Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Blitzschutz bei Bädern
Die VDE-Blitzschutznormen behandeln die besonderen Anlagen der in Deutschland existierenden etwa 8 000 Bäder nur eingeschränkt. Deshalb haben der VDE-Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB) sowie die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) eine existierende DGfdB-Richtlinie überarbeitet und mit erweitertem Inhalt aktualisiert herausgegeben. Dieser Beitrag behandelt die wesentlichen Inhalte der Richtlinie und wendet sich vorrangig an die Badbetreiber.
Überspannung
Blitzbedingte Überspannungen sind mit einem hohen Schadenspotential für elektrische und insbesondere elektronische Systeme und Geräte verbunden. Besonders hohe Überspannungen treten an leitfähigen Teilen durch die Potentialanhebung am Erdungswiderstand aufgrund vom abfließenden Blitzstrom auf. Aber auch Blitzteilströme, die über elektrische bzw. metallene Leiter wie Kabel und Leitungen fließen, erzeugen hohe Potentialdifferenzen. Zusätzlich können in räumlich ausgedehnten Schleifen der elektrischen Installation, einschließlich von Teilen des Blitzschutzsystems, oder in Geräten Überspannungen induziert werden. Mit Hilfe von Überspannungsschutzgeräten kann der Blitzschutz-Potentialausgleich oder ein örtlicher Potentialausgleich so erfolgen, dass Überspannungen auf ein akzeptables Maß begrenzt werden.
Schutz vor Blitzwirkungen
Die gefährdeten Bereiche in Bädern müssen ermittelt und die genannten Gefährdungen für Personen, Gebäude und technische Anlagen durch Blitzschutzsysteme und Schutzmaßnahmen vermieden werden. Besonders gefährdet sind Personen im Freien, im Wasser oder in der Nähe von Bäumen. Schutz bieten z.B. bauliche Anlagen, die mit Blitzschutzsystemen ausgerüstet sind, oder Autos.