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Symbolbild (Foto: foxyburrow/stock.adobe.com)
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Digitale Wegbereiter

Elektroindustrie – Treiber der Digitalisierung

18.12.2017

Der Umsatzanteil mit digitalen Produkten und Dienstleistungen liegt in der Elektrobranche gerade mal bei 20 Prozent, obwohl die Elektroindustrie zu den digitalen Vorreitern in Deutschland zählt.

Digitalisierung ist ein Querschnittsphänomen, das alle Branchen und Märkte von der Industrie bis zu Dienstleistungen betrifft. Oft bringt sie neue Geschäftsmodelle hervor. In Politik und Wirtschaft wird derzeit kaum ein anderes Thema umfassend diskutiert. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen befindet sich allerdings noch in der Startphase. Nur wenige Betriebe haben bereits mit der Umsetzung begonnen.

Führungsrolle der Elektroindustrie im digitalen Wandel

Im globalen Wettlauf um die Digitalisierung können Unternehmen nur dann bestehen, wenn die Politik diesen mit den notwendigen Maßnahmen begleitet. Firmen stehen vor der Herausforderung, die Digitalisierung strategisch einzubinden sowie ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Die deutsche Elektroindustrie ist aufgrund der hohen Innovationsfähigkeit die Leitbranche für die Digitalisierung. Sie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. So lautet das Ergebnis der Studie „Die Elektroindustrie als Leitbranche der Digitalisierung: Innovationschancen nutzen, Innovationshemmnisse abbauen“, die der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und dem IW Consult auf Basis von mehr als 2.500 Unternehmensdaten erstellt hat.

Elektroindustrie hinkt mit Angebot digitaler Produkte hinterher

Die Digitalisierung der Elektroindustrie ist im Vergleich zur deutschen Gesamtwirtschaft insgesamt sowohl in der Umsetzung als auch in der strategischen Ausrichtung weiter entwickelt. Im Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) weist die Elektroindustrie einen doppelt so hohen Wert auf wie die Gesamtwirtschaft. Laut Studie nutzen aktuell bereits 90 Prozent der Betriebe Smart Processes, zwei Drittel nutzen Smart Products und die Hälfte Smart Services. Als Anbieter digitaler Produkte und Services steht die Elektroindustrie allerdings noch am Anfang. Die Branche erwirtschaftet derzeit etwas mehr als 20 Prozent ihrer Umsätze mit digitalen oder digital aufgewerteten Produkten oder Dienstleistungen. Mit einem Umsatzanteil von 15 Prozent stehen dabei Smart Products im Zentrum der digitalen Angebote der Unternehmen.

Neuausrichtung der Ausbildungsberufe

Damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt, braucht es die Unterstützung der Politik und Wissenschaft. Es muss weiterhin verstärkt in den Bereich der Aus- und Weiterbildung investiert sowie die Breitbandinfrastruktur an den Bedürfnissen der Industrie gemessen und flächendeckend leistungsfähig gemacht werden. Des Weiteren rät der ZVEI, die Forschungs- und Innovationspolitik zu überdenken und an den Anforderungen des digitalen Wandels anzupassen. Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) arbeitet derzeit an der Neuausrichtung der Ausbildungsberufe im Elektrohandwerk. Gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium prüft der ZVEH, wie und wo die Themen digitale Geschäftsprozesse oder Smart Building in die Lehrpläne eingebunden werden können. Laut Experten sei es notwendig, die Strukturen der Ausbildungsberufe zu überdenken. Dabei soll die Grundstruktur indes erhalten bleiben. Jedoch müssen Spezialisierungen wie die Gebäudesystemintegration fest in den Lehrplan integriert werden. Bereits im September 2020 könnte man, bei Einhaltung des Verfahrensablaufs, mit der Ausbildung der neu ausgerichteten Berufe beginnen. Bild Mitte rechts: Digital Index nach Branchen (Grafik: ZVEI, IW Consult)Bild unten links: Hemmnisse der Digitalisierung (Grafik: ZVEI, IW Consult)


Autor
Name: Aldina Hasanovic