Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
EEBUS – die gemeinsame Sprache für Energie
Wenn zwei Geräte unterschiedlicher Hersteller und Branchen miteinander über den intelligenten Einsatz von Energie kommunizieren, dann tun sie das in aller Regel über den EEBUS-Standard.
Mit diesem Satz, oder dem noch kürzeren Slogan „Speak Energy!“, lässt sich die Mission der EEBUS-Initiative auf den Punkt bringen: Heizungen, Wärmepumpen, Haushaltsgeräte mit hohem Stromverbrauch, E-Auto-Ladetechnik, PV-Anlagen, Speicher wie auch Energiemanager und Smart-Home-Systeme kommunizieren mithilfe der in diesem Standard verankerten Kommunikationsregeln über Hersteller- und Branchengrenzen hinweg. Tatsächlich ist der EEBUS-Standard heute schon in einer ganzen Reihe von Haustechnik-Geräten integriert – etwa in Geräten von Miele, BSH und Whirlpool sowie in digitalen Heizungs-Gateways von Viessmann und Vaillant. Energiemanager von SMA sprechen ebenfalls in der gemeinsamen IoT-Sprache für Energie wie demnächst Smart-Home-Systeme von eQ-3 und anderen Anbietern. Perspektivisch entwickelt sich der Standard aus der reinen Heim- und Gebäudeanwendung heraus weiter in Richtung Smart Grid.
Unterschiedliche Vernetzungsstandards
Um echte Interoperabilität zu gewährleisten, sind zwei Dinge nötig: Die Kommunikation zwischen Geräten in verschiedenen Bereichen der Haustechnik muss für alle beteiligten Komponenten verständlich sein. Und sie muss mit allen Vernetzungsstandards nutzbar sein – ähnlich einem Text, der sich ja auch als Brief, in einer E-Mail oder als Sprachmeldung übertragen lässt. Entscheidend ist, dass der Inhalt nicht verändert wird. Daher kann EEBUS als Sprache für Energie über alle wichtigen vorhandenen oder zukünftigen Smart-Home-Kommunikationsstandards transportiert werden; es wird kein Netzwerkstandard und kein Übertragungsmedium vorgegeben.
Um diesen Anspruch einzulösen, stellt EEBUS Werkzeuge für die Kommunikation zwischen Geräten auf verschiedenen Protokollebenen bereit.
Grundsätzlich orientiert sich EEBUS an dem von der EU beauftragten „Smart Grid Architecture Model“ (SGAM, EU Mandat M490, 2012) und dem daraus abgeleiteten „Home & Building Architecture Model“ (HBAM) der Deutschen Kommission für Elektrotechnik (DKE). EEBUS greift die für die Interoperabilität wichtigsten Protokollebenen heraus und bietet darin Lösungen für Energie-Anwendungen (Bild).