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Oft landen Elektrogeräte auf dem Müll, die noch funktionieren könnten
Kabel und Leitungen | Werkzeuge

Elektromüll: Reparieren statt wegwerfen

EU-Parlament fordert Maßnahmen gegen geplante Obsoleszenz

18.07.2017

Nach jahrelanger Diskussion setzte das Europa-Parlament am 4. Juli 2017 ein Zeichen gegen vermeidbaren Elektromüll. Das Parlament verabschiedete eine Resolution gegen die geplante Obsoleszenz. Darin fordert es unter anderem eine robustere Bauweise sowie längere Mindestfunktionsdauern und eine leichtere Reparierbarkeit elektronischer Geräte. Ob daraus aber jemals ein Gesetz wird, steht in den Sternen.

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Eine Initiative von Linken und Grünen im EU-Parlament scheiterte am Widerstand der konservativen Mehrheit im Parlament, zu der u. a. die deutschen EU-Abgeordneten von CDU, CSU, AfD und Freien Wähler gehören. Linke und Grüne forderten, eine freiwillige einheitliche Kennzeichnung der geschätzten Produktlebensdauer und der Reparaturfähigkeit einzuführen. Zudem sollten die Hersteller bei einer erwarteten Lebensdauer von unter fünf Jahren die Recyclingkosten der eigenen Produkte tragen. Das war für die Konservativen untragbar.

Schweden und Frankreich als Vorreiter

In Frankreich gilt seit 2015 die geplante Obsoleszenz als Betrug. Dort wird die absichtliche Verkürzung der Lebensdauer eines Produkts mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren und einer Geldstrafe von bis zu 300.000 Euro geahndet. 

In Schweden gilt seit Anfang 2017 ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Reparaturkosten. Dort werden nur noch 12 statt 25 Prozent berechnet. Den Arbeitslohn für Reparaturen kann man zur Hälfte steuerlich geltend machen.

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Autor
Name: Lana Geißler