Peripheriegeräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Lautsprecher schließen wir ganz selbstverständlich am Computer an und können sie direkt verwenden, ohne Software installieren zu müssen. Plug-and-play heißt die Technik, die nun auch für die Industrie bereitsteht.
Aufrüstung leicht gemacht
In der Industrie bestand das Problem bisher darin, dass Maschinen und Bauteile, die sich im Sinne einer intelligenten, vernetzten Industrie 4.0 über den aktuellen Fertigungsstand austauschen sollen, nicht die gleiche Sprache sprechen oder die Informationen gar nicht erst in digitaler Form zur Verfügung stehen.
KIT-Ingenieure haben einen Adapter entwickelt, mit dem sich Produktionsanlagen einfach auf- oder umrüsten lassen. Die Anlagen können wesentlich schneller, sicherer und flexibler erweitert werden, wodurch sich Produktionsabläufe optimieren lassen.
Flexibel und kostengünstig
„Es war unser Ziel, den Aufwand für die Inbetriebnahme von Komponenten und ganzen Anlagen in der Produktion zu verringern“, erklärt David Barton vom wbk Institut für Produktionstechnik des KIT. Die Anlagen sollen möglichst wandelbar sein, um auf individuelle Kundenwünsche flexibel und kostengünstig reagieren zu können.
„Secure Plug and Work“ heißt das Projekt, in dessen Rahmen die Wissenschaftler erfolgreich an einem Adapter getüftelt haben, der Kommunikationsprobleme zwischen Komponenten und Werkzeugmaschinen überbrückt bzw. eliminiert.
„Unser Adapter übermittelt sowohl Messwerte und Daten als auch deren Bedeutung. Beim Datenaustausch und deren Speicherung haben wir gängige Standards eingesetzt, um die für die Produktion wichtigen Informationen sicher zu speichern und weiterzugeben“, erklärt Barton die kleine Sensation für die Industrie.
Clevere Universalschnittstelle
Schnittstelle ist ein PC, der Sensoren und Antriebselemente miteinander verknüpft und die Signale in mechanische Bewegungen umsetzt. Die Sensorsignale werden mit einer Beschreibungsdatei kombiniert, um aktuelle Informationen über Komponenten bereitzustellen. Die Maschine ist nun in der Lage, sich den tatsächlich verbauten Teilen individuell anzupassen.
Ein zusätzlicher Schutzstecker bestätigt die Authentizität der Bauteile. „Produzierende Unternehmen können jetzt verschiedene Komponenten über eine Universalschnittstelle sehr einfach an Werkzeugmaschinen anschließen, um diese zu verändern oder zu erweitern, ohne dass Unberechtigte die Produktion beeinflussen könnten“, erklärt Barton.
Innerhalb des Projektes „Secure Plug and Work“ arbeitet das wbk eng mit den Fraunhofer-Instituten IOSB und ISI sowie den Industriepartnern MAG, Steinmeyer, Kessler, Romai, Schunk, MOC, cbb und Wibu zusammen.