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Bild: Fraunhofer ISE/energy-charts.de
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Energiewende

10 Jahre Energy-Charts: Fakten statt Fake News

17.07.2024

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE stellte vor einem Jahrzehnt die Datenplattform "Energy-Charts" online. Die Webseite bietet heute umfassende interaktive Daten zur deutschen Stromerzeugung, zu Klimadaten, Emissionen und Preisen sowie zu Stromerzeugungs- und Börsendaten für 42 europäische Länder.

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Kann Deutschland seinen Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken? Wie viel Atom- und Kohlestrom wird importiert? Führt eine Sonnenfinsternis zu einem Blackout? Antworten darauf bieten Daten der Energy-Charts. Die Webseite zählt zu den umfangreichsten Datenplattformen für den Energiemarkt in Europa.

Es begann mit einer Pressemitteilung: Im Jahr 2011 warnten die Medien vor einem möglichen Blackout zu Pfingsten aufgrund einer hohen Solarstromeinspeisung und einer gleichzeitig geringen Nachfrage. Diese Meldung verärgerte Prof. Bruno Burger vom Fraunhofer ISE so sehr, dass er beschloss, Daten zur Stromerzeugung in einer Präsentation zusammenzustellen. "Ich wollte die Debatte um die Energiewende versachlichen, indem ich der Öffentlichkeit Daten leicht verständlich zur Verfügung stelle."

Foliensatz wuchs schnell auf 280 Seiten an

Aufgrund der hohen Nachfrage wuchs der Foliensatz rasch auf 280 Seiten an. Dies führte zur Idee, eine Webseite zu entwickeln, auf der Daten flexibel in interaktiven Grafiken abgerufen werden können. Nutzerinnen und Nutzer sollten in der Lage sein, Daten zur Energiewende selbst zu konfigurieren. Die Webseite startete mit Informationen zu Leistung, Energie und Börsenstrompreisen und wurde nach und nach um Produktionsdaten zu Solar- und Windstrom, Import/Export, Klimadaten, Kraftwerksemissionen und eine interaktive Kraftwerkskarte erweitert.

Heute bezieht das Team von Energy-Charts Daten aus 16 verschiedenen Quellen. Diese Daten werden mathematisch bereinigt und für die Darstellung in interaktiven Grafiken aufbereitet. Zur kontinuierlichen Verbesserung der Plattform führte das Team Umfragen und Workshops mit Nutzerinnen und Nutzern durch. In zwei von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanzierten Projekten wurden neue Designs und Datenkategorien eingeführt.

Energy-Charts bietet mittlerweile Daten in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch) und für 42 europäische Länder an. Die zeitliche Auflösung der Daten wurde von wöchentlich über täglich bis hin zu viertelstündlich erweitert. Für einige Daten, wie die erwartete Stromerzeugung und Börsenstrompreise, sind auch Prognosewerte verfügbar.


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