Energie-Wette: Nachts waschen und gewinnen
Sportwetten waren gestern. In Zukunft wird mit Energieerzeugern um die Stromrechnung gewettet. Indirekt und spielerisch Stromproduktionskosten einzusparen, ist die Idee von drei jungen Wissenschaftlern aus Karlsruhe und München.
So sollen Privatpersonen einen Anreiz erhalten, nicht weniger Energie, aber diese zu einer untypischen Zeit zu verbrauchen, also das sogenannte "Load Shifting" zu betreiben.
"[...] Die Verhaltensveränderungen vieler Menschen in einer Region können in Summe die Energieerzeugungskosten beim Versorger reduzieren. Im Gegenzug kann der Versorger diese Einsparungen an die Verbraucher beispielsweise am Monatsende in einer Zwischenabrechnung weitergeben", erklären Martin Alexander Neumann und Yong Ding von der Forschungsgruppe TECO am Institut für Telematik des KIT.
Um das System auf dem Markt zu etablieren, so die Wissenschaftler, müssten sich aber zunächst intelligente Stromzähler im Alltag durchsetzen. Nur so könne letztlich ermittelt werden, wann die Verbrauchszeit am günstigsten ist und wie viel Strom eingespart werden konnte.
Für dieses Konzept hat die Gruppe nun den SAP "Utility of Tomorrow Innovation Contest" gewonnen. Als eines von insgesamt fünf Siegerteams nimmt die Gruppe an einem einwöchigen Workshop bei SAP in den USA teil. Dort soll die Idee genauer auf ihre Machbarkeit analysiert und ein erster Prototyp entwickelt werden.
Die Zusammenarbeit der drei Wissenschaftler aus Karlsruhe und München kam durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt Software Campus zustande.