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Funktion eines Pumpspeicherkraftwerkes: überschüssige Energie, aus Windenergieanlagen beispielsweise, wird zu einem Pumpspeicherkraftwerk transportiert, wo sie über Pumpwerke in potentielle Energie umgeformt und in einem Stausee gespeichert wird. Bei Bedarf lässt sie sich in kurzer Zeit über einen Generator wieder in elektrische Energie umwandeln und ins Netz einspeisen. Quelle: ep/W. Wilming
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Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Energie – Erzeugung, Handel und Transport (17)

29.02.2024

Das Gebot, Energie möglichst nur noch mithilfe alternativer Energieträger zu erzeugen, führt im Bereich der Stromversorgung zu einem immer größer werdenden Anteil von Wind- und Solarenergie. Doch Wind und Sonne sind unzuverlässige Stromlieferanten – mal liefern sie zu viel, mal zu wenig –, was die Netzbetreiber vor Probleme stellt. Sie müssen dafür sorgen, dass die Menge des eingespeisten Stroms der Menge des entnommenen Stroms entspricht, zu jeder Zeit und an jedem Punkt des Netzes. Um dem nachzukommen, sind Speicher erforderlich, die überschüssige elektrische Energie aus dem Netz aufnehmen, in irgendeiner Energieform zwischenspeichern und bei Bedarf wieder als Strom in das Elektrizitätsnetz einspeisen können.

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Der Gruppe der mechanischen Speichertechnologien werden alle Anlagen zugeordnet, die den elektrischen Strom mit Hilfe von Elektromotoren zunächst in Rotationsenergie umwandeln. Die Speicherung selbst erfolgt dann entweder direkt in Form der kinetischen Energie (Schwungradspeicher) oder aber nach weiterer Umwandlung in Form potentieller Energie (Pumpspeicherkraftwerk, Druckluftenergiespeicher).

Pumpspeicherkraftwerke

Die ausgereifteste Großtechnik der Energiespeicherung stellt nach wie vor die Pumpspeicherung dar. Bei diesem Verfahren wird überschüssige elektrische Energie dazu verwendet, Wasser aus einem „Untersee“ in einen hoch gelegenen „Obersee“ zu pumpen, wobei sich die elektrische Energie in potentielle Energie umwandelt und bis auf Abruf gespeichert wird (Bild). Die deutschen Stromerzeuger und Netzbetreiber können schon seit mehr als 70 Jahren auf solche Speicherkraftwerke zugreifen: Die ersten Anlagen, das Koepchenwerk südlich von Dortmund mit 153 MW und das Werk Niederwartha bei Dresden mit 120 MW wurden bereits Ende der 1920er Jahre errichtet.

Das größte Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Deutschlands befindet sich seit 2003 in Goldisthal (Thüringen). Es hat eine Leistung von 1 060 MW, einen Gesamtstauraum von 12 Mio. m3 Wasser und damit eine elektrische Kapazität von 8 480 MWh. Eine ähnlich große Anlage (1 050 MW) ist im sächsischen Markersbach in Betrieb.


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