Das ist vor allem auch auf den Einsatz modernster Arbeitsmittel, auf die gute Organisation und die Digitalisierung der betrieblichen Prozesse mithilfe von geeigneter Software zurückzuführen. Alexander und Benjamin Färber leben ihr Handwerk – für sie stehen neben der Qualität ihrer Arbeit als Elektrotechniker-Meister und Diplom-Ingenieur Elektrotechnik (FH) die engen und freundschaftlichen Beziehungen zu ihren Kunden an erster Stelle.
Organisation ist schon der halbe Erfolg
Da das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 2003 enorm gewachsen ist, muss eine straffe und reibungslose Organisation gewährleistet sein. „Wir nehmen mittlerweile eine Vorreiterrolle im Geschäft mit Privatkunden, mit Kommunen und der Industrie in unserem Heimatort Amberg und Umgebung ein und sind in vielen Feldern der Elektrotechnik eine etablierte Größe der Region“, erläutert Alexander Färber voller Stolz.
Um Zuwachs zu seinem Team muss Färber sich keine Sorgen machen: die Firma gilt als beliebter Arbeitgeber und hat keine Mühe, Auszubildende zu finden. So gehören zu den mittlerweile 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch sechs Auszubildende zum Elektrotechniker und vier Elektromeister. Das gewährleistet auch die Personalkapazität für größere Aufträge und sichert die hohe Qualität und Fachkompetenz für die Zukunft. Elektrotechnik Färber betreut ihre Kunden auf den Gebieten Television, Licht- und Beleuchtungstechnik, intelligentes Haus (Smart Home), Heizungs- und Lüftungssysteme, der klassischen Elektroinstallation sowie bei der Installation von Kommunikations- sowie Brand- oder Einbruchmeldeanlagen.
„Seit unserer Gründung sind wir kontinuierlich gewachsen. Wir stellten von Zeit zu Zeit fest, dass unser historisches Korsett nicht mehr passte und wir uns neu organisieren müssen“, erinnert sich Benjamin Färber. So zog der Elektrotechnik-Betrieb bereits fünf Jahre nach seiner Gründung im Jahr 2008 aus der Amberger Altstadt in einen Neubau in der Drahthammer Straße.
Prozesse müssen mit Wachstum Schritt halten
Und auch hinsichtlich der Betriebsführung wurden zahlreiche neue Prozesse, Mechanismen und Traditionen eingeführt, die sich die findigen Brüder beispielsweise von großen Industriebetrieben abgeschaut haben oder für die sie externe Berater engagierten.
„Wir haben beispielsweise regelmäßige Besprechungen über unsere laufenden Projekte eingeführt. Dort kommen dann einmal in der Woche alle Themen auf den Tisch und werden im Team diskutiert. Das klappt so gut, dass ich sogar mit unseren Azubis einmal im Monat so einen „Jour Fixe“ veranstalte, zu dem sie – egal ob auf Montage oder in der Berufsschule – ihre aktuellen Projekte und Herausforderungen mit mir diskutieren können“, sagt Alexander Färber.
Projektmanagement und Handwerker-Software
Darüber hinaus führten die beiden Geschäftsführer über die Jahre auch ein System zum professionellen Projektmanagement, für Strategiemeetings der Geschäftsleitung und auch eine Handwerker-Software ein. Damit konnte bereits einmal jährlich bei der Inventur ein erster Überblick über die Betriebsmittel gewonnen werden.
„Mein Hauptproblem war damit aber nicht gelöst: Ich gebe eine Menge Geld für hochtechnische Geräte aus, wie beispielsweise ein Glasfaserspleißgerät oder ein Kernbohrsystem, um meinen Kunden alles aus einer Hand zu bieten. Bei diesen teuren Geräten möchte ich am liebsten immer und überall wissen, wo es sich gerade befindet und wer damit arbeitet“, so formuliert Alexander Färber die zu lösende Problematik.
Betriebsmittel in der Daten-Cloud
Zusammen mit seinem Bruder hat er in den vergangenen Jahren viel in die EDV seines Betriebes investiert und sich Anfang des Jahres auch für die Software des Herstellers Hilti entschieden, worüber die digitale Verwaltung sämtlicher Betriebsmittel des Elektro-Unternehmens erfolgen soll.
Seit Ende Juni 2016 sind mit Unterstützung der Softwarespezialisten und dem zuständigen Verkaufsberater mittlerweile über 600 Werkzeuge, Messgeräte, Leitern und andere Betriebsmittel in der cloudbasierten Software erfasst worden (Bild 1). Sie wurden mit einem Barcode versehen, der über eine App im Smartphone oder auf dem Tablet ausgelesen wird. Somit sehen die Geschäftsführer und Mitarbeiter der Amberger Firma auf einen Blick, wer welches Gerät mit auf seinem Montagewagen im Einsatz hat.
„Uns war ganz wichtig, dass auch wirklich jeder Mitarbeiter Zugang zur Software bekommt, denn ein dienstliches Smartphone haben wir hier – mit Ausnahme unserer Azubis – sowieso. Es ist Teil unserer Firmenkultur bei Färber, dass jeder Mitarbeiter eigenverantwortlich handelt und so arbeitet, als wäre es sein eigenes Gerät. Ich möchte Kontrolle abgeben – nicht, weil ich meinen Aufgaben als Geschäftsführer nicht nachkommen will, sondern weil ich der festen Überzeugung bin, dass ein funktionierender Betrieb auch alleine laufen muss und von der Motivation und der Arbeitsqualität jedes einzelnen Mitarbeiters getragen wird“, führt Benjamin Färber aus. Die Betriebsmittelverwaltungssoftware passt daher gut ins Gesamtkonzept. Deren Implementierung lief nach einer anfänglichen Schulung durch die Techniker eigenständig über die Mitarbeiter, die von Anfang an großen Spaß am Umgang mit dem neuen Programm hatten – ergänzt Färber.
Dokumente und Termine digital hinterlegen
Qualitätsmanagement. Mithilfe der softwaregestützten Betriebsmittelverwaltung kann zudem bei Prüfungen zum Qualitätsmanagement, zum Beispiel der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008, sofort eine Übersicht über alle Betriebsmittel abgebildet werden.
Prüffristen einhalten. Und nicht nur das – die einzelnen Betriebsmittel werden sozusagen „mit Leben gefüllt“, wie es Alexander Färber sieht: „Als Elektrotechniker haben wir viele Geräte im Einsatz, die wie beispielsweise das Glasfaserspleißgerät regelmäßig kalibriert werden müssen, es laufen Garantien ab oder der TÜV steht an.
Fordert die Berufsgenossenschaft beispielsweise den Nachweis von Betriebsanweisungen, so sind diese ebenfalls dem Gerät zugeordnet, digital hinterlegt und damit auch am Rechner augenblicklich abrufbar“.
Dokumentieren. Aus ähnlichen Gründen haben die Brüder Färber auch in eine weitere Software investiert, in einen Dokumentationsmanager für Brandschutz-Maßnahmen.
So können die Monteure von Färber mit ihrem Smartphone, zum Beispiel dem Planer oder dem Auftraggeber, genau den Ort einschließlich der dazugehörigen Fotos dokumentieren, wo welches Brandschott verbaut wurde. Die entsprechenden Dokumente werden gespeichert, um einen lückenlosen Nachweis aller Brandschutzmaßnahmen zu erstellen.
Autoren: M. Westermayr, C. Wallner
Der vollständige Artikel ist in unserem
Facharchiv nachzulesen.