Aus dem Facharchiv: Leseranfrage
Erdung in einem elektrischen Messgerät
Darf in elektrischen Messgeräten eine Erdung des sekundären GND erfolgen?
Frage:
Ist in Steuerstromkreisen elektrischer Messgeräte eine Erdung des sekundären GND zulässig? Dies geschieht in unseren Geräten aus rein funktionalen Gründen. Die Steuerspannung wird über Transformatoren ohne sichere Trennung hergestellt. Die Gehäuse unserer Geräte sind zusätzlich zur Netzanschlussleitung über eine Erdungsleitung mit 4 mm2 geerdet.
Antwort:
Ich gehe davon aus, dass die angesprochenen Messgeräte in den Anwendungsbereich der Querschnittsnorm für Messgeräte, der DIN EN 61010-1 (VDE 0411-1) [1] fallen.
In dieser Norm sind allerdings keine Vorgaben zu der Thematik enthalten, es geht immer um elektrische Gefährdungen, die nach außen gelangen können. Wie der innere Aufbau von Steuerstromkreisen sein soll, ist nicht beschrieben und kann nur aus den anderen Vorgaben abgeleitet werden.
Wenn aus funktionalen Gründen eine sekundäre Erdung des Steuerstromkreises nötig ist, dann bleibt doch nur die Frage, wie dies richtig aufzubauen ist.
Bei einem Transformator ohne sichere Trennung liegt auf der Sekundärseite vermutlich FELV, also Funktionskleinspannung, an. Dann ist ein Außenleiter zu erden und die Schutzmaßnahme der Primärseite muss auch auf der Sekundärseite wirksam sein.