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Bild: Mika Baumeister/unsplash.com
Inf.- und Kommunikationstechnik | Internet/Multimedia

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Apps wissen, wo man letzte Nacht gewesen ist

17.10.2022

Welche standortbezogenen Daten werden herausgegeben, wie wird dadurch die Privatsphäre gefährdet und wie kann man sich besser schützen? Diese Ausführungen geben einen Einblick, welche Auswirkungen die Standortverfolgung für Nutzer im Alltag hat

GPS-Standortbestimmungen können im Alltag zwar hilfreich sein, insbesondere bei der Navigation in einer fremden Stadt oder auf dem Weg zu einem neuen Restaurant - sie können aber auch die Privatsphäre bedrohen. Datenschutzexperten sagen, dass Apps nicht nur den Aufenthaltsort ohne die eigene Zustimmung verfolgen, sondern diese Daten auch an Dritte verkaufen können, so zum Beispiel, um Nutzern personalisierte Werbung anzuzeigen. Standortbezogene Werbung erreichte 2019 ein Volumen von 62,35 Mrd. USD und es wird erwartet, dass die Zahl in den kommenden Jahren weiter wachsen wird.

Wie gefährdet die Standortverfolgung die Privatsphäre?

Die Nutzer sind sich oft nicht bewusst, welche Auswirkungen Genehmigungen, die sie Apps erteilen, auf ihre Privatsphäre haben, insbesondere wenn es um Standortdaten geht. Die Datenschutzrichtlinien sind oft vage und betonen die Notwendigkeit von Standortdaten, verschweigen aber, dass dieselben Daten weitergegeben und verkauft werden können. Mit Hilfe der TrackAdvisor-App haben Forscher herausgefunden, wie viele persönliche Informationen die Apps auf unseren Telefonen durch die Standortverfolgung sammeln können. Die Ergebnisse zeigen, dass Informationen, wie der Wohnort und Gewohnheiten, Interessen, demografische Daten, Gesundheitsdaten und die sozioökonomische Situation erfasst wurden. Außerdem verfolgen einige Apps den Standort von Nutzern auch nach dem Ausschalten - deshalb wurde Google bereits von Anwälten aus Arizona verklagt. Weitere Klagen rund um das Tracking von Standortdaten wurden gegen Google auch in anderen Ländern bereits eingereicht. "Wenn GPS eingeschaltet ist, können verschiedene Unternehmen die Bewegungen von Personen leicht nachverfolgen und diese Informationen benutzen, um persönliche Daten zu sammeln und ihnen Werbung zu zeigen, die auf ihrem Standort basiert. Sobald die Standortdaten einer Person gesammelt wurden und in den Datenmarktplatz gelangt sind, können sie immer wieder verkauft und weitergegeben werden", sagt Daniel Markuson, Experte für Cybersicherheit bei NordVPN.

Warum wird der Standort nachverfolgt?

Standortangaben verbessern das Nutzererlebnis und helfen Unternehmen, relevantere Inhalte anzuzeigen. Diese Bequemlichkeit hat jedoch ihren Preis - zum Beispiel die Zunahme gezielter Werbung, einen größeren digitalen Fußabdruck und mögliche Datenschutzverletzungen. "Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass Ihre Facebook-Anzeigen oft mit Ihrem Standort und Ihren jüngsten Internetaktivitäten übereinstimmen. Es handelt sich um dasselbe soziale Netzwerk, bei dem im vergangenen Jahr 533 Millionen Nutzerdaten, einschließlich des Standorts, geleakt wurden. Unsere Daten sind auch in den Händen von Tech-Giganten nie sicher", sagt Markuson.

Wie wird man die Standortverfolgung los?

•    Zu prüfen ist, welche Apps und Software den Standort verfolgen dürfen. Einige Apps benötigen den Standort, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Google Maps kann z. B. besser mit Erlaubnis zur Standortverfolgung verwendet werden. Andere Apps hingegen erfassen den Standort als überflüssige Daten. Man sollte die Einstellungen für jede App auf dem Telefon überprüfen, um sicherzustellen, dass die Standortverfolgung bei den Apps, die nicht auf den Standort angewiesen sind, ausgeschaltet ist.
•   Cookies sollten ausgeschaltet und regelmäßig gelöscht werden. Tracking-Cookies werden verwendet, um die IP-Adresse und den geografischen Standort zu erfassen. Eine gute Idee besteht darin, sich abzugewöhnen, auf "Alles akzeptieren" zu klicken, ohne tatsächlich zu überprüfen, womit man einverstanden ist. Der kürzlich eingeführte Bedrohungsschutz, als Teil von NordVPN, blockiert diese Tracking-Cookies effektiv.