
Elektromobilität
E-Autos zum Sonderpreis
Ab Mai schenkt die Bundesregierung den Käufern eines Elektroautos 4.000 Euro, und sie investiert in das Netz der Ladestationen. Nicht jeder ist damit glücklich.
Der Leiter des Auto-Instituts CAM, Stefan Bratzel, bezeichnet die Prämie als "Strohfeuer". Die Opposition im Bundestag geht auf Distanz zur Bundesregierung. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Oliver Kriecher, sagte, es gäbe "keinen Grund, warum alle Steuerzahler die Prämie mittragen müssen." Selbst in der CDU-Fraktion wird die Subventionierung der Autohersteller auf Kosten der Steuerzahler kritisch gesehen.
In Deutschland ist die Nachfrage nach E-Autos immer noch sehr verhalten. Im März 2016 wurden 322.913 Pkw zugelassen. Davon fuhren 4.045 mit Hybrid- und 1.104 mit einem reinen Elektroantrieb. Insgesamt gibt es etwa 25.000 Elektro- und 130.000 Hybridautos mit deutschem Kennzeichen. Bei einem Gesamtbestand von 45,1 Millionen Pkw erreichen Elektroautos einen Anteil von ca. 0,5 Prozent.
Am Ziel, bis 2020 eine Million Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb in Deutschland zuzulassen, hält die Bundesregierung trotzdem fest. Dafür fehlen aber noch 850.000 Autos.
Rechnet man 2016 als ganzes Jahr, müssen bis 2020 212.500 E- und Hybrid-Autos jährlich verkauft werden – oder 17.708 je Monat, 4.427 je Woche bzw. 632 je Tag.
Ob 4.000-Euro-Prämie nun die nationale Begeisterung für Elektroautos auslöst, um die Verkaufszahlen drastisch zu steigern, bleibt abzuwarten.