präsentiert werden – und das übrigens schon seit vielen Jahren. Neben der in den Medien bevorzugten Wärmepumpe stehen für bestehende Gebäude zum Beispiel mit Hybridsystemen intelligentere und oft auch wirtschaftlichere Konzepte statt dem Ansatz "All Electric" zur Verfügung, wie von Franz Killinger, dem Vertriebsleiter, und Michael Beckmann, dem Leiter Produktmanagement des Heiztechnikherstellers Remeha, hervorgehoben wurde.

Zuvor hatte Dipl.-Ing. Michael Erlhof als Seminarleiter der Raab-Gruppe über Maßnahmen zur Emissionsminderung im gewerblichen und privaten Bereich referiert. Das Thema wird spätestens im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Überarbeitung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) erhöhte Aufmerksamkeit bekommen. Über die großen Potentiale, die die Wärmerückgewinnung in Gewerbe und Industrie bietet, sprach Dipl.-Ing. Jan Kramp als Projektleiter der Schräder Abgastechnologie. Über die Zukunft der Holz- und Pelletfeuerung informierte Markus Schlichter, stellv. Vorstand Technik des ZIV – Bundesverband des Schornsteinhandwerks. Jochen Hofmann schilderte als Leiter der Digitalen Akademie beim Gastgeber Pluggit die aktuelle Fördermittelsituation für Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung, wie sie auch von seinem Unternehmen hergestellt und vertrieben werden.

Nachdenklich stimmte der Vortrag zur „Nachhaltigkeit diesseits und jenseits des Gebäudebereichs – sind wir alle noch zu retten?“ von Prof. Dr. Estelle L. A. Herlyn, Leiterin des Kompetenz Centrums für nachhaltige Entwicklung an der FOM Hochschule Düsseldorf. Sie kritisierte global nicht zielführende Maßnahmen und aktionistische Symbolpolitik, vor allem in Deutschland. Die Zeit zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels würde drängen, während man sich hier mit verschwenderischem Kapitaleinsatz im global wirkungslosen Klein-Klein erginge. Trotzdem wolle sie nicht nur Resignation erzeugen. Deshalb präsentierte sie abschließend einen Katalog wirkungsvoller Maßnahmen wie globale Wiederaufforstungsprogramme, einen weltweiten Emissionshandel, aber auch Investitionen in die Verbesserung von Bildungs- und Sozialstandards in Entwicklungs- und Schwellenländern, um nur einige Punkte zu nennen.